Coronavirus im Newsticker 21.02.: Italien erlebt Vervierfachung der Virenfälle – jetzt insgesamt 17
Freitag, den 21. Februar
19:37 Uhr: Italien erlebt Vervierfachung der Virenfälle – jetzt insgesamt 17
Ein Ausbruch des Coronavirus in Norditalien verschlimmerte sich am Freitag (21. Februar), wobei Beamte 14 bestätigte Fälle in der wohlhabenden Region Lombardei ankündigten, während in der angrenzenden Region Venetien zwei Fälle gemeldet wurden. Nur wenige Stunden nach der Enthüllung, dass sechs Personen bei den ersten bekannten Fällen einer lokalen Übertragung in Italien an dem Virus erkrankt waren, sagten die Beamten, dass weitere acht Personen, darunter fünf Mitarbeiter des Gesundheitswesens, positiv auf die Krankheit getestet worden seien.
Vor Freitag waren in Italien nur drei Personen als Träger des Virus bestätigt worden, das Ende letzten Jahres in der chinesischen Stadt Wuhan auftauchte.
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18:35 Uhr: Verkäufe im chinesischen Automarkt auf ein Zehntel eingebrochen
Der chinesische Automarkt, einer der größten Märkte für Automobile weltweit, ist wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus nahezu vollständig eingebrochen: In den ersten beiden Februarwochen seien die Verkaufszahlen um 92 Prozent im Vorjahresvergleich zurückgegangen, teilte der chinesische Autobauerverband CPCA am Freitag mit.
18:21 Uhr: WHO alarmiert wegen sprunghafter Verbreitung von Coronavirus außerhalb Chinas
Im Kampf gegen das neuartige Corona-Virus haben neue Infektionsherde in und außerhalb Chinas die Weltgesundheitsorganisation WHO alarmiert. Zuvor waren neue Infektionsherde sowohl aus China als auch aus mehreren anderen Ländern gemeldet worden. So starben im Iran bereits vier Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19.
„Wir sind immer noch in einer Phase, wo die Eindämmung möglich ist“, sagte Ghebreyesus. „Aber das Zeitfenster schließt sich immer mehr.“ Wenn die Welt jetzt nicht „hart“ gegen das Virus vorgehe, werde sie vor einem „schwerwiegenden Problem“ stehen. Es gebe jetzt 1.152 COVID-19 Fälle in 26 Ländern, sagte er in Genf, am selben Tag meldete der Iran zwei neue Todesfälle und 13 neue Infizierte, Südkorea meldete einen neuen Todesfall und 100 neue Infizierte. Acht Todesfälle wurden bisher außerhalb Chinas bestätigt.
Die Fälle in anderen Ländern, von denen einige nicht mit Wuhan – dem Epizentrum des jüngsten Ausbruchs – oder anderen Teilen Chinas in Verbindung stehen, seien „sehr besorgniserregend“, sagte Tedros. Insbesondere die Situation im Iran sei „sehr besorgniserregend“. Auch die erste bestätigte Viruspatientin im Libanon, eine 45-jährige Frau, würde mit dem Iran in Verbindung gebracht.
Weitere Fälle aus dem Iran könnten in den kommenden Tagen auftauchen, sagten Beamte. „Diese Punkte sind tatsächlich sehr besorgniserregend. Nehmen Sie sie als Punkte oder Trends“, sagte Tedros gegenüber Reportern. „Ich glaube, dass das Zeitfenster für eine solche Gelegenheit noch immer vorhanden ist. Aber unser Zeitfenster wird immer enger. Deshalb haben wir die internationale Gemeinschaft zum Handeln aufgefordert.“
17:30 Uhr: Südkorea meldet Anstieg der Infektionen auf 204 Fälle und zweiten Todesfall
Am 21. Februar bestätigten südkoreanische Gesundheitsbehörden insgesamt 100 neue Fälle des Coronavirus Sars-Cov2, womit die Gesamtzahl der Fälle im Land auf 204 stieg. Die Beamten meldeten weiter den zweiten Patient, der an dem neuen Virus gestorben sei. Es handelte sich um eine Frau in den 50er Jahren, die in Busan ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
Die neuen Fälle markieren den größten Anstieg der Infektionsfälle an einem einzigen Tag, seit Südkorea am 20. Januar seinen ersten Fall meldete. Damit hat Südkorea die meisten Fälle außerhalb Chinas, abgesehen von den mehr als 600 Fällen auf dem Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ die größtenteils japanische Krankenhäuser gebracht wurden.
