Facebook-Dienste sollen stärker verschlüsselt werden – Ermittlungsbehörden gegen besseren Datenschutz

"Was dem einen sin Uhl ist dem anderen sin Nachtigall" heißt ein alter deutscher Spruch. So geht es auch mit dem Datenschutz. Datenverschlüsselung die die Sicherheit für Oppositionelle oder einfach nur private Kommunikation erhöht, macht es nicht nur unerwünschten Lauschern, sondern auch legal agierenden Ermittlungsbehörden schwerer.
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Datensicherheit ist bei Facebook ein Dauerthema, ob es nun um offengelegte Nutzerdaten oder Kommunikationsdaten geht.Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times6. Februar 2020

Die Sicherheit der  eigenen Kommunikation ist den meisten Nutzern bei ihrer privaten Kommunikation sehr wichtig. Doch diese Sicherheit kann natürlich auch illegales Treiben schützen. Im Tauziehen um Vertraulichkeit  ist es für die Anbieter fast unmöglich es allen Seiten recht zu machen. Und als Plattform für illegale Aktivitäten wollen die Internet-Messenger auch nicht dastehen.

So wendeten sich im Kampf gegen Kinderpornographie mehr als hundert Kinderschutzorganisationen gegen das Vorhaben des US-Internetriesen Facebook, all seine Plattformen stärker zu verschlüsseln. Mit einer Ausweitung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung würden die Facebook-Dienste ein Austauschen von Kinderporno-Bildern und -Videos erleichtern, schrieben die Organisationen am Donnerstag in einem offenen Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Dies sei „kein vernünftiges Tauschgeschäft“ für den besseren Schutz der Privatsphäre von Nutzern.

„Kindern sollten nicht einem Unheil ausgesetzt werden, weder als Ergebnis kommerzieller Entscheidungen noch von Gestaltungsentscheidungen“, mahnten die Organisationen. Zwar hätten Nutzer der Facebook-Dienste ein berechtigtes Interesse am Schutz ihrer Daten. „Dennoch hat Facebook, wie Sie selbst festgestellt haben, eine Verantwortung, mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenzuarbeiten und einer Nutzung Ihrer Seiten und Dienste für sexuellen Missbrauch vorzubeugen“.

Facebook solle seine Verschlüsselungspläne daher nicht umsetzen, bevor nicht Vorkehrungen für den Schutz von Kindern getroffen worden seien, heißt es in dem Schreiben weiter.

Datenschutz im Widerstreit der Interessen

Bei dem Facebook-Messengerdienst WhatsApp gibt es bereits eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der nur Sender und Empfänger die Inhalte lesen können. Nun will das US-Unternehmen diese Technologie auch auf seine anderen Angebote wie den Facebook-Messenger und das Online-Netzwerk Instagram ausweiten.

Dafür bekam Facebook Beifall von Menschenrechts- und Datenschutzaktivisten. Mehrere Regierungen haben das Unternehmen jedoch aufgefordert, den Behörden Möglichkeiten einzuräumen, die Verschlüsselung im Kampf gegen Extremismus, Kinderpornografie und andere Verbrechen zu umgehen.

Der Facebook-Sicherheitschef für Europa, den Nahen Osten und Afrika, David Miles, erklärte, eine starke Verschlüsselung sei von entscheidender Bedeutung für den Schutz der Nutzer „vor Hackern und Kriminellen“. Die Ausweitung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sei ein „langfristiges Projekt“. Dabei sei der Schutz von Kindern entscheidend und Facebook sei entschlossen, „starke Sicherheitsvorkehrungen in unsere Pläne einzubauen“.(afp)

 



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