Coronavirus-Ticker 16.3.: EU schliesst alle Außengrenzen für 30 Tage – Deutschland: Notstandsmaßnahmen – Frankreich: Ausgangssperre
Weltweit entwickelt sich die Corona-Krise und schreitet voran. Die neue Lungenkrankheit Covid-19 verbreitet sich rasant, hier unser Newsticker. Zuerst wurde das Virus im chinesischen Wuhan am 1. Dezember aufgefunden. Inzwischen hat sich das Virus international ausgebreitet – auch bis nach Deutschland. Mit dem 36-seitigen Epoch Times Sonderdruck zum Coronavirus können Sie sich gründlich über das Thema informieren. Den neuen Newsticker finden sie hier.
Montag, 16. März
21:45 Uhr: Russland verhängt Einreiseverbote
Wegen der rasanten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus kündigt auch Russland die Schließung seiner Grenzen an. Die Maßnahme gelte ab Mittwoch bis zum 1. Mai für alle Ausländer mit Ausnahme derer, die einen ständigen Wohnsitz im Land haben, erklärte Ministerpräsident Michail Mischustin am Montag.
„Um die Sicherheit des Staates zu gewährleisten, die öffentliche Gesundheit zu verteidigen und die Ausbreitung der Coronavirus-Infektion zu verhindern“, habe die Regierung beschlossen, „die Einreise von ausländischen Bürgern und Staatenlosen in die Russische Föderation vorübergehend zu beschränken“, erklärte der Ministerpräsident.
20:45 Uhr: EU schließt Außengrenzen für 30 Tage
Die Europäische Union wird nach Angaben von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron ab Dienstagmittag ihre gesamten Außengrenzen schließen. Diese Maßnahme solle für 30 Tage gelten, sagte der Präsident am Montagabend in einer Fernsehansprache. „Alle Reisen zwischen nicht-europäischen Ländern und der Europäischen Union werden für 30 Tage ausgesetzt.“
20:30 Uhr: Frankreich verhängt Ausgangssperre
Frankreich hat eine Ausgangssperre verhängt. Ab Dienstagmittag sollten alle Franzosen nur in dringenden Fällen das Haus verlassen, sagte Präsident Emmanuel Macron am Montagabend in einer Fernsehansprache. Die Anordnung gelte für mindestens zwei Wochen, Verstöße würden bestraft.
20:00 Uhr: Kanada verhängt Einreiseverbot
Wegen der Coronavirus-Pandemie schließt auch Kanada seine Grenzen. Betroffen seien alle Menschen, die keine kanadischen Staatsbürger sind, und „nicht dauerhaft in Kanada ansässig sind“, sagte Premierminister Justin Trudeau am Montag. Für US-Bürger gelte vorerst eine Ausnahme. Trudeau rief alle Landsleute auf, „zu Hause zu bleiben“, um die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie einzudämmen.
Fluggesellschaften müssten allen Reisenden mit Symptomen den Flug verweigern, sagte Trudeau, der die Pressekonferenz in seinem Haus abhielt. Er hatte sich vergangene Woche selbst in häusliche Quarantäne begeben, nachdem bei seiner Frau Sophie das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden war.
In Kanada haben sich nach Angaben der Behörden bislang mehr als 320 Menschen infiziert, vier Menschen starben.
19:45 Uhr: Italien: Weitere 349 Tote
In Italien ist die Zahl der Toten durch das neuartige Coronavirus erneut stark angestiegen. Binnen 24 Stunden starben weitere 349 Menschen an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19, wie die am Montagabend vorgestellten offiziellen Zahlen zeigten. Damit starben in Italien bereits 2158 Menschen an dem Virus. 1420 Menschen starben allein in der Region Mailand in der Lombardei an der Krankheit.
Eine Abschwächung der Infiziertenzahlen ist derweil nicht in Sicht. Die Gesundheitsbehörden registrierten 3200 neue Fälle, womit die Gesamtzahl der Infizierten inzwischen bei knapp 28.000 liegt. Vier Tage zuvor waren es noch gut 15.000.
18:30 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete auf Pressekonferenz weitgehende Einschränkungen für Deutschland
In einer Pressekonferenz am Montag um 18 Uhr verkündete die Kanzlerin weitgehdende Einschränkungen für das öffentliche Leben in Deutschland. Die Maßnahmen reichen von der Schließung von Gastststätten aller Aret bis zu einer starken Einschränkung der Versammlungsfreiheit, die auch religiöse Zusammenkünfte betrifft.
Die Details erfahren sie hier: Merkel: Wir brauchen jetzt einschneidende Maßnahmen – Leitlinien zur Corona-Bekämpfung im Volltext
17:30 Uhr: Schweiz ruft Notstand aus
Wegen der Corona-Krise hat die Schweiz den Notstand ausgerufen. Zudem gelte ab sofort ein allgemeines Versammlungsverbot, teilte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga am Montag mit. Die Maßnahmen sollten vorerst bis zum 19. April gelten.
Der Bundesrat entschied zudem, dass ab Mitternacht an weiteren Grenzen des Landes Kontrollen vorgenommen werden. Bisher gab es diese nur an der Grenze zu Italien. Nun sollten auch die Grenzen nach Deutschland, Österreich und Frankreich kontrolliert werden.
Die Einreise soll nur noch Schweizer Staatsbürgern, Menschen mit Aufenthaltsbewilligung sowie für Reisen aus beruflichen Gründen erlaubt sein. Auch der Transit- und der Warenverkehr sollen erlaubt bleiben.
17:15 Uhr: Russland schließt Schulen und Universitäten – Weitere Maßnahmen beschlossen
Auch in Moskau wird das öffentliche Leben eingeschränkt. Wie der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin am Montag mitteilte, sind Veranstaltungen mit mehr als 50 Menschen künftig verboten. Zudem sollen ab dem 21. März die Schulen und Universitäten schließen.
Bislang wurden in Russland offiziellen Angaben zufolge 93 Infektionsfälle registriert. Am Montagvormittag hatte Regierungschef Michail Mischustin bereits weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Lungenkrankheit Covid-19 angekündigt. So soll nun auch die Grenze zu Weißrussland geschlossen werden. Im Februar waren bereits die Grenze zu China abgeriegelt und Einreisen aus dem Iran und Südkorea beschränkt. Auch die Flugverbindungen in die EU wurden reduziert.
Unterstützung der Wirtschaft
Die russische Regierung kündigte am Montag zudem ein Milliardenprogramm zur Unterstützung der Wirtschaft an. Mischustin zufolge ist im diesjährigen Haushalt eine Reserve von 300 Milliarden Rubel (3,6 Milliarden Euro) für „vorrangige Ausgaben“ und „zur Unterstützung der Industrie und der Bürger“ vorgesehen. Die Regierung will unter anderem die Belieferung von Unternehmen mit wichtigen Produkten sicherstellen, indem sie Händlern vergünstigte Kredite anbietet und für bestimmte Waren Zollerleichterungen einführt.
Zudem soll die besonders betroffene Tourismus- und Luftfahrtbranche durch Steuerstundungen unterstützt werden. Die Maßnahme könnte auch auf andere Wirtschaftsbereiche ausgeweitet werden. Die Regierung will zudem kleinen und mittleren Unternehmen günstige Kredite anbieten und sie stärker subventionieren.
Lebensmittelproduktion sichern und steigern
Das Landwirtschaftsministerium setzte nach eigenen Angaben ein Treffen mit Branchen- und Behördenvertretern an, um einen „Aktionsplan“ zu erstellen. Russland ist einer der weltgrößten Getreideproduzenten und -exporteure. Das Ministerium hat Maßnahmen zur Unterstützung der Landwirte erarbeitet. In den nächsten zwei Tagen sollen zudem die „verfügbaren Lebensmittelmengen“ und die damit einhergehenden Preise in den Geschäften erfasst werden.