Von den 100 neuen Fällen stehen 85 im Zusammenhang mit der Kirche Shincheonji in der südöstlichen Stadt Daegu. Gesundheitsbeamte sagten, dass eine 61-jährige Koreanerin, die am 18. Februar positiv getestet wurde und die die Kirche besuchte, das Virus möglicherweise dort verbreitet hat. Von den insgesamt 204 Fällen befinden sich 153 in Daegu und in der Provinz Nord-Gyeongsang, und 128 stehen in Verbindung mit der Kirche.
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15:57 Uhr: Deutsche Wuhan-Rückkehrer in Stuttgart gelandet
In Stuttgart sind 15 weitere Deutsche aus dem besonders vom neuartigen Coronavirus betroffenen Gebiet in China angekommen. Das Flugzeug landete am Freitagnachmittag auf dem Stuttgarter Flughafen, wie eine Sprecherin des Landessozialministeriums der Nachrichtenagentur AFP sagte. Die Rückkehrer wurden demnach umgehend medizinisch untersucht und sollen isoliert in einem Hotel in Kirchheim unter Teck in der Nähe von Stuttgart untergebracht werden.
Sie hatten sich den Angaben zufolge in der chinesischen Provinz Hubei aufgehalten, zum Teil auch in der Provinzhauptstadt Wuhan. Von dort hatte die Coronavirus-Epidemie ihren Ausgang genommen. Unter den 15 Passagieren ist nach Angaben der Ministeriumssprecherin eine Familie mit einem Baby. Daneben waren nach Angaben eines Sprechers des Deutschen Roten Kreuzes noch weitere Kinder an Bord des Flugzeugs. Das Rote Kreuz übernimmt die medizinische und psychologische Betreuung der Rückkehrer.
Alle 15 Menschen seien in China auf das Coronavirus getestet worden, teilte das Ministerium mit. Die Tests seien negativ ausgefallen. Dennoch würden die Rückkehrer in Deutschland erneut untersucht und für 14 Tage in dem Hotel in Quarantäne bleiben.
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15:19 Uhr: Vier Tote im Iran, erste Infizierte in Libanon
Im Iran stieg die Zahl der Infizierten auf 18 – vier von ihnen starben. In den meisten Fällen handele es sich entweder um Menschen aus der Stadt Kom oder solchen, die in den vergangenen Tagen oder Wochen dort waren, erläuterte das iranische Gesundheitsministerium. Kom ist sowohl ein Zentrum für islamische Studien als auch ein beliebtes Touristenziel. Auch die erste Coronavirus-Patientin im Libanon hatte sich laut Gesundheitsministerium zuvor in Kom aufgehalten.
15:15 Uhr: Über 500 Infizierte in chinesischen Gefängnissen
Die chinesischen Behörden räumten ein, dass es in mehreren Gefängnissen über 500 Infizierte gebe. 230 Infektionen wurden allein im Frauengefängnis in Wuhan, dem Epizentrum der Epidemie, registriert. Außer in der Provinz Hubei gab es auch in den östlichen Provinzen Shandong und Zhejiang Gefängnisse mit Coronavirus-Fällen. Mehrere Vertreter der Justizvollzugsbehörden wurden daher entlassen. Zudem traten im Pekinger Fuxing-Krankenhaus gehäuft Neuinfektionen auf.
