Entlarvt: Energie-Krieg in Syrien – Kämpfe nur um Öl und Gas-Lieferrouten – Wer darf nach Europa liefern?
Im Krieg um Syrien ginge es lediglich um die beste Ausgangsposition für Gas- und Öl-Lieferungen für den europäischen Markt, berichtete die “Finacial Times” bereits 2015. Russland, die West-Mächte und die Golfstaaten kämpfen nur an diesen speziellen Orten. Nur auf den ersten Blick sei dieser Krieg unübersichtlich. Als Energie-Krieg betrachtet lichte sich der Schleier.
Demnach ginge es bei den Kämpfen in Aleppo um zwei der wichtigsten Öl-Märkte Syriens. Sie befinden sich in den nahen Provinz-Städten Manbidsch und al-Bab. Die wichtigste Pipeline, die Öl aus dem Irak – aus Mossul und al-Qaim – befödert, verläuft durch beide Orte. Im Westen läuft sie durch die Stadt Aleppo bis zum Ölmarkt in Idlib.
Die Kontrolle über Manbidsch bedeute einen großen Einfluss auf den Öl-Transport in Syrien zu haben. Dasselbe gelte für Aleppo, Idlib und al-Bab im Westen des Landes.
Kann Türkei Einfluss auf Ölförderung gewinnen?
Auch die aus durch Konflikte in Syrien bekannte Städte Rakka und Deir Ez-Zor im Osten des Landes würden von der benannten Pipeline durchflossen. Dort käme das Öl aus Mossul, über Sinjar nach Deir Ez-Zor und ein zweiter Strang von al-Qaim nach Deir Ez-Zor. Durch die Einnahme von Manbidsch könnte nun auch die Türkei einen Einfluss auf das Pipeline-System geltend machen.
Genau in diesem Sinne scheint die Schlacht um Aleppo tatsächlich eine “Entscheidungsschlacht” zu sein, wie es in den Medien hieß. Denn dies sei die letzte große Stadt durch die die wichtigste Pipeline des Landes verläuft. Wer Aleppo kontrolliert, kontrolliere den „Schlüssel“ der Pipeline.
Ähnlich ließen sich Homs, Hama oder Palmyra einordnen. Die aus den Medien bekannten heftig umkämpften Orte sind Gebiete, durch die zukünftig die geplante Katar-Türkei-Pipeline verlaufen soll.
Aus russischer Sicht sollte zum Beispiel Homs nicht von den islamistischen Söldnern kontrolliert werden. Denn durch dieses Gebiet soll bald die von Russland unterstützte und geplante Iran-Irak-Syrien-Pipeline verlaufen.
Russlands Sorge: Israel könnte nach Fall von Damaskus zum Konkurrenten werden
Mit diesem allgemeinen Ansatz ließe sich auch die beobachtete Konzentration von US-Luftschlägen im Osten und russischen Luftschlägen im Westen erklären. Denn so könne einerseits die USA den Bau möglicher pro-russischer Pipelines im Osten des Landes verhindern – wie den der Iran-Irak-Syrien-Pipeline.
Andererseits wäre die Kontrolle über Westsyrien für Russland wichtig, um pro-westliche Pipelines zu verhindern. Hierzu gehöre auch die ursprünglich von den israelischen Golan-Höhen über Damaskus in die Türkei führende Pipeline. Würde es zu einem Sturz der Regierung in Damaskus kommen, könne Israel zum Gaslieferanten emporsteigen. Dies gelte es aus russischer Sicht zu verhindern, denn Russland wolle keine Konkurrenten auf dem Gas-Markt.
Will Russland Öl- und Gas-Lieferungen durch kurdischen Korridor verhindern?
Der Eingriff russischer Streitkräfte in den kurdischen Sektor müsse energiepolitische Ziele haben. Durch dieses Gebiet solle nämlich sowohl über die Türkei als auch über Nordsyrien das irakische Öl in den Westen und vor allem nach Europa auf den Energiemarkt gebracht werden. Russland ist gegen diesen Korridor, weil Europa als Kunde von russischen Energieträgern beibehalten werden soll.
Wie das Caucasus Strategic Research Centre (KAFKASSAM) in Ankara berichtete, sollte der Korridor dazu genutzt werden, das kurdische Öl und Gas aus dem Nordirak über Nordsyrien bis ans Mittelmeer zu transportieren. Dazu solle dort ebenfalls eine Pipeline durchgezogen werden.
USA planen eine weitere Pipeline
Hinzu komme, dass die USA geplant hätten, vom Persischen Golf bis in den Nordirak und von da aus über Nordsyrien eine weitere Pipeline zu errichten. Somit solle sowohl über die Türkei als auch über Nordsyrien das irakische Öl in den Westen und vor allem nach Europa auf den Energiemarkt gebracht werden. Doch der Plan zur Gründung eines kurdischen Korridors sei ins Wasser gefallen, weil die Russen in Syrien interveniert haben.
Während Russland mit völkerrechtlicher Grundlage in Syrien kämpft, haben die militärischen Eingriffe der USA, Frankreichs, Großbritanniens und Saudi-Arabiens keine völkerrechtliche Grundlage. (dk)
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