Das Ministerium wies die Hersteller außerdem an, für die wichtigsten Lebensmittel Bestände von mindestens zwei Monaten vorzuhalten. Zudem sollen sie prüfen, ob eine „deutliche Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion in kurzer Zeit“ möglich ist, wie es in einer Mitteilung des Ministeriums hieß.
16:40 Uhr: Von der Leyen schlägt Einreisestopp für EU vor
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus einen vorläufigen Einreisestopp in die EU vorgeschlagen. Sie werde den EU-Staats- und Regierungschefs einen entsprechenden Vorschlag für „nicht notwendige Reisen“ in die Union unterbreiten, sagte von der Leyen in einer Video-Botschaft am Montag. Der Einreisestopp solle zunächst für 30 Tage gelten, könne aber falls notwendig verlängert werden.
Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten am Dienstag über das weitere Vorgehen in der Krise um die Viruserkrankung Covid-19. Sie halten dazu eine Video-Konferenz ab.
„Je weniger Reisen es gibt, desto mehr können wir das Virus eindämmen“, sagt von der Leyen. Ihr Vorschlag sieht demnach Ausnahmen von dem Einreisestopp für bestimmte Gruppen vor.
Dazu gehören der Kommissionspräsidentin zufolge Ausländer, die schon lange in der EU leben, Familienmitglieder von EU-Bürgern sowie Diplomaten. Zudem soll die Beschränkung nicht für das Transportgewerbe sowie Berufsgruppen gelten, die sich mit dem Kampf gegen die Epidemie beschäftigen.
16:30 Uhr: Polen verbietet Inlandsflüge – Tschechien riegelt Städte ab
Polen streicht nun auch alle Inlandsflüge. Das Flugverbot gelte bis auf Weiteres, teilte die polnische Regierung am Montag mit. Zuvor waren bereits alle internationalen Flüge gestrichen sowie ein Einreiseverbot für Ausländer verhängt worden.
In Polen wurden bislang 150 Menschen registriert, die sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben. Drei Menschen starben. „Wir rechnen damit, dass es in dieser Woche tausend Fälle werden“, warnte Gesundheitsminister Lukasz Szumowski. Die Bevölkerung forderte er auf, ihre Aktivitäten außer Haus zu beschränken.
Die Straßen in Polen waren am Montag verlassen – die meisten Bürger arbeiteten von zu Hause, Schulen, Universitäten und die meisten Geschäfte waren geschlossen. Nur Supermärkte, Apotheken und Waschsalons blieben geöffnet. Rund 30.000 Menschen in dem 38 Millionen Einwohner zählenden Land befinden sich in 14-tägiger Quarantäne, darunter auch diejenigen, die aus dem Ausland zurückkehrten oder Symptome von Covid-19 zeigten.
Im Nachbarland Tschechien wurden derweil mehrere Städte komplett abgeriegelt, nachdem das Land knapp 300 Corona-Fälle registriert hatte. In der Hauptstadt Prag wurde den Menschen die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel untersagt, wenn sie keinen Mundschutz tragen.
Tschechien hatte zuvor bereits seine Grenzen für Ausländer geschlossen und Restaurants, Kneipen und Cafés dicht gemacht. Das Verteidigungsministerium erklärte am Montag, es gebe in Tschechien nicht genug Schutzkleidung, um mit einem Coronavirus-Ausbruch fertig zu werden
14:24 Uhr: Erster Coronavirus-Todesfall in Hamburg
Die Zahl der Todesopfer durch das neuartige Coronavirus in Deutschland ist auf mindestens 14 gestiegen. In Hamburg sei ein Bewohner einer Seniorenresidenz gestorben, berichteten mehrere Medien am Montagnachmittag übereinstimmend unter Berufung auf Behördenangaben. Der Patient soll demnach bereits am Freitag gestorben sein – das Virus wurde erst nach dem Tod festgestellt.
Zuvor gab es bereits sechs Todesfälle durch das Coronavirus in NRW, vier in Bayern sowie drei in Baden-Württemberg. Die Mortalitätsrate in Deutschland ist dennoch mit rund 0,2 Prozent weiterhin sehr gering. Nach Abfrage der dts Nachrichtenagentur bei den Landesministerien, Städten und Kreisen stieg die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen bis zum frühen Montagnachmittag auf fast 6.300 Fälle. Allein NRW meldete mit Stand vom 16. März 2020, 10.00 Uhr, 2.493 Fälle.
13:55 Uhr: Verkehrsminister will Flüge aus China und dem Iran stoppen
Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) arbeitet aktuell offenbar an einer Lösung, um Flüge aus den Risikogebieten Iran und China sofort zu unterbinden. Das berichtet die „Bild“ unter Berufung auf Regierungskreise. Die Flughäfen und zuständigen Gesundheitsämter werden nach Informationen der Zeitung vom Verkehrsministerium dazu aufgefordert, Landeverbote aus Risikogebiete auszusprechen.
Um deutsche Staatsbürger nach Hause bringen zu können, soll größtmögliche Flexibilität bei Landungen zu Nachtzeiten geschaffen werden, hieß es.
13:30 Uhr: In Spanien fast 1000 neue Infektionen in 24 Stunden
Spanien hat innerhalb von 24 Stunden fast 1000 neue Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert. Damit verzeichnet das Land nun insgesamt 8744 Infektionsfälle, wie die spanischen Behörden am Montag mitteilten. Die Zahl der Todesfälle stieg demnach von 288 auf 297.
Allerdings hat sich der Anstieg der Infektionszahlen verlangsamt. Von Samstag bis Sonntag waren binnen 24 Stunden noch 2000 neue Infektionsfälle und rund hundert weitere Todesfälle gemeldet worden. Am stärksten betroffen ist mit mehr als 4600 Infizierten die Region rund um die Hauptstadt Madrid.
Spanien ist das am zweitstärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa – nach Italien. Am Samstag hatte die Regierung in Madrid einen 14-tägigen Notstand ausgerufen und das Land fast vollständig unter Quarantäne gestellt. Die 46 Millionen Spanier dürfen das Haus nur noch verlassen, um zur Arbeit zu gehen oder um lebensnotwendige Besorgungen zu machen.
Alle Schulen, nicht notwendigen Geschäfte sowie Vergnügungsstätten wurden geschlossen. Der Ausnahmezustand erlaubt es der Regierung auch, den Reiseverkehr innerhalb des Landes zu beschränken und Güter zu beschlagnahmen.
13:27 Uhr: Opel-Mutter PSA schließt alle Werke in Frankreich
Der Mutterkonzern des Autobauers Opel, die französische PSA-Gruppe, schließt wegen der Coronavirus-Pandemie alle Werke in Frankreich. Das verlautete am Montag aus Gewerkschaftskreisen. Zuvor hatten schon der US-italienische Autobauer Fiat Chrysler, der französische Autobauer Renault sowie der französische Reifenhersteller Michelin Werksschließungen wegen der Corona-Krise angekündigt.
12:40 Uhr: Videokonferenz der EU-Staats- und Regierungschefs
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus halten die EU-Staats- und Regierungschefs am Dienstag per Video-Konferenz einen Sondergipfel ab. Wie EU-Ratspräsident Charles Michel am Montag im Onlinedienst Twitter mitteilte, geht es um das weitere Vorgehen bei der Eindämmung der Epidemie. Er nannte als wichtige Ziele eine ausreichende Versorgung mit medizinischer Ausrüstung, die Förderung der Forschung und „die Begrenzung der wirtschaftlichen Folgen“ der Epidemie.
Die Staats- und Regierungschefs hatten am Dienstag vergangener Woche bereits eine solche Video-Konferenz zum Coronavirus abgehalten. Sie hatten dabei ein schnelles und abgestimmtes Handeln vereinbart. Beschlossen wurden unter anderem tägliche Video-Konferenzen der Gesundheits- und Innenminister der Mitgliedstaaten und der EU-Kommission.
Allerdings haben seitdem viele EU-Regierungen im Alleingang Grenzkontrollen und Einreiseverbote in sehr unterschiedlicher Form wegen der Ausbreitung der Lungenerkrankung Covid-19 verhängt. Die EU-Kommission verabschiedet deshalb am Montag Leitlinien für Grenzkontrollen wegen der Epidemie.