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14:17 Uhr: Weiterer Patient in Bayern entlassen – keine neuen Infizierten gemeldet
Das bayerische Gesundheitsministerium hat am Freitag über die aktuelle Entwicklung bei den Fällen mit dem neuartigen Coronavirus in Bayern informiert. Ein Ministeriumssprecher teilte in München mit, dass nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bis zum Freitagmittag keine neuen Coronavirus-Fälle in Bayern bestätigt wurden. Damit hat es bislang (Stand 13:00 Uhr) insgesamt 14 bestätigte Coronavirus-Fälle in Bayern gegeben.
Davon befinden sich nur noch zwei Fälle in der München Klinik Schwabing. Denn mittlerweile ist ein weiterer Fall aus der München Klinik Schwabing entlassen worden. Grundlage dafür waren die RKI-Kriterien zur Aufhebung von Isolierungsmaßnahmen und zur Entlassung aus dem Krankenhaus. Einzelheiten zur Person werden wegen des erforderlichen Persönlichkeitsschutzes nicht genannt.
14:00 Uhr: Israel meldet ersten Covid-19-Fall
Israel hat seine erste Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. Ein Passagier des Kreuzfahrtschiffs „Diamond Princess“, das wegen des Virus in Japan zwei Wochen unter Quarantäne stand, sei bei seiner Heimkehr positiv auf den Erreger getestet worden, teilte die israelische Regierung am Freitag mit. Bei rund einem Dutzend weiteren heimgekehrten „Diamond Princess“-Passagieren aus Israel sei das Virus hingegen nicht nachgewiesen worden.
12:56 Uhr: Erneut junger Arzt an neuartigem Coronavirus gestorben
In der chinesischen Millionenmetropole Wuhan ist erneut ein junger Arzt am neuartigen Coronavirus gestorben. Der 29-jährige Peng Yinhua starb am Donnerstag, nachdem er sich bei der Arbeit am Volkskrankenhaus Nummer eins des Bezirks Jiangxia in Wuhan angesteckt hatte, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Er ist eines der jüngsten bekannten Opfer.
Peng war demnach Experte für Atemwegserkrankungen und kritische Erkrankungen und wollte während der Ferien zum chinesischen Neujahrsfest heiraten. Wegen der Epidemie verschob er seine Hochzeit jedoch. Peng sei „nie dazu gekommen, seine Hochzeitseinladungen zu verschicken, die noch immer in seiner Büroschublade liegen“, berichtete Xinhua.
Viele Ärzte in Wuhan haben nicht genug Atemmasken und Schutzanzüge, wie medizinische Angestellte der Nachrichtenagentur AFP sagten. Viele tragen demnach ungeeignete Schutzkleidung und arbeiten wegen Personalmangels weiter, wenn sie bereits unter Atemwegsbeschwerden leiden. Die Wut über Versäumnisse der Regierung ist in den sozialen Medien zu beobachten, auch wenn die Regulierungen über das Posten von Informationen im Internet stark verschärft wurden.
Verschiedene Gerichte in China haben Vorschriften oder Richtlinien erlassen, um die Verbreitung von „Gerüchten“ über die neuartige Erkrankung zu unterbinden. So hat das Oberste Gericht der Provinz Heilongjiang hat am 31. Januar einen Gerichtsbeschluss erlassen, der für das „Verbreiten von Gerüchten“ eine Höchststrafe von bis zu 15 Jahren vorsieht.
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11:56 Uhr: Besorgnis in Hongkong, nachdem erster infizierter Polizist gemeldet wurde
Ein Hongkonger Polizeibeamter ist mit dem Coronavirus angesteckt worden, sagten die Behörden am Freitag. Es ist der erste Polizist, der in der asiatischen Finanzmetropole Positiv getestet wurde. Dutzende anderer Polizeibeamte wurden hinsichtlich Bedenken einer Ansteckung unter Quarantäne gestellt. Der 48-jährige Offizier hatte am 18. Februar zusammen mit 59 anderen Polizisten an einem Bankett im Westteil der Stadt teilgenommen.
