Epsteins Anwälte: „Es war Mord“
Laut den Anwälten des mutmaßlichen Sexualhändlers gebe weit mehr Beweise, dass Jeffrey Epstein ermordet wurde, als Hinweise, dass er Selbstmord begangen habe. Diese Aussage machten seine Anwälte am 27. August vor Gericht.
Rechtsanwälte des 66-Jährigen, der am 10. August in seiner Gefängniszelle tot aufgefunden wurde, sagten, sie hätten Beweise, dass Epstein ermordet wurde.
Einer der Anwälte, Martin Weinberg, sagte einem Richter, ein von der Familie beauftragter Experte behaupte, dass die Verletzungen an Epsteins Hals auf Mord schließen lassen.
Newsweek berichtete die Aussage eines Anwalts, der angab, dass die Indizien „viel konsequenter mit Körperverletzung“ vereinbar seien als mit Selbstmord.
Wir haben keine verzweifelte, mutlose, selbstmordgefährdete Person gesehen“, sagte einer der Verteidiger am Dienstag im überfüllten Gerichtssaal in Manhattan.
Er sei beunruhigt über Berichte, dass die Überwachungskameras, die den Bereich in der Nähe von Epsteins Zelle im Metropolitan Correctional Center aufzeichnen, „entweder beschädigt waren oder nicht funktionierten“.
Rechtsanwalt Martin Weinberg bat den US-Bezirksrichter Richard Berman, die Angelegenheit zu untersuchen. Ein Staatsanwalt argumentierte, dass der Richter dafür nicht zuständig sei. Ein Geschworenengericht hätte den Tod bereits untersucht. Bermans Antwort dazu lautete:
Ich denke, die Verteidigung hat das Recht, ihre Bedenken vorzubringen.“
Der Pathologe Dr. Michael Baden, der von Epsteins Vertretern mit der Überwachung der Autopsie beauftragt wurde, sagte am Dienstag, er würde noch auf den Bericht des Gerichtsmediziners warten, bevor er seine Meinung über die Todesursache äußerte.
Eine Reihe von Frauen, die angeblich von Epstein missbraucht wurden, sagten vor Gericht aus, der verurteilte Sexualstraftäter habe sie in einen großen Sex-Handel-Ring gelockt.
Darin seien angeblich Prince Andrew, der Model-Exekutivdirektor Jean Luc Brunel und der ehemalige Gouverneur von New Mexico Bill Richardson verwickelt gewesen. Die genannten Personen wiesen die Vorwürfe zurück.
Epstein wurde am 10. August für tot erklärt. Die New Yorker Behörde für Gerichtsmedizin stufte am 16. August die Todesursache als Selbstmord durch Erhängen ein.
Generalstaatsanwalt William Barr bekräftigte fünf Tage später, dass keine Beweise aufgetaucht seien, die diesen Befund untergraben.
Ich habe nichts gesehen, das den Befund des Gerichtsmediziners widerspricht, dass dies ein Selbstmord war. Epsteins Tod, denke ich, werden wir sehen, war ein Selbstmord“, sagte Barr Reportern in Texas am 21. August.
Barr sprach am 12. August von „schwere Unregelmäßigkeiten“ im Gefängnis.
„Ich war entsetzt, und in der Tat war die ganze Abteilung, offen gesagt, wütend“, so Barr bei einer Veranstaltung in New Orleans am 12. August. Das Gefängnis habe „versagt, diesen Gefangenen angemessen festzuhalten“.
Einer von Epsteins Anwälten kritisierte am Dienstag, dass sich das Urteil des Gerichtsmediziners auf nur neun Minuten des Videomaterials der Sicherheitskamera stütze. Das sei nicht ausreichend, um ein Urteil zu fällen. „Wir haben ein großes Problem mit den Schlussfolgerungen der Gerichtsmedizin“, sagte einer der Anwälte laut „Newsweek“.
Ein anderer bat den Richter Berman, das Gefängnis selbst zu besuchen.
Es gibt viele Verschwörungstheorien“, sagte einer der Anwälte. „Was, wenn die Bänder gerade an dem Tag kaputt gingen, an dem er getötet wurde oder er starb?“
Zu Beginn der Sitzung nannte Berman Epsteins Selbstmord eine „ziemlich atemberaubende Wendung der Ereignisse“. Er verteidigte seine Entscheidung, die Missbrauchsopfer sprechen zu lassen. Öffentliche Anhörungen würden die Transparenz fördern, so der Richter.
Die „Associated Press“ hat zu diesem Bericht beigetragen.
Das Original erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von rm)
Originalartikel: Evidence Suggests Epstein Was Murdered, Lawyers Say
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