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärte, es sei wichtig, dass die Gesundheitsmaßnahmen an der Grenze „vollständig aufeinander abgestimmt“ seien, um wirksam zu sein. „Wichtige Güter und Arzneien müssen in der Lage sein, die Grenzen so reibungslos wie möglich zu überqueren“, erklärte sie auf Twitter. Es sei nun „eine Zeit für Solidarität und Zusammenarbeit“.
12:34 Uhr: Streit um Schuldenbremse in Corona-Krise
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht derzeit einem Medienbericht zufolge keinen Grund, wegen der Coronakrise von der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse abzuweichen. „Die Schuldenbremse hemmt uns gegenwärtig nicht“, zitierten die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Montag einen Sprecher des Finanzressorts. Dagegen verlangt Bayern mehr Spielraum für die Neuverschuldung, um die Wirtschaft in der Krise stärker unterstützen zu können.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will deswegen die Schuldenbremse für ein Jahr aussetzen. Dies soll Hilfsleistungen in Milliardenhöhe ermöglichen. Allerdings sieht das Grundgesetz bereits jetzt Ausnahmen von der Schuldenbremse vor „für Naturkatastrophen oder außergewöhnliche Notsituationen, die sich der Kontrolle des Staates entziehen und die staatliche Finanzlage erheblich beeinträchtigen“.
In normalen Zeiten darf sich der Bund der Schuldenbremse zufolge höchstens im Umfang von 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verschulden. Das wären aktuell etwa zwölf Milliarden Euro. Für die Länder ist keine Neuverschuldung mehr vorgesehen. Auch hier sind aber unter bestimmten Voraussetzungen Ausnahmen möglich.
An diesem Mittwoch soll das Bundeskabinett die von Scholz vorgelegten Eckwerte für den Bundeshaushalt 2021 beschließen. Von diesen kann allerdings im weiteren Beratungsverfahren abgewichen werden.
12:32 Uhr: Russland schließt Grenze zu Weißrussland
Im Kampf gegen das Coronavirus will Russland nun auch die Grenze zu Weißrussland schließen. „Wir müssen alles tun, damit sich die Situation nicht nach dem gleichen Szenario wie in anderen Ländern entwickelt“, sagte der russische Regierungschef Michail Mischustin am Montag bei einer Kabinettssitzung. Mit den beschlossenen Beschränkungen sollten künftige „drastischere Maßnahmen“ vermieden werden. Die russische Regierung kündigte zudem ein Milliardenprogramm zur Unterstützung der Wirtschaft an.
Russland hatte bereits im Februar seine Grenze zu China geschlossen und Einreisen aus dem Iran und Südkorea beschränkt. Auch die Flugverbindungen in die EU wurden reduziert.
Bislang wurden in Russland offiziellen Angaben zufolge 63 Infektionsfälle registriert. In Moskau, der am stärksten betroffenen Stadt, wurden bislang keine öffentlichen Orte geschlossen. Reisende, die aus betroffenen Regionen zurückkehren, müssen jedoch 14 Tage zuhause bleiben. Moskau hat es zudem den Eltern überlassen, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken oder nicht.
12:26 Uhr: Kanzleramtschef empfiehlt „Osterurlaub zu Hause“
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat die Deutschen dazu aufgerufen, ihren Osterurlaub zu Hause zu verbringen. Das sei „jetzt die richtige Variante“, sagte Braun am Montag in der „Bild“-Sendung „Die richtigen Fragen“. Man habe sich in Gesprächen mit den Nachbarländern verständigt, dass man „den Grenzverkehr für Freizeit bezogene Fahren und private Fahren unterbindet“.
Pendler hingegen dürften weiter passieren. Außerdem kündigte Braun an, dass die aktuellen Grenzschließungen zunächst bis nach Ostern gelten werden. „Wir werden regelmäßig überprüfen, ob die Regeln notwendig sind“, so Braun in der „Bild“-Sendung. Es sei wichtig, die sozialen Kontakte jetzt möglichst stark zu reduzieren.
12:10 Uhr: RKI-Vize warnt vor Corona-Partys
Angesichts der Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus und der massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Deutschland rechnet das Robert-Koch-Institut (RKI) frühestens Ende nächster Woche mit möglichen Effekten. „Man müsste nach zehn bis zwölf Tagen sehen, ob diese Maßnahmen greifen“, sagte RKI-Vizepräsident Professor Lars Schaade am Montag in Berlin mit Blick auf die Entwicklung der Fallzahlen in Deutschland.
In diesem Zusammenhang warnte Schade vor sogenannten privaten „Corona-Partys“, zu denen offenbar teilweise eingeladen werde. „Bitte tun Sie das nicht und schränken Sie das gesellschaftliche Leben ein“, forderte Schaade.
Mehr dazu: RKI-Vize warnt vor „Corona-Partys“
11.58 Uhr: Arbeitlosmeldungen ab sofort telefonisch möglich
Trotz der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie in Deutschland bleiben die Jobcenter und Arbeitsagenturen vorerst geöffnet. Allerdings sollen sich die Mitarbeiter der Einrichtungen auf die wichtigsten Tätigkeiten wie die Bearbeitung und Bewilligung von Geldleistungen konzentrieren, wie die Bundesagentur für Arbeit am Montag mitteilte. Leistungsempfänger sollen demnach nur noch in Notfällen persönlich in die Dienststellen kommen.
Eine Arbeitslosmeldung kann den Angaben zufolge nun telefonisch erfolgen. Ein Antrag auf Grundsicherung könne formlos in den Hausbriefkasten der Dienststelle eingeworfen werden. Alle persönlichen Gesprächstermine entfielen ohne Rechtsfolgen. Zugleich sollen Telefon- und Online-Zugang intensiviert und ausgebaut werden. Dafür will die Agentur so schnell wie möglich zusätzliche Telefonnummern schalten.
Zudem betonte die Arbeitsagentur, dass die Leistungsempfänger keine finanziellen Nachteile zu befürchten hätten, wenn Termine entfallen oder persönlicher Kontakt nicht möglich ist. Auch die Auszahlung von Kindergeld und Kinderzuschlag soll sichergestellt werden.
11.45 Uhr: Kölner Oberbürgermeisterin infiziert
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) befindet sich nach einem Kontakt mit einem coronainfizierten Menschen in häuslicher Quarantäne. Reker weise bisher keine Symptome auf und fühle sich gut, teilte ihr Sprecher am Montag mit. Ihre Dienst- und Amtsgeschäfte erledige Reker von zu Hause.
Die Kontaktperson der Politikerin wurde den Angaben zufolge am Sonntagabend positiv auf das neuartige Coronavirus getestet und befindet sich in häuslicher Quarantäne. Die 63-jährige Reker vollzog diesen Schritt demnach ebenfalls am Sonntagabend auf Anraten des Kölner Gesundheitsamts.
11:44 Uhr: Michelin stellt Produktion teiweise ein
Der französische Reifenhersteller Michelin stellt seine Produktion wegen der Coronavirus-Pandemie zu einem großen Teil ein. In Frankreich, Spanien und Italien wird die Arbeit in 21 Werken vorerst heruntergefahren, wie der Hersteller am Montag in Paris mitteilte. Rund 20.000 Mitarbeiter sind betroffen. Die Anweisung gilt ab Dienstag bis Ende der Woche, eine Verlängerung ist möglich.
„Ähnliche Maßnahmen in anderen Michelin-Werken in Europa könnten folgen“, betonte die Konzernleitung. Der Konzern will nach eigenen Angaben dazu beitragen, die Ausbreitung des Coronavirus in den drei besonders betroffenen Ländern zu stoppen.
In Frankreich kommen 14 Werke mit rund 10.000 Beschäftigten zum Stillstand. In Spanien sind rund 7000 Menschen in vier Fabriken betroffen, in Italien rund 3500 an drei Produktionsstätten. Auch in Deutschland hat Michelin mehrere Werke, dort arbeiten insgesamt 5400 Mitarbeiter.