Alle Teilnehmer des Bankett stehen nun unter Quarantäne, wie aus einer Erklärung auf der offiziellen Facebook-Seite der Hongkonger Polizei hervorgeht. „Die Polizei ist sehr besorgt über den Vorfall und arbeitet aktiv mit dem Gesundheitsministerium zusammen“, hieß es in der Erklärung.
Hongkong hat bisher 69 bestätigte Fälle des Virus und zwei Todesfälle zu verzeichnen. Zu den jüngsten Virenfällen gehörten ein Mitarbeiter eines Fast-Food-Restaurants und ein Taxifahrer, die beide vielen anderen Personen ausgesetzt waren, so die Behörden. Am Freitag wollen Abgeordnete über ein Hilfspaket von 30 Milliarden HK$ (3,85 Milliarden Dollar) zur Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen und der Krankenhausbehörde diskutieren, die mit dem Ausbruch zu kämpfen haben.
Die Wirtschaft der ehemaligen britischen Kolonie wurde hart getroffen, da die Touristenankünfte zurückgehen und die Einwohner den Geschäften fernbleiben, was die Stadt in ihrer ersten Rezession seit zehn Jahren beschmutzt.
Wut hat sich über Lams Umgang mit der Krise angestaut. Medizinisches Personal forderte sie auf, alle Grenzen zum chinesischen Festland abzuriegeln, einige streiken schon seit über zwei Wochen. Anwohner hatten gegen die Einrichtung von Quarantäneeinrichtungen in der Nähe von Wohngebieten protestiert, aber Lam sagte vor der Presse, solche Einrichtungen seien unerlässlich, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
11:33 Uhr: Erster Coronavirus-Impfstoff könnte laut Peking ab April an Menschen getestet werden
Ein erster Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus dürfte nach Einschätzung der chinesischen Behörden ab Ende April bei Menschen getestet werden. Mehrere Forscherteams arbeiteten mit unterschiedlichen Techniken an der Entwicklung eines Impfstoffs, sagte der chinesische Vize-Forschungsminister Xu Nanping am Freitag bei einer Pressekonferenz in Peking. „Der erste dürfte gegen Ende April in klinischen Tests erprobt werden.“ Die chinesischen Forscher verwenden demnach unter anderem deaktivierte Viren oder produzieren mit Gentechnik Proteine, die als Antikörper gegen den Erreger dienen sollen. Ein weiterer Ansatz ist die Modifizierung von bestehenden Grippe-Impfstoffen. Einige der Substanzen würden derzeit an Tieren getestet, sagte Zeng.
Außer chinesischen Wissenschaftlern arbeiten auch Forschungseinrichtungen und Unternehmen in anderen Ländern wie etwa das Institut für Virologie der Philipps-Universität im hessischen Marburg an einem Impfstoff. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Dienstag erklärt, es werde mindestens ein Jahr dauern, bis ein im großen Maßstab einsetzbarer Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus vorliege.
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10:39 Uhr: China ändert erneut Zählweise für Coronavirus-Fälle
Zum zweiten Mal innerhalb von acht Tagen ändert China seine Zählweise für Fälle des neuartigen Coronavirus: Künftig würden nur noch solche Fälle aufgeführt, die durch hochmoderne Labortests bestätigt seien, erklärten die chinesischen Behörden am Donnerstag. Die Änderung der Kriterien könnte die Statistiken verwässern und es erschweren, die Verbreitung des Virus aufzuklären.
Erst vor gut einer Woche hatten die chinesischen Gesundheitsbehörden ihre Zählweise geändert und erklärt, nun würden auch solche Patienten aus der besonders betroffenen Provinz Hubei und ihrer Hauptstadt Wuhan aufgeführt, bei denen das Virus durch Lungen-Scans nachgewiesen wurde. Dies führte zu einem sprunghaften Anstieg der Zahlen um fast 15.000 Fälle an einem Tag. Weiterhin gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer aus.
Bereits im Januar wurde bekannt, dass China Methoden wie die Zurückhaltung von Tests verwendet hatte, um die offiziell bestätigten Fallzahlen zu deckeln. Es waren „viel zu wenige Tests, das reicht nicht mal für zehn Prozent des Bedarfs“, berichtete ein Krankenhausmitarbeiter.
