Fast am Ziel: Tausende Mittelamerikaner nähern sich den USA – Krawalle befürchtet

Die ersten Migranten aus Mittelamerikaner sind nur noch wenige Meter von ihrem Ziel entfernt. US-Präsident Trump will sie auf keinen Fall ins Land lassen. Die mexikanische Regierung befürchtet Krawalle.
Titelbild
Migranten aus Honduras auf dem Weg in die USA.Foto: MARVIN RECINOS/AFP/Getty Images
Epoch Times16. November 2018

Nach rund einem Monat hat die mittelamerikanische Migranten-Zug ihr Ziel fast erreicht: 1600 Menschen kamen bereits am Donnerstag in der Stadt Tijuana an der Grenze zu den USA zusammen. Weitere 4000 werden erwartet.

„Ich will in die Vereinigten Staaten. Ich möchte einen Termin, um politisches Asyl beantragen zu können“, sagte der Honduraner Franklin Barahona der Deutschen Presse-Agentur.

Die Menschen aus Mittelamerika hatten in den vergangenen Wochen Tausende Kilometer zu Fuß, auf Lastwagen und in Bussen zurückgelegt.

Am Grenzübergang El Chaparral trugen sich rund 150 Mittelamerikaner in eine Liste für Interviews bei den US-Behörden ein, um Asyl zu beantragen. Allerdings könnte es Monate dauern, bis sie einen Termin erhalten. „Ich war mit der Karawane einen Monat und ein paar Tage unterwegs. Ich kann so lange warten, wie es nötig ist, um die Grenze zu überqueren“, sagte der Honduraner Barahona.

Angesichts der Tausenden ankommenden Migranten befürchtet die mexikanische Regierung allerdings, dass einige die Geduld verlieren und gewaltsam die Grenze durchbrechen könnten. „Wir sind sehr besorgt, dass es an der Grenze zu einem Vorfall kommen könnte, bei dem Menschen verletzt werden“, sagte Innenminister Alfonso Navarrete.

Zwei mexikanische Polizisten beobachten bei Tijuana Migranten am Grenzzaun zu den USA. Foto: Eduardo Jaramillo/NOTIMEX

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt immer wieder betont, die Migranten nicht ins Land lassen zu wollen. Er sprach von einer Invasion und ließ Soldaten an die Grenze verlegen, um die Menschen zu stoppen. Insgesamt sind etwa 9000 Migranten in verschiedenen Gruppe auf dem Weg in die USA.

Um den Menschen eine Alternative zu bieten, kündigte der mexikanische Unternehmerverband an, den Migranten bis zu 10 000 vorübergehende Jobs anzubieten. Bei Arbeitsmessen könnten Zeitverträge in Fabriken und der Landwirtschaft vermittelt werden, sagte Arbeitgeberpräsident Juan Pablo Castañón.

Während sich auf der Wanderung durch Mexiko noch viele Menschen mit den Migranten solidarisiert hatten, drohte in Tijuana die Stimmung zu kippen. In der Nacht auf Donnerstag protestierten bereits Dutzende Anwohner gegen die Ankunft weiterer Migranten aus Mittelamerika. „Es sollen nicht noch mehr kommen“, skandierten sie und riefen die Menschen auf, ihre Lager direkt am Grenzzaun zu verlassen und in die Flüchtlingsunterkünfte zu gehen. Die Mittelamerikaner würden Schmutz verursachen und für Unsicherheit sorgen, sagten sie.

In der Vergangenheit hatten sich viele Migranten, denen die Einreise in die USA verwehrt blieb, sowie aus den Vereinigten Staaten abgeschobene Mexikaner in Tijuana niedergelassen. Seit 1990 hat sich die Bevölkerungszahl mehr als verdoppelt. (dpa/so)



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