10:30 Uhr: Finanzminister kündigt Hilfe für Dauerbelastungen von Unternehmen an
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) kündigt Hilfe für Mietzahlungen und andere Dauerbelastungen von Unternehmen an, denen im Zuge der Corona-Krise die Einnahmen wegbrechen. „Dafür werden wir eine Lösung finden und wir arbeiten daran“, sagte Scholz am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Anne Will“. Nach seinen gegenwärtigen Überlegungen könne eine entsprechende Förderung mit Hilfe eines Fonds über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) abgewickelt werden.
Einer generellen Mehrwertsteuersenkung auf sieben Prozent für das Gastgewerbe erteilte der Finanzminister jedoch eine Absage. Solche Vorschläge habe er auch vor der Krise schon erhalten, nun nur mit Bezug auf das Coronavirus.
9:40 Uhr: Berlins Bildungssenatorin: Prüfungen werden verschoben
In Berlin werden wegen der Ausbreitung des Coronavirus die laufenden Prüfungen für den Mittleren Schulabschluss (MSA) ausgesetzt. Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) kündigte am Montag im RBB-Inforadio an, dass die zentralen Prüfungen in Deutsch, Mathematik und in der ersten Fremdsprache um zweieinhalb Wochen verschoben werden. Sie hätten eigentlich am 21. April stattfinden sollen.
„Wir finden, dass dies notwendig ist, dass nicht direkt am ersten Tag nach den Schulferien geschrieben wird, weil faktisch auch über zwei Wochen Unterricht ausfällt“, sagte Scheeres. Das wäre zum Nachteil der Schüler. „Deswegen haben wir gesagt, wir verschieben diese Prüfungen um circa zweieinhalb Wochen.“ Seit Montag sind in Berlin die Oberstufenzentren geschlossen, ab Dienstag dann alle Schulen und Kitas – vorerst bis zum Ende der Osterferien. „Vor den Osterferien werden noch die Präsentationsprüfungen und die mündliche Prüfung in Englisch unter anderem durchgeführt“, so Scheeres weiter. Die Abiturprüfungen Ende März sollen der Senatorin zufolge wie geplant stattfinden. Im Laufe des Tages würden Informationen zu allen Prüfungen an die Schulen und Eltern herausgegeben. (dts)
9:09 Uhr: Terrormiliz gibt Reisewarnung für IS-Kämpfer heraus
Der Islamische Staat hat eine Reisewarnung an seine Kämpfer herausgegeben, vom Coronavirus befallene Länder zu meiden, wie ein Analyst des syrischen Bürgerkriegs ausführte. „Gesunde Menschen sollten davon absehen, in vom Virus befallene Staaten einzureisen, und Infizierte sollten diese Staaten nicht verlassen“, so eine Erklärung, die laut Aymenn Jawad Al-Tamimi von der als IS-Sprachrohr fungierenden Zeitung al-Naba veröffentlicht wurde.
Der Artikel mit dem Titel „Richtlinien zum Umgang mit der Epidemie“ enthält Tipps wie das Bedecken des Mundes bei Husten und Niesen. ISIS-Kämpfer sollten auch daran denken, dass „Krankheiten nicht von selbst zuschlagen, sondern durch ein Dekret Gottes“, heißt es in einer der Richtlinien.
9:02 Uhr: Ungarn weist 13 Studenten wegen Verstoß der Quarantäneregel aus
Das ungarische Innenministerium teilte der Nachrichtenagentur MTI mit, dass das Amt für Einwanderung und Asyl 13 iranische Studenten des Landes verwiesen hätte. Die iranischen Studenten hätten sich aus dem Zimmer geschlichen, die Schutzkleidung nicht angezogen und immer wieder gegen die Quarantäneregeln verstoßen. Die Agentur teilte mit, dass die Studenten auch nach mehrmaligem Aufruf nicht ins Zimmer zurückgegangen seien und dass sie sich gegenüber dem medizinischen Personal aggressiv verhalten hätten.
Die Ausweisung wird erst dann durchgeführt, wenn alle Bedingungen dafür festgelegt sind, so MTI weiter. Neben der Abschiebung wurde auch ein Einreise- und Aufenthaltsverbot in den nächsten drei Jahren in Ungarn gegen die 13 Iraner verhängt.
7:38Uhr: Ärztepräsident fordert Corona-Zentren vor Kliniken
Die Ärzteschaft drängt in der Corona-Krise auf weitergehende Maßnahmen. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, fordert die Einrichtung von Zeltstationen vor den Kliniken, um mögliche Corona-Patienten zu testen. „Wir sollten Zeltstationen vor den Kliniken einrichten, in denen getestet wird, ob es sich um Corona-Patienten handelt oder nicht. So lässt sich die Übertragung auf anders Erkrankte besser verhindern. Das muss jetzt präventiv geschehen, bevor uns die große Welle erreicht“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ (Montagausgabe).
Darüber sei man mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Austausch. In der kommenden Woche soll darüber bei einem Krisentreffen beraten werden. Reinhardt sprach sich auch dafür aus, Ärzte im Ruhestand zu aktivieren und Medizinstudenten als Helfer einzusetzen. „Wenn Kollegen helfen wollen, die sich fit fühlen und rüstig sind, ist das eine gute Sache“, sagte er. Auch Studenten könnten mit eingesetzt werden. „Jede unterstützende Kraft ist jetzt hilfreich. Das ist eine Ausnahmesituation, die auch für uns neu ist“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer der „Passauer Neuen Presse“. Laut Abfrage der dts Nachrichtenagentur bei den Landesministerien, Städten und Kreisen gab es bis Sonntagabend mindestens 6.157 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland, rund 30 Prozent mehr als am Vortag. Darunter waren 2.440 Fälle in NRW. Bislang starben in Deutschland mindestens 13 Menschen an der Infektion.
Hintergrundbericht:Ärztepräsident fordert Corona-Zeltstationen vor Kliniken „bevor uns die große Welle erreicht“
7:16 Uhr: Tschechien schränkt Bewegungsfreiheit ein
Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie schränkt Tschechien die Bewegungsfreiheit im Land rigoros ein. Die Menschen dürfen nur noch ihre Häuser und Wohnungen verlassen, um arbeiten zu gehen, einzukaufen, Verwandte oder Ärzte zu besuchen, wie Ministerpräsident Andrej Babis am Sonntag sagte. Auch bleibe es erlaubt, Zeit in der Natur zu verbringen. Die Einschränkungen der Bewegungsfreiheit gelten bis zum 24. März.
Babis appellierte auch an die Arbeitgeber im Land, ihre Beschäftigten so weit wie möglich von zuhause aus arbeiten zu lassen. Alle Bürger sollten einen Mindestabstand von zwei Metern zueinander halten und für Zahlungen möglichst Karten und nicht Bargeld verwenden.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte die tschechische Regierung die Schließung von Schulen und Universitäten, Theatern und Kinos sowie der meisten Restaurants, Kneipen und Geschäfte angeordnet. Ausländer werden nicht mehr ins Land gelassen, den tschechischen Bürgern wurden Auslandsreisen untersagt.
7:11 Uhr: Serbien ruft Notstand aus
Serbien hat im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie den nationalen Notstand ausgerufen. Die Schulen, Kindergärten, Universitäten und andere öffentliche Einrichtungen des Landes werden ab Montag geschlossen, wie Präsident Aleksandar Vucic am Sonntag ankündigte. Auch solle die Armee eingesetzt werden, um „wichtige Orte“ wie Krankenhäuser mit Corona-Patienten zu schützen.
Nach Angaben von Ministerpräsidentin Ana Brnabic sollten zudem bereits ab der Nacht zum Montag die Grenzen des Landes für fast alle Ausländer geschlossen werden. Ausnahmen sollten nach ihren Angaben für Diplomaten mit ihren Familien sowie Ausländer mit ständiger Aufenthaltsgenehmigung in Serbien gelten.
