Emanzipation auf Islamistisch: Weibliche Selbstmordbomber als letzte Zuflucht des IS
Nicht einmal fünf Jahre nach dem Erreichen seiner größten territorialen Machtausdehnung im Irak und in Syrien ist das „Kalifat“ der Terrororganisation Islamischer Staat fast zur Gänze verschwunden. Nur noch einige wenige Rückzugsgebiete sind den Extremisten verblieben, und wie die „Neue Kronen Zeitung“ berichtet, ist der Kommandant der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Maslum Kobani, zuversichtlich, dass auch diese binnen Monatsfrist fallen werden.
„Die Operationen unserer Truppen gegen den IS in seiner letzten Stellung geht dem Ende entgegen und die IS-Kämpfer sind jetzt in einem Gebiet umstellt“, erklärte der Kommandant der von den USA unterstützten Miliz am Freitag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.
Die letzten IS-Bastionen befinden sich an der Grenze zum Irak. Jüngst ist es den Verbündeten der USA gelungen, wichtige Teile der verbliebenen IS-Enklave einzunehmen, darunter das Dorf Baghuz.
Vollständige Entwarnung könne jedoch nicht gegeben werden. Da immer mehr männliche Kämpfer gefallen und tausende Menschen, mehrheitlich aus den Reihen der Extremisten, geflohen sind, ist die Terrormiliz dazu übergegangen, verstärkt Frauen loszuschicken. Durch Selbstmordanschläge sollen diese noch den größtmöglichen Schaden bei den Kräften der US-geführten Anti-IS-Koalition bewirken.
Tunnelnetze und Sprengfallen
Ähnlich wie bereits in anderen Gebieten, aus denen der IS vertrieben werden konnte, versucht die Miliz noch eine Politik der verbrannten Erde zu betreiben. Sabotage, Sprengfallen oder Minen sollen die Einnahme des verbliebenen Territoriums nicht nur möglichst lange hinauszögern, sondern auch nach einer Eroberung die Rückkehr zur Normalität so weit wie möglich erschweren.
Außerdem hat der IS ein Netz aus Tunneln gebaut, die einst der Versorgung der Truppen dienten und heute als Versteck für Kämpfer fungieren. Von dort aus werden immer wieder auch Selbstmordanschläge koordiniert, denen auch in den vergangenen Tagen mehrfach Kämpfer der SDF zum Opfer fielen – und vier US-Soldaten auf Patrouille.
In Baghuz wurden in den Tagen vor und während der Einnahme mehrfach Frauen vom IS vorgeschickt, um Selbstmordanschläge zu begehen. Eine solche Praxis unter radikal-islamischen Terroristen war zuvor hauptsächlich von den sogenannten „Schwarzen Witwen“ in Tschetschenien bekannt. Dort waren es meist Witwen gefallener Dschihadisten, die von deren Familien selbst darauf vorbereitet wurden – in vielen Fällen mit dem Ziel, sich so der Obliegenheit zu deren weiterer Versorgung zu entledigen. Auch unter palästinensischen Terroristen ist der Frauenanteil von jeher hoch.
Indirektes Eingeständnis bevorstehender Niederlage
Im Fall des IS war die Verwendung weiblicher Selbstmordattentäter bislang eher die Ausnahme. Im Irak gab es zwar auch schon Fälle dieser Art, heißt es aus den Kreisen der Kurdenmiliz, aber nicht in ausreichendem Maße, um ein Muster darin ausmachen zu können. In Syrien werten die SDF die Mobilisierung von Selbstmordattentäterinnen als Indiz dafür, dass der IS sich „in die Ecke gedrängt“ fühle und die bevorstehende Niederlage realisiere.
Schwarz gekleidet und mit einem „Allahu akbar“-Ruf auf den Lippen, bevor sie die Sprengsätze zur Detonation brachten, hätten sich die Attentäterinnen den Stellungen der SDF genähert. Allein am vergangenen Samstag seien fünf Frauen auf diese Weise in den Tod als „Märtyrer“ gegangen – und hätten andere dabei mitgenommen.
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