Corona-Krise im Überblick – Zahlreiche Lockerungen in Europa – China meldet offiziel wieder Infektion in Wuhan
Mehrere Länder Europas lockern ab Montag ihre strikten Ausgangssperren: Frankreich, Spanien und Belgien wollen wegen sinkender Infektions- und Todeszahlen nach fast zwei Monaten einen Schritt in Richtung Normalität machen. Weltweit wurden inzwischen über vier Millionen Personen positiv getestet. Derweil meldete China erstmals nach mehr als einem Monat einen neuen Infektionsfall in der Millionenmetropole Wuhan.
Rund 400.000 Geschäfte und Dienstleistungsunternehmen öffnen nach Angaben der französischen Regierung am Montag wieder. Dazu zählen Friseure, Kleidergeschäfte, Blumen- und Buchläden. Cafés und Restaurants müssen vorerst geschlossen bleiben, wie auch Theater, Kinos, Konzertsäle und Sportstätten.
Für den Großraum Paris und das Grenzgebiet zu Deutschland gelten allerdings strengere Regelungen als im Rest des Landes, wo die Menschen das Haus erstmals wieder ohne Auflagen verlassen dürfen. Auch rund eine Million Kinder und Jugendliche können ab Montag wieder zum Unterricht.
Fallzahlen gehen zurück
Am Samstag war die Zahl der neuen Todesfälle in Frankreich auf den niedrigsten Stand seit etwa einem Monat gesunken. Binnen 24 Stunden starben 80 Menschen, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Trotz der Fortschritte warnten die Behörden davor, dass „die Epidemie aktiv bleibt und sich weiterentwickelt“. Deshalb sollen die Abstandregelungen auch bei der Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen aufrechterhalten werden.
Spanien öffnet teilweise, aber nicht überall
In Spanien darf rund die Hälfte der Bevölkerung ab Montag in einer ersten Phase der Lockerung unter strikten Abstandsvorkehrungen wieder auf die Straße. Restaurants sollen für beschränkten Betrieb im Freien öffnen dürfen. Die Ausgangssperren in den Regionen Madrid und Barcelona werden noch nicht aufgehoben.
Auch Belgien lockert am Montag einige Beschränkungen und öffnet seine Geschäfte wieder. Restaurants, Bars und Cafés bleiben jedoch weiterhin geschlossen.
China gibt nur eine neue Infektion in Wuhan zu
Derweil meldeten die chinesischen Behörden in Wuhan – dem Ursprungsort des Virus – den ersten Fall einer Corona-Infektion seit mehr als einem Monat. Bei dem Infizierten handele es sich um einen 89-jährigen Mann in dem Bezirk Dongxihu im Nordwesten der Stadt, teilte die Nationale Gesundheitskommission mit.
Südkorea schließt wieder Bars und Clubs
Die Behörden in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul schlossen am Samstag bis auf Weiteres alle Bars und Clubs. Die Stadtverwaltung reagierte damit auf den Fall eines Mannes, der nach seinem Besuch im Ausgehviertel Itaewon positiv auf das neuartige Corona-Virus getestet worden war. Mehr als zwei Dutzend Corona-Fälle seien auf den 29-Jährigen zurückzuführen.
Russland
In Russland stieg die Zahl der offiziell registrierten Corona-Infektionsfälle auf über 200.000. Die Behörden meldeten am Sonntag 11.012 positive Tests binnen 24 Stunden. Die Zahl der Todesfälle blieb mit 1915 relativ niedrig. Nach Angaben der russischen Behörden sind die gestiegenen Zahlen auf mehr Tests zurückzuführen und nicht auf eine beschleunigte Ausbreitung des Virus.
Brasilien
In Brasilien überschritt die Zahl der dem Coronavirus zugeschriebenen Todesopfer die Schwelle von 10.000. Innerhalb eines Tages seien 730 weitere mit dem positiv getestete Menschen gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Samstagabend mit. Insgesamt wurden nach Angaben der Behörden fast 156.000 Infektionen verzeichnet. Experten vermuten, dass die Zahl der Infizierten in Brasilien bis zu 20 Mal höher liegen könnte. (afp/al)
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