Chinas wachsende Rolle im Pazifik: Die winzige Insel Kiribati erlangt geopolitische Bedeutung
Im Mai hat die chinesische Regierung eine Botschaft auf einer winzigen, abgelegenen Insel eröffnet. Die Insel heißt Kiribati, ist Tausende Kilometer von Peking entfernt und hat etwa 110.000 Einwohner.
Warum ging China diesen Schritt mitten in der Corona-Pandemie und warum auf einer Insel im Pazifik?
Nach Angaben von „CNN“ hat Kiribati nur drei Auslandsvertretungen: Australien, Neuseeland und Kuba. Dennoch scheint diese Region eine wachsende geopolitische Rolle zu spielen.
Neuer Staatschef Kiribatis ist pekingfreundlich
Am 23. Juni gewann Taneti Maamau die Wahlen in Kiribati. Dies ist aus dem Grund bedeutend, weil er mit Peking sympathisiert. Sein Wahlgegner Banuera Berina steht hingegen zu Taiwan.
Diese Wahl wurde laut dem ehemaligen Präsidenten Anote Tong vor allem an der chinesisch-taiwanesischen Spaltung ausgefochten. „Es ging in erster Linie um die Taiwan-China-Frage“, sagte Tong. „Dies ist der aggressivste Wahlkampf, den ich je erlebt habe“, und bezeichnete ihn als einen erbitterten Kampf der Politik. Vor allem drehte es sich um umstrittene Behauptungen, was Kiribati aus den Beziehungen zu Peking gewinnen könne.
Kiribati ist somit das jüngste Beispiel für den wachsenden Einfluss Pekings im Pazifik. Die Inselgruppe besteht aus ressourcenreichen Inseln und bietet wichtige Wasserwege zwischen Asien und Amerika.
China kauft sich Einfluss
Im Jahr 2006 hat der damalige Premierminister Wen Jiabao als ranghöchster chinesischer Beamter die Pazifischen Inseln besucht. Er sagte etwa 378 Millionen Euro in Form von Darlehen zu Vorzugskonditionen für Investitionen in Ressourcenentwicklung, Landwirtschaft, Fischerei und andere Schlüsselindustrien zu und signalisierte damit das Interesse Pekings an der Region, schreibt „CNN“.
Heute ist Peking der zweitgrößte Geldgeber nach Australien in der Region, ermittelte die australische Denkfabrik, Lowy-Institut.
Chinas Unterstützung während der Corona-Pandemie
Während der Corona-Pandemie unterstützte Peking die Region mit Ratschlägen und Spenden von medizinischen Hilfsgütern in Wert von etwa 1,7 Millionen Euro. Chinesische Ärzteteams sind in Staaten wie Samoa vor Ort und helfen den örtlichen Gesundheitsbehörden bei der Erstellung von Richtlinien zur Kontrolle von COVID-19. Auf den Fidschi-Inseln wurden spezialisierte Militärfahrzeuge bereitgestellt.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurden im Pazifik 312 Infizierte und sieben Todesfälle gemeldet, die meisten davon auf dem US-Territorium Guam. Die Inseln haben das Virus dank ihrer Abgeschiedenheit und den frühzeitigen Maßnahmen der Abriegelung bisher weitgehend abgewehrt.
„Chinas heutiges Engagement im Pazifik ist von Opportunismus getrieben, sie versuchen, so viel Einfluss wie möglich zu gewinnen“, sagte Jonathan Pryke, Direktor des Pazifik-Inselprogramms am Lowy-Institut gegenüber „CNN“.
Das chinesische Außenministerium sagt aber dazu, dass die Hilfe „echt“ sei und keinerlei „politische Bedeutung“ hätte.
Pazifische Inseln stehen zu China
Einige Tage vor der Tagung der Weltgesundheitsversammlung im Mai nahmen Minister von zehn pazifischen Inselnationen an einer von China einberufenen Videokonferenz über COVID-19 teil.
Das Treffen endete mit einer glühenden Bekräftigung der Reaktion Chinas auf das Virus. In einer gemeinsamen Pressemitteilung nach der Veranstaltung lobten die pazifischen Inselnationen China für seine „offene, transparente und verantwortungsbewusste Vorgehensweise bei der Verabschiedung rechtzeitiger und robuster Gegenmaßnahmen und beim Austausch von Erfahrungen mit der Eindämmung“.
Australien setzt 100 Millionen ein und will Chinas Einfluss reduzieren
Chinas Corona-Hilfe für den Pazifik verblasst jedoch im Vergleich zur finanziellen Unterstützung durch Australien. Canberra gab im Mai bekannt, dass es 100 Millionen australische Dollar (61 Millionen Euro) für eine „schnelle finanzielle Unterstützung“ von 10 Ländern in der Region aufwenden wolle.
Australien beabsichtigt, Chinas Einfluss in der pazifischen Region zu reduzieren und versucht auf allen Ebenen dagegen anzusteuern.
„Die australische Regierung hat klar erkannt, dass sie keinen leeren Raum lassen darf, sei es bei der technischen Ausrüstung, der Software, an der Hilfsfront oder der medizinische Front“, sagte Pryke, Direktor der australischen Denkfabrik, Lowy-Institut.
Sie kann vor keinem Vakuum zurückschrecken, aus Angst, dass China es füllen könnte“, fügte er hinzu.
Pryke zufolge ist der strategische Wettbewerb im Pazifik lebendig und gut, wobei China und andere Länder versuchen, eine größere Rolle zu spielen. „Es ist wichtig, dass unser Einfluss und unser Fußabdruck in unserer nahen Nachbarschaft sichtbar ist“, sagte er gegenüber „CNN“.
Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times
Viele bezeichnen ihr berufliches oder soziales Umfeld metaphorisch als „Schlachtfeld“ – doch für die KP China bedeutet es Krieg im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Partei, die die Regierung Chinas stellt, vertritt den Grundgedanken der „uneingeschränkten Kriegsführung“: „Einfach ausgedrückt, Schwarzkopf [Oberbefehlshaber der multinationalen Streitkräfte des Golfkriegs] + Soros + Morris [Schöpfer des Morris-Wurm-Computervirus] + bin Laden? Das ist unsere wahre Karte, die wir ausspielen“, so zwei chinesische Oberste, die „Erfinder“ der „Uneingeschränkten Kriegsführung“.
Der Schlüsselpunkt dazu sind nicht unbedingt die unter Waffen stehenden Streitkräfte, sondern die „Generalisierung von Krieg“ für jeden chinesischen Landesbürger. „Uneingeschränkte Kriegsführung“ meint, dass „alle Waffen und Technologien nach Belieben eingesetzt werden können; was bedeutet, dass alle Grenzen zwischen Krieg und Frieden, zwischen militärischer Welt und ziviler Welt aufgebrochen werden.“
Es werden Methoden verwendet, die sich über Nationen hinweg erstrecken und verschiedene Bereiche benutzen. Finanzmärkte, der Handel, die Medien, internationales Recht, der Weltraum und viele mehr sind potenzielle Schlachtfelder. Zu den Mitteln des Kampfes gehören das Hacken von IT-Systemen, Terrorismus, biochemische Kriegsführung, ökologische Kriegsführung, atomare Kriegsführung, elektronische Kriegsführung, die Verbreitung von Drogen, Geheim- und Nachrichtendienste, Schmuggel, psychologische Kriegsführung, Ideologie, Sanktionen und so weiter. Darum geht es im 18. Kapitel dieses Buches.
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