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10:15 Uhr: Angriff auf Meinungsfreiheit: EU verurteilt Ausweisung von Journalisten aus China
Die EU hat die Ausweisung von drei Journalisten des „Wall Street Journal“ aus China scharf kritisiert. EU-Sprecherin Virginie Battu-Henriksson erklärte am Donnerstag in Brüssel, der Vorfall sei das jüngste Beispiel dafür, dass Peking die Vergabe von Aufenthaltserlaubnissen nutze, um die Arbeit ausländischer Journalisten in China zu behindern.
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9:25 Uhr: Zwei Schulkinder in Japan Infiziert
Zwei Grundschulkinder gehören zu den neuen Coronavirus-Fällen, die am Freitag in Japan gemeldet wurden, berichtet das lokale Medium NHK. Bei den Kindern handelt es sich um zwei Jungen aus der Stadt Nakafurano in der nordjapanischen Präfektur Hokkaido, von denen inzwischen acht Fälle bekannt sind. Eine Frau in den 40er Jahren, die als Quarantänebeamte am Flughafen New Chitose in der Stadt Hokkaido arbeitet, gehörte ebenfalls zu den neuen Patienten, die am Freitag identifiziert wurden.
In Japan sind 97 Fälle des Virus bekannt, wobei einige davon zu den 634 bekannten Fällen im Land gehören, die mit dem Kreuzfahrtschiff in Verbindung stehen. Bisher sind drei ältere Japaner an dem Virus gestorben.
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9:15 Uhr: Frau nach der Rückkehr aus dem Iran nach Kanada positiv auf Virus getestet
Eine Frau, die vor kurzem aus dem Iran zurückgekehrt war, wurde in Britisch-Kolumbien positiv auf COVID-19 getestet, womit die Gesamtzahl der bekannten Infektionen in Kanada auf neun gestiegen ist. Die Testergebnisse werden derzeit vom National Microbiology Laboratory doppelt überprüft, wie das Gesundheitsministerium von Britisch-Kolumbien mitteilte. Die Frau in den 30er Jahren befindet sich nun zu Hause in Isolation.
Das Ministerium teilte mit, dass ihre engen Kontakte identifiziert werden und von Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens mitgeteilt werden sollen. Zusätzlich zu den neun Übertragungsfällen in Kanada wurden weitere 47 Passagiere aus Kanada, die an Bord des Kreuzfahrtschiffes Diamond Princess in Japan waren, ebenfalls positiv auf das Virus getestet. Sie werden zur Überwachung in Japan bleiben, während weitere 209 Passagiere, die negativ getestet wurden, höchstwahrscheinlich für weitere 14 Tage in Quarantäne nach Kanada zurückkehren dürfen.
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8:30 Uhr: Irak schließt Grenzen zum Iran
Irak hat aus Angst vor der Verbreitung des Coronavirus seine Grenze zum Iran zunächst für drei Tage geschlossen. Den Iraner ist es verboten, die Grenze zu passieren. Einreisende Iraker müssen sich Tests durch die Gesundheitsministerium unterziehen. Die staatliche Fluggesellschaft Iraqi Airways hat ihre Flüge nach Iran vorerst ausgesetzt.
Grund für diese Maßnahmen sind zwei Todesfälle, die auf die Lungenseuche Covid-19 zurückgehen und in der iranischen Großstadt Ghom am Mittwoch gemeldet wurden. Zuvor waren keinerlei Infizierte im Iran erfasst worden.
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8:00 Uhr: Japan setzt trotz Coronavirus Olympia-Vorbereitungen fort
Japan setzt trotz der Sorge um das neuartige Coronavirus die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele in rund fünf Monaten fort.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) habe Vertrauen in Japans Umgang mit dem Erreger Sars-CoV-2, sagte der japanische Regierungssprecher Yoshihide Suga in Tokio. Man werde sich eng mit dem IOC, dem Organisationskomitee und der Stadtregierung von Tokio als Ausrichter abstimmen. Die Vorbereitungen für die Spiele, die vom 24. Juli bis 9. August stattfinden sollen, würden fortgesetzt, damit sich die Athleten und Zuschauer während der Spiele „sicher fühlen können“, sagte Suga.