Wie weit die Stilllegung des öffentlichen Lebens in dem Balkanstaat gehen soll, stand am Sonntag in vielen Details noch nicht fest. Vucic sagte, Einzelheiten wie etwa die Öffnungszeiten von Cafés und Bars sollten noch in einer Sitzung der Regierung festgelegt werden. In Serbien gibt es bislang rund 50 bestätigte Corona-Infektionsfälle.
Hintergrundartikel: „Welt am Sonntag“: Tübinger Corona-Impfstoff-Firma wird von USA und Deutschland umworben
Sonntag, 15. März
22:15 Uhr: Söder will für Bayern den Katastrophenfall ausrufen
Bayern verschärft in der Corona-Krise die Gangart. „Ja, wir werden diesen sogenannte Katastrophenfall ausrufen“, sagte Söder am Sonntag dem Bayerischen Rundfunk. In Bayern gab es bis Sonntag 886 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus, etwa 6,8 je 100.000 Einwohner.
Bundesweit liegt der Wert mit 7,4 etwas höher. Mit 4 Todesfällen ist die Mortalitätsrate in Bayern allerdings etwa doppelt so hoch wie im Rest des Landes.
21:40 Uhr: 6100 gemeldete Corona-Fälle in Deutschland – 12 Tote
Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist am Sonntag auf über 6.100 angestiegen. Das ergab eine Abfrage der dts Nachrichtenagentur bei den Landesministerien, Städten und Landkreisen. Gegen 21 Uhr am Sonntagabend wurden demnach in ganz Deutschland insgesamt mindestens 6.157 Fälle bestätigt, rund 30 Prozent mehr als am Vortag um die Zeit, zudem 12 Todesfälle.
Damit steigt die Dichte bundesweit auf 7,4 bestätigte Infektionen je 100.000 Einwohner. NRW hat mit 13,6 Infektionen je 100.000 Einwohnern den höchsten Wert. Wenn man den besonders betroffenen Kreis Heinsberg herausrechnet, ist das bevölkerungsreichste Bundesland auch relativ zur Einwohnerzahl mit am stärksten betroffen und nur knapp hinter Hamburg, wo es 10,7 bestätigte Infektionen je 100.000 Einwohner gibt.
In der Millionenstadt Köln werden mit 22,5 bestätigten Infektionen auf 100.000 Einwohner ebenfalls nun besonders hohe Werte ausgewiesen. Hinter NRW folgen die Bundesländer Baden-Württemberg (8,3), Bremen (8,2), Berlin (7,8), das Saarland (7,5) und Bayern (6,8).
Eine unterdurchschnittliche Dichte an bestätigten Infektionen haben Rheinland-Pfalz (4,9), Hessen (4,6), Niedersachsen und Schleswig-Holstein (je 3,6), Brandenburg (3,3), Sachsen (3,2), Mecklenburg-Vorpommern (3,1) und Sachsen-Anhalt (2,5). Die geringste Dichte hat Thüringen, wo nur 2,4 Infektionen je 100.000 Einwohner nachgewiesen wurden.
21:00 Uhr: Kommunalwahlen in Frankreich wegen Corona mit sehr geringer Beteiligung – Inzwischen 120 Tote
Bei den Kommunalwahlen in Frankreich inmitten der Coronavirus-Krise hat es eine historisch niedrige Beteiligung gegeben: Nach Prognosen nach Schließung der Wahllokale am Sonntag gingen nur rund 44 bis 46 Prozent der Wähler zu den Urnen – so wenige wie noch nie in einer ersten Runde seit Ende der 1950er Jahre. Bei der letzten Kommunalwahl vor sechs Jahren hatte die Beteiligung noch rund 20 Prozent höher gelegen. Aus der Opposition wurden Rufe nach einem Aufschub der Stichwahl laut, die für den kommenden Sonntag geplant ist.
Das französische Gesundheitsministerium kündigte zugleich einen massiven Anstieg der Coronavirus-Fälle an. Die Zahl der Toten stieg auf 120 und die der Infizierten auf 5.400. Frankreich ist damit eines der am stärksten betroffenen Länder der EU. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte zuvor deutlich verschärfte Kontrollen an der deutsch-französischen Grenze angekündigt.
20:30 Uhr: Die Benelux-Länder schließen Schulen, Cafes Restaurants und viele weitere Einrichtungen
Die niederländische Regierung hat am Sonntag die Schließung aller Schulen, Bars, Restaurants, Sexclubs und Cannabis-Cafés angeordnet. Alle Restaurants und Bars mussten laut Gesundheitsminister Bruno Bruins am Sonntag um 18.00 Uhr schließen. Vor den sogenannten Coffee Shops, in denen Cannabis verkauft wird, bildeten sich kurz nach der Ankündigung lange Schlangen. Auch Luxemburg verkündete die Schließung aller Bars und Restaurants in der Nacht zu Montag.
In den Niederlanden bleiben von Montag an für drei Wochen auch die Schulen und Kindertagesstätten geschlossen, wie Bildungsminister Arie Slob abkündigte. Ausnahmeregelungen gelten für Kinder von Eltern mit „lebenswichtigen Berufen“. Viele Schulen hätten bereits Maßnahmen ergriffen, um Fernunterricht per Internet einzuführen, teilte der öffentlich-rechtliche Sender NOS mit.
In den Niederlanden war der Druck auf die Behörden zuletzt gewachsen, nachdem das benachbarte Belgien Maßnahmen wie Schul- und Restaurantschließungen bereits am Donnerstag angeordnet hatte. Die offizielle Zahl der Todesfälle in den Niederlanden durch die Lungenkrankheit Covid-19 liegt bei 20. Bislang wurden 1135 Infektionen registriert.
Luxemburgs Ministerpräsident Xavier Bettel verkündete am Sonntagabend die Schließung aller Restaurants und Bars. Lebensmittelgeschäfte und Apotheken sollen weiter geöffnet bleiben. In Luxemburg sind bislang 50 Coronavirus-Fälle bekannt. Ein Mensch starb.
19:30 Weitere Grenzschließungen von Seehofer bestätigt
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die Rückkehr zu Grenzkontrollen wegen der Corona-Krise bestätigt. Es sollten vorübergehend wieder Grenzkontrollen an den Grenzen zu Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Dänemark und Frankreich eingeführt werden, sagte Seehofer am Sonntagabend in Berlin. Die Kontrollen greifen demnach ab Montagmorgen um 08.00 Uhr. Die Dauer der Maßnahmen sei noch nicht absehbar.
Wie Seehofer sagte, geht es dabei vor allem um den Reiseverkehr. Der Warenverkehr und auch der Grenzübertritt für Berufspendler bleibe möglich.
18:45 Uhr: Italien meldet 368 Tote in 24 Stunden
Italien hat am Sonntag 368 weitere Todesfälle durch das neuartige Coronavirus gemeldet. Es ist der höchste Anstieg innerhalb eines Tages seit Beginn der Zählungen. Damit seien in Italien inzwischen 1809 Menschen an der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte der Zivilschutz in Rom mit.
Die Gesamtzahl der Coronavirus-Infektionen stieg den Angaben zufolge auf knapp 25.000, das waren 3509 Fälle mehr als am Vortag. Die am schlimmsten betroffene Region ist die Lombardei im Norden des Landes: Dort starben 1218 Menschen, 13.272 Patienten sind nach Angaben der Behörden infiziert.
18:15 Uhr: Spahn schließt weitere Grenzschließungen nicht aus
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schließt weitere Grenzschließungen nicht aus, sollte sich die Lage „entsprechend entwickeln“. Die Schließung der Übergänge zu Frankreich, Österreich und zur Schweiz sei mit dem „Ausbruchs-Geschehen jenseits der Grenze“ zu begründet, sagte Spahn der „Bild“ und dem Fernsehsender Sat.1. Spahn sagte weiter: „In Lothringen zum Beispiel ist gerade auch ein Ausbruchs-Cluster, wie wir das nennen, weil sich ganz viele in kurzer Zeit infizieren.“
16:45 Uhr. Bayern beschließt weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens
Bayern reduziert das öffentliche Leben wegen der Corona-Pandemie auf eine Grundversorgung. Ein Krisenstab unter Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beschloss am Sonntag die Schließung unter anderem von Schwimmbädern, Kinos, Bars und Clubs sowie Einschränkungen für die Gastronomie und nicht zur Grundversorgung nötigen Geschäften, wie es aus Regierungskreisen in München hieß. Supermärkte und Lebensmittelläden sowie Apotheken, Tankstellen und auch Banken sollen demnach hingegen offen bleiben.
