Erdbeben in Nordkorea: Pjöngjang hat Wasserstoffbombe getestet – „zu 100 Prozent im eigenen Land hergestellt“

Nordkorea meldet die "erfolgreiche" Zündung einer Wasserstoffbombe. Der Test sei ein "absoluter Erfolg" gewesen, berichtete das nordkoreanische Staatsfernsehen. Alle Komponenten der Wasserstoffbombe seien "zu 100 Prozent im eigenen Land hergestellt".
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Seoul, 3. September 2017 - Nordkorea teilte offiziell den "erfolgreichen Test" einer Wasserstoffbombe mit.Foto: JUNG YEON-JE/AFP/Getty Images
Epoch Times3. September 2017

Nordkorea meldet am Sonntag die „erfolgreiche“ Zündung einer Wasserstoffbombe. Der Test sei ein „absoluter Erfolg“ gewesen, berichtete das nordkoreanische Staatsfernsehen. Mit dieser Bombe könne das Land auch eine Langstreckenrakete bestücken, hieß es in dem Bericht. Wasserstoffbomben sind potenziell besonders verheerende Nuklearwaffen, mit denen sich weit stärkere Explosionen erzeugen lassen als mit herkömmlichen Atombomben.

Bereits im Januar 2016 hatte Pjöngjang erklärt, erstmals eine Wasserstoffbombe erfolgreich getestet zu haben. Damals bezweifelten Experten allerdings, dass es sich bei dem Atomtest tatsächlich um eine Wasserstoffbombe gehandelt habe. Solche Bomben sind technisch außerordentlich kompliziert herzustellen.

Bereits wenige Stunden vor der Explosion am Sonntag erklärte Nordkorea, eine Wasserstoffbombe entwickelt zu haben, mit der Interkontinentalraketen bestückt werden könnten. Machthaber Kim Jong Un habe im Institut für Atomwaffen eine solche Bombe inspiziert, meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA.

Es handele sich um eine „thermonukleare Waffe mit einer außerordentlichen Explosionskraft, geschaffen durch unsere eigenen Anstrengungen und eigene Technologie“, zitierte die Agentur den Machthaber. Alle Komponenten der Wasserstoffbombe seien „zu 100 Prozent im eigenen Land hergestellt“.

Nordkorea arbeite derzeit offenbar daran, seine Bomben dermaßen zu verkleinern, dass sie als Sprengköpfe auf Interkontinentalraketen montiert werden könnten. Damit könnten sie auch die USA erreichen, die die Führung in Pjöngjang als ihren großen Feind sieht.

Update 8:00 Uhr – Angaben aus Südkorea: Enorme Sprengkraft – der stärkste bislang gemessene Test

Der neue Atomwaffentest Nordkoreas hat nach südkoreanischen Angaben eine besonders große Sprengkraft entfaltet: Die Explosion vom Sonntag sei fünf bis sechs Mal stärker gewesen als beim vorangegangenen Atomwaffentest im September 2016, sagte der Direktor der für Erdbebenmessungen zuständigen Meteorologischen Behörde, Lee Mi Sun. Damit handele es sich um den stärksten bislang gemessenen Test.

Damit korrigierte Lee erste Angaben seiner Behörde, die von der Nachrichtenagentur Yonhap zitiert worden waren, nach unten. Die ersten Berechnungen hatten noch von einer Explosion gesprochen, deren Sprengkraft 9,8 Mal stärker gewesen sei als beim letzten Atomwaffentest vor einem Jahr. Der fünfte Atomwaffentest im September 2016 war bereits der stärkste bis dahin gemessene.

Kurz vor der Explosion hatte Nordkorea einen Durchbruch bei der Entwicklung einer Wasserstoffbombe mit „außerordentlicher Explosionskraft“ gemeldet. Die US-Erdbebenwarte USGS und die zuständige chinesische Behörde maßen für das Beben die Stärke 6,3.

Wenige Minuten nach der heftigen Explosion maß das chinesische Erdbebenzentrum nach eigenen Angaben ein zweites Beben – diesmal mit der Stärke 4,6. Sein Epizentrum habe an der Erdoberfläche gelegen, das Beben sei auf einen „Einsturz“ oder „Kollaps“ zurückzuführen, meldete das Erdbebenzentrum ohne weitere Angaben. Möglicherweise rührten die Erdstöße vom Einsturz des unterirdischen Explosionsstollens her.

Erste Meldung 7:00 – Explosion mit Stärke von 5.1 in einer Miene – künstliches Erdbeben

Nordkorea hat offenbar zum sechsten Mal eine Atomwaffe getestet. Das meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Sonntag unter Berufung auf Militärvertreter.

Die US-Erdbebenwarte USGS registrierte eine Explosion der Stärke 5,1 in einer Mine 24 Kilometer nordöstlich der Ortschaft Sungjibaegam in der nordkoreanischen Provinz Hamgyeong. Die meteorologische Behörde Südkoreas teilte AFP mit, um 12.36 Uhr Ortszeit in demselben Gebiet ein künstliches Erdbeben registriert zu haben.

Erdbebenmessung, Symbolbild: Oliver Berg Foto: Oliver Berg/dpa

Wenige Stunden zuvor hatte Nordkorea verkündet, eine Wasserstoffbombe entwickelt zu haben, mit der Interkontinentalraketen bestückt werden könnten. Machthaber Kim Jong Un habe im Institut für Atomwaffen eine Wasserstoffbombe inspiziert, meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Es handele sich um eine „thermonukleare Waffe mit einer außerordentlichen Explosionskraft, geschaffen durch unsere eigenen Anstrengungen und eigene Technologie“.

Nordkorea hatte seit 2006 fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten. (afp)

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