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7:12 Uhr: Deutsche von Bord der „Diamond Princess“ werden ausgeflogen
Alle an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“ in Japan verbliebenen Deutschen werden mit einem italienischen Flugzeug nach Berlin ausgeflogen. Wie die Deutsche Presse-Agentur in Tokio erfuhr, ist der Abflug für 22.00 Uhr Ortszeit (14.00 Uhr MEZ) geplant.
Das Schiff hatte wegen des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 zwei Wochen lang im japanischen Yokohama unter Quarantäne gestanden. Ein deutsches Ehepaar aus Hessen war positiv auf den Erreger getestet worden und liegt im Krankenhaus. Ein weiterer Deutscher will mit seiner japanischen Frau aus München noch einige Tage in Tokio bleiben. Die übrigen sechs Passagiere aus Deutschland reisen mit anderen Europäern mit dem Flieger aus Italien aus. Die Maschine werde zuerst einen Zwischenstopp in Berlin machen, hieß es.
Unterdessen geht die Ausschiffung der negativ auf das Virus getesteten Passagiere von Bord der „Diamond Princess“ weiter. Nachdem an beiden Vortagen zusammen 717 Passagiere das Schiff verlassen hatten, sollten am Freitag weitere rund 450 Menschen von Bord, wie der japanische Fernsehsender NHK meldete. Am Vortag waren zwei positiv auf das Sars-CoV-2 getestete japanische Senioren gestorben. Das Gesundheitsministerium hat bisher bei 634 Passagieren und Crewmitgliedern Infektionen festgestellt. Sie werden in Krankenhäusern betreut. Diejenigen, die zwar negativ getestet wurden, aber Kontakt mit Infizierten hatten, müssen vorerst an Bord bleiben.
7:10 Uhr: 39 neue Infektionsfälle in südkoreanischer Glaubensgemeinschaft
In Südkorea sind dutzende weitere Fälle von Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus unter den Mitgliedern einer Glaubensgemeinschaft bestätigt worden. Wie die für die Bekämpfung von Epidemien zuständige Behörde des Landes am Freitag mitteilte, wurden 39 neue Infektionsfälle bei Mitgliedern der Shincheonji Church of Jesus aus der Stadt Daegu nachgewiesen. Die offizielle Gesamtzahl der mit dem Virus infizierten gläubigen Anhängern stieg damit auf mehr als 80.
Die Verbreitung des Virus in der Glaubensgemeinschaft ging nach Angaben der Behörden von einer 61-jährigen Anhängerin aus, die Virustests zunächst verweigert hatte und weiter zu Gottesdiensten gegangen war. Die Shincheonji-Gemeinschaft hat wegen des Virus landesweit ihre Einrichtungen geschlossen. Die Behörden riefen Menschen, welche die selben Gottesdienste wie die 61-Jährige besucht hatten, zur freiwilligen Quarantäne auf. An alle Einwohner von Daegu appellierten sie, möglichst zu Hause zu bleiben.
Insgesamt wurden seit Donnerstag in Südkorea 52 neue Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet. Die offizielle Gesamtzahl der Infektionsfälle in dem Land wuchs damit auf 156. Südkorea ist damit der am stärksten von der Epidemie betroffene Staat außerhalb Chinas.
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Donnerstag, den 20. Februar
21:55 Uhr: Ukrainer blockieren die Evakuierung von Landsleuten aus China
Die Bemühungen der Ukraine, mehr als 70 Personen, die wegen des neuen Virusausbruchs aus China evakuiert wurden, unter Quarantäne zu stellen, stürzten am Donnerstag in ein Chaos. Anwohner, die sich dem Vorhaben widersetzten, stießen dabei gewaltsam mit der Polizei zusammen. Busse mit den Evakuierten konnten erst nach stundenlangen Ausschreitungen den vorgesehenen Quarantäneort erreichen.
