Damaskus: Israels Luftwaffe bombardiert Wissenschaftszentrum der syrischen Regierung
Israelische Kampfflugzeuge haben am Montagabend offenbar Stellungen in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus bombardiert.
Die Angriffe in der Region Dschamaraja hätten einem Wissenschaftszentrum sowie Warenhäusern der syrischen Regierung gegolten, in denen Waffen und Munition gelagert hätten, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur AFP.
Die in London ansässige oppositionsnahe Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netz von Informanten vor Ort. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.
Doch auch ein AFP-Reporter berichtete aus Damaskus von lauten Explosionen.
Die israelische Luftwaffe hat in den vergangenen Jahren wiederholt Ziele in Syrien angegriffen. Offiziellen Angaben zufolge geht Israel damit gegen Waffenlieferungen des Iran an die libanesische Hisbollah-Miliz vor, die seit Jahren an der Seite der Truppen von Syriens Staatschef Baschar al-Assad kämpft.
Annektierte Golanhöhen
Unterdessen hält Israel die syrischen Golanhöhen besetzt. International anerkannt als Teil Syriens, befinden sich die Golanhöhen seit 1967 großteils unter israelischer Kontrolle. Israel verwaltet die 1981 annektierten Gebiete als Teil seines Nordbezirks; die Annexion ist aber von den meisten Staaten nicht anerkannt worden.
Syrien beansprucht das Gebiet nach wie vor komplett und zählt es zu seinem „Gouvernement Quneitra“, ein kleiner Landstrich steht seit 1974 unter UN-Kontrolle. Der Status der Golanhöhen ist ein Hindernis für die Friedensverhandlungen zwischen Syrien und Israel.
Seit der israelischen Staatsgründung erkennt Syrien den jüdischen Staat nicht an und führte mehrfach Krieg gegen Israel, u. a. 1948 im Palästinakrieg infolge der Unabhängigkeitserklärung Israels. In syrischen Atlanten wird die Gegend an der südöstlichen Küste des Mittelmeeres inklusive des israelischen Staatsgebietes nur als „Palästina“ bezeichnet.
Im Verlauf des Sechstagekrieges 1967 besetzte Israel einen Großteil der Golanhöhen, von wo immer wieder syrischer Beschuss erfolgt war. Seitdem herrscht zwischen den beiden Ländern lediglich ein Waffenstillstand. Der Abschluss eines Friedensvertrages, der eine völkerrechtliche Anerkennung beinhalten könnte, ist für die syrische Seite eng an die Rückgabe der Golanhöhen geknüpft, die wiederum für Israel aus Sicherheitsgründen von immenser strategischer Wichtigkeit sind.
2013 erhielt die Genie Energy Ltd. das Recht, in dem israelischem Teil der Golanhöhen nach Öl zu suchen. Im Oktober 2015 verkündete Genie Energy, sie hätten durch Probebohrungen ein großes Ölvorkommen gefunden. Zu Investoren gehören der ehemalige Vizepräsident der Vereinigten Staaten Dick Cheney und Jacob Rothschild, 4. Baron Rothschild. Am 16. November 2017 suspendierte die Genie Energy Ltd. die Öl- und Erdgas Bohrungen in Nord-Israel, weil keine ausreichende Menge an Öl oder Erdgas kostendeckend verwertbar sind. (Wikipedia)
(afp/so)
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