Einflussreichste islamistische Terror-Miliz in Idlib will sich nicht an Pufferzone halten
Das einflussreichste Terror-Bündnis in Idlib, die Islamisten-Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS), will die Vereinbarung der Türkei und Russlands für eine Pufferzone in der nordsyrischen Provinz offenbar nicht umsetzen. „Wir haben unsere Entscheidung zum Dschihad und zum Kampf zur Umsetzung unserer gesegneten Revolution nicht aufgegeben“, erklärte HTS am Sonntagabend wenige Stunden vor Ablauf einer Frist für den Abzug aller Rebellen und Terroristen aus der geplanten Pufferzone.
Die Islamisten-Miliz versicherte überdies, dass sie ihre Waffen anders als in der Vereinbarung zwischen der Türkei und Russland vorgesehen nicht abgeben werde. Offenbar mit Blick auf die türkischen Bemühungen um eine Deeskalation erklärte HTS, sie schätze „die Anstrengungen all jener, die sich im In- und Ausland darum bemühen, das befreite Gebiet zu schützen und seine Zerstörung oder Massaker darin zu verbieten“.
„Aber gleichzeitig warnen wir vor der Hinterlist der russischen Besatzer und vor jedem Vertrauen in ihre Absichten“, hieß es in der Erklärung der Terroristen weiter. Die HTS und andere Dschihadisten kontrollieren mehr als zwei Drittel des Gebietes, das ab Montag in eine entmilitarisierte Zone umgewandelt werden soll. Idlib ist die letzte großen Terror-Hochburg in Syrien.
Die Türkei und Russland hatten die Schaffung der Pufferzone im September vereinbart, um eine Offensive der syrischen Regierungstruppen auf Idlib abzuwenden. Das Gebiet soll von der russischen Militärpolizei auf der einen und der türkischen Armee auf der anderen Seite kontrolliert werden. Bis zum Sonntag hatte der Abzug der Rebellen und islamistischen Kämpfer nach Angaben von Beobachtern allerdings noch nicht einmal begonnen.
Die Truppen von Syriens Machthaber Baschar al-Assad haben in den vergangenen Jahren mit Hilfe der militärischen Unterstützung Russlands große Teile der Terror-Gebiete wieder unter ihre Kontrolle gebracht. In dem seit Frühjahr 2011 wütenden syrischen Krieg wurden bereits mehr als 360.000 Menschen getötet. (afp/so)
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