Die maskierten Evakuierten, die von der langen Reise erschöpft waren, schauten durch die Busfenster, während sie unter schwerem Polizeischutz nur langsam fuhren. Demonstranten versuchten die Straße zu blockieren und Steine auf die Busse zu werfen. Sie zerschlugen ein Fenster in einem Bus. Die Evakuierten schienen unverletzt zu sein.
18:45 Uhr: WHO bestätigt mehr als 1.000 Coronavirus-Fälle außerhalb Chinas
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden mehr als 1.000 Fälle des neuen Coronavirus außerhalb Chinas bestätigt. Zusammen mit 1.076 Fällen wurden sieben Todesfälle gemeldet, sagte der WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus am 20. Februar vor Reportern in Genf. Dazu gehören auch zwei Todesfälle aus dem Iran, der diese Woche fünf Infizierte meldete. Die Fälle erstrecken sich auf 26 Länder.
Es wurde bestätigt, dass sich das neue Virus von Mensch zu Mensch ausbreitet, und eine wachsende Zahl von Patienten, die noch nie nach China gereist sind, haben sich infiziert. Bisher gibt es weder einen Impfstoff noch eine Behandlung für das Virus, obwohl sich einige Patienten mit Ruhe und Sorgfalt erholt haben.
Von allen Fällen außerhalb Chinas sind mehr als die Hälfte unter den Passagieren des Kreuzfahrtschiffes Diamond Princess, das Anfang Februar in Yokohama, Japan, unter Quarantäne gestellt wurde. Die meisten der Passagiere wurden seither ins Krankenhaus eingeliefert oder, falls Tests negativ aufielen, entlassen.
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16:45 Uhr: Stadt in Südkorea nach bekannt werden von „Superverbreiter“ menschenleer
Die Straßen von Südkoreas viertgrößter Stadt waren am Donnerstag menschenleer. Die Bewohner verbargen sich in ihren Häusern, nachdem sich Dutzende von Menschen bei einer von den Behörden als „Superverbreiter“ bezeichneten Veranstaltung in einer Kirche mit dem Coronavirus angesteckt hatten.
Die verlassenen Einkaufszentren und Kinos von Daegu, einer Stadt mit 2,5 Millionen Einwohnern, wurden zu einem der auffälligsten Bilder des Coronavirus-Ausbruchs außerhalb Chinas. Der Bürgermeister von Deagu, Kwon Young-jin, riet den Einwohnern, in den Häusern zu bleiben, nachdem inzwischen 90 Personen, die im Tempel des Tabernakels des Zeugnisses beteten, Symptome einer Infektion zeigten und Dutzende neuer Fälle bestätigt wurden.
Die Kirche war von einer 61-jährigen Frau besucht worden, die positiv getestet wurde, bekannt als „Patient Nr. 31“. Die koreanischen Centers for Disease Control and Prevention bezeichneten den dortigen Ausbruch als ein „sich übergreifendes Ereignis“. „Wir befinden uns in einer beispiellosen Krise“, sagte Kwon gegenüber Reportern und fügte hinzu, dass alle Mitglieder der Kirche getestet würden. „Wir haben sie gebeten, von ihren Familien isoliert zu Hause zu bleiben.“
Der 28-jährige Bewohner Kim Geun-woo beschrieb die verlassenen Straßen, wie er am Telefon sagte: „Es ist, als hätte jemand eine Bombe mitten in der Stadt geworfen. Es sieht aus wie eine Zombie-Apokalypse.“
13:15 Uhr: Dutzende neue Fälle und erster Toter in Süd Korea
Nachdem gestern ein Dutzend neuer Fälle von Coronavirus in Sud Koera bekannt wurde, kamen heute weitere dazu. 38 Mitglieder der Religionsgemeinschaft Shincheonji Church of Jesus in der Stadt Daegu erkrankten bisher an dem Virus, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten. Sie steckten sich demnach bei einer 61-Jährigen an, die Virustests zunächst verweigert hatte und weiter zu religiösen Messen gegangen war.