Auch Baden-Württembergs Landeshauptstadt Stuttgart ordnete an, Bars, Klubs, Kinos, Bäder und viele weitere Einrichtungen sofort zu schließen.
16:15 Uhr: Lüneburger Gymnasium komplett unter Quarantäne
Nach einem positiven Coronatest an einem Lüneburger Gymnasium müssen mehr als tausend Schüler und rund hundert Lehrkräfte in häusliche Quarantäne. Das teilte die Stadt Lüneburg am Sonntag mit. Bei einer Lehrkraft, die mit einem weiteren Lehrer und einer Schulklasse in Tirol war, wurde demnach das Virus nachgewiesen. Deshalb würden die gesamte Belegschaft und alle Schüler häuslich isoliert.
Auch den Angehörigen wurde dringend geraten, aufmerksam ihren Gesundheitszustand zu beobachten und die Öffentlichkeit zu meiden. Die Quarantäne gilt voraussichtlich bis zum 25. März.
15:30 Uhr: Auch Deutschland wird einige Grenzen schließen – Bericht bestätigt
Nach mehreren Staaten macht offenbar auch Deutschland ab Montag einen Teil der Grenzen wegen der Coronavirus-Pandemie dicht. Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Saarlands Regierungschef Tobias Hans (CDU) hätten sich darauf verständigt, die Grenzen zu Frankreich, Österreich und der Schweiz mit Wirkung von Montag ab 8 Uhr zu schließen, berichtet die „Bild“ unter Berufung auf eigene Informationen. Die Runde einigte sich demnach darauf, dass es verschärfte Kontrollen und Zurückweisungen geben werde, um der Anweisung Nachdruck zu verleihen.
Der Warenverkehr zwischen Deutschland und den Nachbarstaaten soll allerdings weiter gesichert bleiben. Auch Pendler sollen die Grenzen weiterhin passieren dürfen, schreibt die „Bild“. Hintergrund sei nicht nur die Eindämmung der Coronavirus-Pandemie, sondern auch der Versuch, Hamsterkäufe von Ausländern zu unterbinden, die im grenznahen Raum bereits zu Versorgungsproblemen geführt hätten, berichtet die Zeitung.
14:25 Uhr: Spanien meldet hundert neue Corona-Todesopfer binnen 24 Stunden
Spanien hat binnen 24 Stunden hundert neue Corona-Todesopfer und 2000 neue Infektionsfälle registriert. Das teilten die spanischen Behörden am Sonntag mit. Damit verzeichnet das Land nunmehr 288 Todesopfer und mehr als 7750 Infektionsfälle.
Spanien ist das am zweitstärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa – nach Italien. Am Samstag hatte die Regierung in Madrid den Notstand ausgerufen und das Land fast vollständig unter Quarantäne gestellt.
13:30 Uhr: De facto Ausgangssperre in Tirol, Strafen für Platzverweise bis 3.600 Euro
Die Regierung in Österreich hat für das ganze Land „Ausgangsbeschränkungen“ angeordnet. Bundeskanzler Sebastian Kurz wurde von der Agentur am Sonntag mit den Worten zitiert, es gebe fürs erste nur drei Gründe, das Haus zu verlassen: nicht aufschiebbare Arbeit im Beruf, dringende Besorgungen wie Einkauf von Lebensmitteln sowie die Notwendigkeit, anderen Menschen zu helfen.
Wer im dringenden Fall ins Freie möchte, „der darf das ausschließlich alleine machen oder mit den Personen, mit denen er in der Wohnung gemeinsam zusammenlebt“, sagte der Bundeskanzler zur APA. Bereits ab Sonntag sollte demnach die Polizei an Spielplätzen und im öffentlichen Raum unterwegs sein.
Bei Verstößen drohten ab Montag „auch empfindliche Verwaltungsstrafen“, berichtete APA unter Berufung auf das Bundeskanzleramt. Zwar seien Aufenthalte im öffentlichen Raum abseits der drei Ausnahmen weiterhin möglich, etwa für Spaziergänge, dies aber nur alleine oder mit Personen, die im selben Haushalt leben. Dies solle aber nur in dringenden Fällen geschehen.
Würden Menschen alleine angetroffen, gebe es keine Maßnahmen. Würden Gruppen angetroffen, würden diese darauf hingewiesen, „dass sie sich auflösen sollen“, hieß es demnach im Kanzleramt. Bei Zuwiderhandeln drohten dann Geldstrafen von bis zu 2180 Euro. Bei Missachtung von Platzverboten – etwa für Spielplätze – drohen demnach Geldstrafen von bis zu 3600 Euro.
Parallel zu den landesweiten Maßnahmen kündigte der Landeshauptmann von Tirol, Günther Platter, eine „Verkehrsbeschränkung“ für sein Bundesland an – de facto also eine Ausgangssperre. „Ohne einen triftigen Grund darf niemand seine Wohnung verlassen“, erklärte Platter. Tirol ist laut APA mit 245 mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Österreich am stärksten betroffen. Mehrere Orte stehen unter Quarantäne.
12:40 Uhr: Zwei weitere Coronavirus-Todesfälle in Bayern,
In Bayern sind zwei weitere Personen an den Folgen des neuartigen Coronavirus gestorben. Das teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Sonntag mit. „Bei einem Todesfall handelt es sich nach Angaben des Landratsamtes Neu-Ulm um einen über 80-jährigen Patienten mit Vorerkrankungen“, sagte ein Ministeriumssprecher in München.
Der Mann sei in der Nacht zum Sonntag gestorben. Ein zweiter Todesfall wurde nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) im Landkreis Oberallgäu bestätigt.
Dabei handelt sich demnach um eine über 80-jährige Patientin, die ebenfalls in der Nacht zu Sonntag gestorben ist. Insgesamt stieg die Zahl der Coronavirus-Todesfälle in Bayern damit auf drei. Deutschlandweit fielen bisher zehn Personen dem Virus zum Opfer.
Zudem wurden bislang in Nordrhein-Westfalen fünf und in Baden-Württemberg zwei Todesfälle durch das Coronavirus bestätigt. Bundesweit lag die Zahl der bekannten Infektionen nach Angaben der Johns Hopkins Universität am Sonntagmittag bei 4585 Fällen.
12:17 Uhr: Peking schickt Einreisende in kostenpflichtige Quarantäne-Einrichtungen
Die chinesische Hauptstadt Peking will ab Montag alle aus dem Ausland Einreisenden in kostenpflichtige Quarantäne-Einrichtungen schicken. Die Reisenden sollen nur in Ausnahmefällen von der Unterbringung in den Einrichtungen befreit werden, wie die staatliche Zeitung „Beijing Daily“ am Sonntag berichtete. Für die Kosten des Aufenthalts müssen sie demnach selbst aufkommen.
Alle internationalen Flüge zum Pekinger Daxing-Flughafen sollen nun auf den Hauptstadt-Flughafen umgeleitet werden, wo die Einreisen strenger kontrolliert und überwacht werden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Aus dem Ausland einreisende Menschen waren bislang von den Behörden dazu angehalten worden, sich auf eigene Verantwortung zu Hause oder in Hotels in eine zweiwöchige Pflicht-Quarantäne zu begeben.
11:45 Uhr: Frankreich schränkt Bahn-, Flug- und Autoverkehr auf Langstrecken ein
Frankreich will den Langstreckenverkehr mit Zügen, Autos und Flugzeugen einschränken, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu bremsen. Der Langstreckenverkehr werde in den kommenden Tagen „schrittweise verringert“, sagte Umweltministerin Elisabeth Borne am Sonntag vor Journalisten. Ziel sei es, den Langstreckenverkehr auf das „Allernötigste“ zu reduzieren, einen sofortigen Stopp solle es nicht geben, damit „jeder nach Hause zurückkehren“ könne.
Am Sonntagnachmittag werden alle Skigebiete geschlossen. „Die Skisaison endet heute. Alle Betreiber haben in der vergangenen Nacht entsprechende Anweisungen von ihrer jeweiligen Organisation erhalten“, teilte der nationale Verband der Skiliftbetreiber Domaines skiables de France (DSF) am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Die Schließung sollte um 17.00 Uhr erfolgen.
„Ob Urlauber oder Profisportler – alle sind leidenschaftliche Skifahrer, aber wir müssen uns alle angesichts des Ernstes der Lage damit arrangieren“, hieß es weiter. „Die Schließungen werden über den Tag gestaffelt. Es ist ein unerwarteter Schock für den gesamten Sektor. Wir konnten uns nicht darauf vorbereiten“, erklärte Jean-Marc Silva, Direktor des Skiverbands France Montagnes.
Frankreich zählte am Sonntag zu den letzten europäischen Ländern, in denen der Skibetrieb noch aufrechterhalten wurde, während Skigebiete in Italien, Österreich und in der Schweiz zuvor bereits geschlossen worden waren. Am Samstagabend hatten bereits mehrere französische Skigebiete im Internet ihre sofortige Schließung verkündet.
11:35 Uhr: Österreich hebt die Versammlungsfreiheit auf
Die Regierung in Österreich hat nach Informationen der Nachrichtenagentur APA für das ganze Land „Ausgangsbeschränkungen“ angeordnet. Bundeskanzler Sebastian Kurz wurde von der Agentur am Sonntag mit den Worten zitiert, es gebe fürs erste nur drei Gründe, das Haus zu verlassen: nicht aufschiebbare Arbeit im Beruf, dringende Besorgungen wie Einkauf von Lebensmitteln sowie die Notwendigkeit, anderen Menschen zu helfen.
Sondergesetz: „Ausgangsbeschränkungen“ in ganz Österreich angeordnet
Unter anderem werde die Versammlungsfreiheit vorübergehend aufgehoben, teilte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz am Sonntag in einer Sondersitzung des Nationalrats mit. In diesem Zusammenhang werden auch Spiel- und Sportplätze geschlossen.
9:45 Uhr: Vatikan feiert Ostern ohne Besucher
Das Osterfest im Vatikan wird in diesem Jahr ohne Besucher begangen. Dasselbe gelte für alle liturgischen Feiern der Karwoche, teilt der Vatikan mit. Grund sei der Coronavirus-Ausbruch. (dpa)
8:45 Uhr: Neuseeland lässt Kreuzfahrtschiff-Urlauber nicht von Bord
Wegen des Verdachts einer Coronavirus-Infektion dürfen in Neuseeland 2600 Passagiere und 1100 Besatzungsmitglieder eines Kreuzfahrtschiffes nicht von Bord gehen. Drei Passagiere der „Golden Princess“ seien vom Schiffsarzt unter Quarantäne gestellt worden, teilte Neuseelands Generaldirektor für Gesundheit, Ashley Bloomfield, am Sonntag mit. Einer der Passagiere gelte als Verdachtsfall, weil er Symptome einer Covid-19-Erkrankung aufweise, die durch das neuartige Coronavirus ausgelöst wird.
Niemand dürfe das Schiff verlassen, bis die Testergebnisse vorlägen, sagte Bloomfield. Das Schiff liegt im Hafen von Akaroa in der Nähe von Christchurch auf der südlichen Insel Neuseelands.
Das US-Kreuzfahrtunternehmen Princess Cruises hatte am Donnerstag angekündigt, alle seine Kreuzfahrtreisen weltweit für 60 Tage auszusetzen. Die Ankündigung betraf Schiffe, die zwischen dem 12. März und dem 10. Mai ablegen sollten. Menschen auf einer Kreuzfahrt, die innerhalb der nächsten fünf Tage enden würden, sollten laut Princess Cruises wie gewohnt weiterfahren. Reisen, die am 17. März noch andauern, würden „an dem für die Gäste günstigsten Ort“ enden, hieß es.
7:32 Uhr: Israel verschiebt Korruptionsprozess gegen Netanjahu wegen Coronavirus
Der Korruptionsprozess gegen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie um gut zwei Monate verschoben worden. Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus und der Anordnung an die Gerichte, sich auf dringende Angelegenheiten zu beschränken, werde die erste Anhörung auf den 24. Mai verschoben, teilte das Jerusalemer Gericht am Sonntag mit. Die erste Anhörung sollte am Dienstag stattfinden, Netanjahu steht wegen Bestechlichkeit, Betrugs und Untreue unter Anklage.
7:11 Uhr: Hochrangige Politiker im Ausland infiziert
Indonesiens Verkehrsminister hat sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Budi Karya Sumadi wird in einem Militärkrankenhaus in Jakarta auf der Intensivstation behandelt, wie die Regierung am Samstag mitteilte. Ein Kliniksprecher sagte, Sumadi leider unter Atemproblemen, er sei aber schon wieder auf dem Weg der Besserung.
Der Verkehrsminister war nach Angaben der Regierung an der Eindämmung des Coronavirus-Ausbruchs in Indonesien beteiligt gewesen, vor allem an der Evakuierung besonders betroffener Gebiete. Präsident Joko Widodo hat mittlerweile angeordnet, dass sich auch andere Minister auf das Coronavirus testen lassen müssen.
Die Frau des spanischen Regierungschefs Pedro Sánchez hat sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Es gehe Begoña Gómez und dem Regierungschef selbst aber „gut“, teilte die Regierung am Samstagabend mit. Beide halten sich demnach im Moncloa-Palast, dem Sitz des spanischen Ministerpräsidenten in Madrid, auf und „befolgen die von den Gesundheitsbehörden festgelegten Präventionsmaßnahmen“.
Unter den in Spanien Infizierten sind auch zwei Mitglieder des Kabinetts von Regierungschef Sánchez sowie der Vorsitzende der rechtsextremen Vox-Partei, Santiago Abascal. Am Samstag wurde bekannt, dass sich auch der ehemalige Nato-Generalsekretär Javier Solana infiziert hat. Der 77-Jährige wird in einem Krankenhaus in Madrid behandelt.
Infizierte in Indonesien
Indonesien hatte erst vor knapp zwei Wochen erste Infektionen bekanntgegeben. Mittlerweile gibt es im viertbevölkerungsreichsten Land der Welt 96 Ansteckungsfälle und fünf Todesfälle. Neben der Hauptstadt Jakarta sind nun auch die Städte Bandung, Solo, Manado und Pontianak sowie die Touristenziele Yogyakarta und Bali betroffen.
In Jakarta sollen von Montag an alle Schulen für zwei Wochen schließen, wie Gouverneur Anies Baswedan anordnete. Er verfügte zudem die Schließung städtischer Touristenattraktionen, darunter der Ragunan-Zoo und der Ancol-Strand. In Solo in Zentral-Java waren bereits am Freitag Schulen und Sehenswürdigkeiten geschlossen worden.
7:06 Uhr: Kanadas Regierung fordert Reisende zu vorzeitiger Rückkehr in Heimat auf
Die kanadische Regierung hat wegen der Pandemie alle Kanadier zu einer vorzeitigen Rückkehr in ihr Heimatland aufgefordert. Kanadische Reisende sollten nach Kanada zurückkehren, solange dies noch möglich sei, schrieb Außenminister François-Philippe Champagne am Samstag im Onlinedienst Twitter. Seine Ministerium verwies auf gestrichene Flüge und kurzfristig verhängte Reisebeschränkungen vieler Länder. Dies könne die Reisepläne kanadischer Reisender durcheinanderbringen und sie zu einem längeren Aufenthalt im Ausland zwingen.