Nach Behördenangaben wurden rund tausend Menschen, die zuvor die gleichen Gottesdienste wie die erkrankte Frau besucht hatten, aufgerufen, sich in eine selbst auferlegte Quarantäne zu begeben. Die Behörden forderten die Einwohner von Daegu auf, möglichst zu Hause zu bleiben. Die Notaufnahmen aller großen Krankenhäuser wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen.
Die Shincheonji-Glaubensgemeinschaft schloss derweil landesweit ihre Einrichtungen. „Wir bedauern zutiefst, dass wegen eines unserer Mitglieder, das seinen Zustand für eine Erkältung hielt, viele in unserer Kirche infiziert wurden“, hieß es in einer Erklärung. Die 61-Jährige hatte Medienberichten zufolge vor ihrer Coronavirus-Diagnose mindestens vier Gottesdienste besucht.
Südkorea hat am Donnerstag seinen ersten Todesfall im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus verzeichnet, wie die Centers for Disease Control and Prevention (KCDC) des Landes mitteilten. Der Tod trat am Mittwoch im Krankenhaus Cheongdo Daenam in der Provinz Nord-Gyeongsang ein. Ein Südkoreaner, der vermutlich etwa 63 Jahre alt, war positiv auf das Virus getestet worden, seine genaue Todesursache wird nach Angaben des KCDC noch immer untersucht.
Insgesamt haben sich in Südkorea bislang 104 Menschen mit dem Virus infiziert.
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11:33 Uhr: Zwei Passagiere der „Diamond Princess“ gestorben
Zwei Japaner, die sich auf der „Diamond Princess“ mit dem Coronavirus infiziert hatten, sind gestorben. Der japanische Fernsehsender NHK meldete die ersten Todesfälle unter Berufung auf Regierungskreise in Tokio. Demnach handelt es sich um eine 84-jährige Frau und einen drei Jahre älteren Mann, beide stammen aus Japan. Sie waren positiv getestet und vom Schiff zunächst in ein Krankenhaus gebracht worden. Mindestens 621 infizierte Passagiere gab es zuletzt an Bord des Kreuzfahrtschiffes, das vor Japan angelegt hatte.
Erst gestern meldete sich ein japanischer Spezialist für Infektionskrankheiten. Er kritisierte den Umgang seiner Regierung mit der Quarantäne auf der „Diamond Princess“, mit zuletzt 621 Infizierten an Board. Er war zuvor selbst an Board des Schiffes gegangen, musste aber kurz darauf das Schiff weder verlassen.
7:17 Uhr: Studie: Ägypten, Algerien und Südafrika besonders anfällig für Covid-19
In der Coronavirus-Krise sind Ägypten, Algerien und Südafrika laut einer Studie einem besonders hohen Risiko ausgesetzt. Grund seien die intensiven Handelsbeziehungen und Reiseaktivitäten zwischen den drei afrikanischen Ländern und China, heißt es in einer am Mittwoch in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichten Studie. „Glücklicherweise“ hätten die drei Länder „die am besten aufgestellten Gesundheitssysteme des Kontinents“.
„Afrikanische Länder haben zuletzt ihre Vorbereitungen zum Umgang mit Covid-19-Fällen verstärkt“, sagte die Autorin der Studie, Vittoria Colizza von der französischen Universität Sorbonne. Dazu gehörten das Temperaturmessen bei der Einreise, Warnungen vor Reisen nach China und verbesserte Informationen für Gesundheitspersonal und die Bevölkerung.
Trotzdem seien „einige Länder weiterhin schlecht ausgerüstet“, um mit der Gefahr durch das Virus umzugehen. Länder wie Nigeria, Äthiopien, Sudan, Angola, Tansania, Ghana und Kenia bräuchten Unterstützung beim Aufspüren möglicher Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und bei der Behandlung von Infizierten.
(dpa/dts/afp)
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