Der Premierminister der Provinz Québec, François Legault, hatte zuvor bereits die mehr als 300.000 kanadischen Rentner, die den Winter im Süden der USA verbringen, zur Rückkehr nach Kanada aufgefordert. „An ihrer Stelle würde ich so schnell wie möglich nach Hause kommen“, sagte Legault.
In Kanada wurden bis Samstagmittag 193 Coronavirus-Infektionen und ein Todesfall gemeldet. Die Regierung von Premierminister Justin Trudeau hatte die Kanadier bereits am Freitag aufgefordert, auf nicht unbedingt nötige Auslandsreisen zu verzichten. Einreiseverbote nach dem Vorbild der USA hat Ottawa trotz vermehrter Forderungen bisher aber nicht verhängt. Die USA hatten ab Samstag eine einmonatige Einreisesperre für fast alle Europäer verhängt, die nun auch auf Reisende aus Irland und Großbritannien ausgedehnt werden soll.
7:05 Uhr: Philippinische Polizei riegelt wegen Coronavirus-Krise Straßen nach Manila ab
Die philippinische Polizei hat am Sonntag damit begonnen, alle Straßen in die Hauptstadt Manila abzuriegeln. Präsident Rodrigo Duterte hatte wegen der Coronavirus-Pandemie praktisch die gesamte Hauptstadt Manila für einen Monat zur Sperrzone erklärt. Am Sonntagmorgen standen nun bewaffnete Polizisten an allen Zufahrtsstraßen, um die Abriegelung der Zwölf-Millionen-Einwohner-Stadt durchzusetzen. Seit dem Morgen dürfen in Manila auch keine Inlandsflüge mehr starten und landen. Innerhalb der Stadtgrenzen fahren aber noch Busse und Bahnen.
„Den Menschen wird empfohlen, zu Hause zu bleiben und nichts zu tun“, sagte Innenminister Eduardo Ano am Samstag. Nur Menschen auf dem Weg zur Arbeit sollen an den Kontrollpunkten durchgelassen werden.
Die Philippinen hatten bis vor wenigen Tagen vergleichsweise wenige Coronavirus-Fälle: In den vergangenen Tage verdoppelte sich die Zahl der Infizierten aber auf 111. Zudem meldeten die Behörden bislang acht Todesfälle.
Duterte sah sich daher zuletzt erhöhtem Druck der Behörden und der Öffentlichkeit ausgesetzt, die eine rasante Ausbreitung des Virus fürchten. In Manila leben Millionen Menschen in Armut in dicht besiedelten Slums, zudem ist das Gesundheitssystem des südostasiatischen Lands schlecht. Neben der Abriegelung der Hauptstadt wurden auch Schulen geschlossen und Großveranstaltungen verboten.
6:55 Uhr: Estland und Litauen schließen Grenzen für Ausländer
Estlands Regierungschef Jüri Ratas kündigte am Samstag an, die Grenze von Dienstag an für fast alle Ausländer zu schließen und vorübergehend wieder Grenzkontrollen einzuführen. Nur Esten und Ausländer mit einer Aufenthaltsgenehmigung oder Angehörigen in Estland dürfen noch einreisen. Sie müssen allerdings für zwei Wochen in Quarantäne.
Die Regierung in Tallinn hatte zuvor bereits alle Schulen, Museen, Kinos, Freizeit- und Sportzentren bis zum 1. Mai geschlossen und öffentliche Veranstaltungen untersagt.
Litauen schließt bereits am Sonntagmittag (12.00 Uhr MEZ) seine Grenze für Ausländer. Nur Menschen mit einer Aufenthaltsgenehmigung, Diplomaten und Nato-Soldaten dürfen dann noch einreisen. „Unser Ziel ist, die Ausbreitung des Virus im Land so lange wie möglich zu verzögern und die negativen Auswirkungen zu minimieren“, sagte Regierungschef Saulius Skvernelis.
Auch in Litauen sind schon seit Freitag Kindergärten, Schulen und Universitäten geschlossen. Großveranstaltungen sind untersagt. Ab Montag sollen dann auch die meisten Geschäfte, Restaurants und Kneipen geschlossen bleiben. Nur Lebensmittelgeschäfte und Apotheken dürfen weiter öffnen.
Das Nachbarland Lettland kündigte an, ab Montag alle internationalen Flug-, Zug-, Bus- und Färhverbindungen auszusetzen. Für Privatautos soll die Grenze aber geöffnet bleiben, wie Verkehrsminister Talis Linkaits ankündigte.
6:00 Uhr: Australien stellt Einreisende unter Quarantäne
Reisende aus dem Ausland werden in Australien wegen der Coronavirus-Pandemie künftig für zwei Wochen unter häusliche Quarantäne gestellt. Die neuen Einreisebestimmungen treten um Mitternacht (14.00 Uhr MEZ) in Kraft.
1:10 Uhr: Israel schließt wegen Coronavirus-Krise Restaurants und Einkaufszentren
Auch Israel hat wegen der Coronavirus-Pandemie die Schließung von Restaurants und Einkaufszentren angeordnet. Alle Freizeitaktivitäten müssten ab Sonntagmorgen unterbleiben, kündigte Regierungschef Benjamin Netanjahu in einer Fernsehansprache an. Nach Angaben der Regierung werden neben Restaurants und Einkaufszentren auch Cafés, Hotel und Fitnessstudios geschlossen. Die bereits am Donnerstag beschlossene Schließung von Schulen wird nun auch auf Kindergärten ausgeweitet.
Verboten sind nun auch Versammlungen mit mehr als zehn Teilnehmern. Allen Israelis wird geraten, einen Abstand von zwei Metern zueinander einzuhalten. Um die Aufenthaltsorte von Corona-Infizierten nachzuverfolgen, will Netanjahu zudem die Nutzung von „Technologien“ erlauben, die sonst „im Krieg gegen den Terror genutzt werden“. Das Kabinett muss dieser Maßnahme noch zustimmen. Netanjahu will die Zustimmung bei einer Video-Kabinettssitzung einholen.
In Israel wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums bis Samstagabend 193 Coronavirus-Fälle verzeichnet. Im Westjordanland, wo es bislang 38 Ansteckungsfälle gibt, hat die Palästinenserbehörde die Menschen aufgefordert, nicht mehr in Moscheen oder Kirchen, sondern zu Hause zu beten. Im Gazastreifen hat die regierende Hamas die Grenzen zu Israel und Ägypten geschlossen. Bislang gibt es in der Palästinenserenklave keine bestätigten Infektionen.
00:50 Uhr: US-Präsident Trump nicht mit neuartigem Coronavirus infiziert
US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben seines Arztes negativ auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Trumps Arzt Sean Conley gab das negative Testergebnis am Samstagabend in Washington bekannt. „Heute Abend habe ich die Bestätigung erhalten, dass der Test negativ ist“, erklärte Conley. Eine Woche nach einem Abendessen mit einer Delegation aus Brasilien in Trumps Golfclub Mar-a-Lago in Florida sei der Präsident weiterhin „symptomfrei“.
US-Präsident Trump nicht mit neuartigem Coronavirus infiziert
Trump hatte zuvor nach langem Zögern bei sich einen Coronavirus-Test machen lassen. „Ich habe den Test gestern Abend gemacht“, sagte Trump am Samstag. Am Freitag hatte Trump noch gesagt, er werde wahrscheinlich einen Test machen lassen, nachdem er dies zuvor noch abgelehnt hatte, obwohl er Kontakt zu mehreren Infizierten hatte.
Dazu zählte eine Delegation um den brasilianischen Staatschef Jair Bolsonaro, dessen Kommunikationschef positiv getestet wurde, nachdem er mit Bolsonaro in den USA Trump getroffen hatte. Dennoch hatte der 73-jährige Trump trotz gegenteiliger Empfehlung von Experten am Freitag immer noch die Hände von Menschen geschüttelt, mit denen er Kontakt hatte. Er sagte nun, das sei eine Angewohnheit, die er wohl werde ändern müssen.
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