Bundesrichter ordnet Einstellung der Klage gegen toten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein an

Der US-Bezirksrichter Richard Berman ordnete am 29. August offiziell die Einstellung des Strafverfahrens gegen den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein auf Grund dessen Todes an.
Titelbild
Jeffrey Epstein bei einer Anhörung vor Gericht.Foto: Uma Sanghvi/Palm Beach Post/AP/dpa
Von 30. August 2019

Berman unterzeichnete ein „nolle prosequi“-Urteil, was einer formellen Einstellung der Anklagen gleichkommt. Der Multimillionär Jeffrey Epstein wurde am 10. August 2019 tot in seiner Zelle in Manhattan aufgefunden, während er auf den Prozess wartete. Das New York Büro für Gerichtsmedizin stufte seinen Tod als Selbstmord durch Erhängen ein.

„Weil JEFFREY EPSTEIN, der Angeklagte, gestorben ist, während dieser Fall noch nicht abgeschlossen war, und daher bevor ein rechtskräftiges Urteil gefällt wurde, muss die Anklage unter dem Gesichtspunkt der Minderung eingestellt werden“, ist aus den Gerichtsunterlagen zu lesen.

Obwohl das Verfahren gegen Epstein eingestellt wurde, wird die strafrechtliche Untersuchung von Sexhandel und Verschwörungsvorwürfen gegen Epstein fortgesetzt, so Manhattan Staatsanwalt Geoffrey S. Berman. Nach dem Tod von Epstein haben die Bundesanwälte der Untersuchung von Epsteins Verschwörungen besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

„An die tapferen jungen Frauen, die bereits vorgetreten sind, und an die vielen anderen, die dies noch nicht getan haben, möchte ich noch einmal betonen, dass wir weiterhin entschlossen sind, für Sie einzustehen, und unsere Untersuchung des Verhaltens, das in der Anklage vorgebracht wird – zu der auch eine Verschwörung gehört -, weiterhin andauert“, sagte US-Staatsanwalt Berman in einer früheren Erklärung.

Einer von Epsteins Anwälten, Martin Weinberg, war zu keiner Stellungnahme auf Anfrage der Epoch Times USA bereit.

Generalstaatsanwalt Barr will die Mittäter Epsteins stellen

Generalstaatsanwalt William Barr hat auch versprochen, sich in diesem Fall gegen Mitverschwörer zu stellen. Während einer Polizeikonferenz in New Orleans Anfang August sagte Barr, dass er über Epsteins Tod in der Spezialwohnanlage des Metropolitan Correctional Center bestürzt sei und sagte, dass der Fall fortgesetzt werde.

„Lassen Sie mich Ihnen versichern, dass dieser Fall gegen jeden, der mit Epstein in Verbindung gebracht wurde, fortgesetzt wird“, so Barr. „Alle Mitverschwörer sollten sich nicht einfach zurücklehnen. Die Opfer verdienen Gerechtigkeit, und sie werden sie bekommen.“

Das Urteil von Berman erging nach einer außergewöhnlichen Anhörung am 27. August, bei der Epsteins Ankläger, die oft unter Tränen und zitternde Stimmen nacheinander über ihre Reaktionen auf seinen Tod sprachen sprachen, und aussagten, wie sie in seinen vermeintlichen Schlepperring rekrutiert wurden.

Umstrittenes Urteil aus dem Jahr 2008

Epsteins Tod lenkte auch mehr Aufmerksamkeit auf ein umstrittenes Urteil aus dem Jahr 2008, in dem er mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert wurde, Frauen und Minderjährige sexuell missbraucht zu haben.

Epstein bekannte sich 2008 in Florida im Rahmen einer Nicht-Verfolgungsvereinbarung in der Anklage zur Förderung der Prostitution von Minderjährigen für schuldig. Dies verpflichtete ihn dazu, 13 Monate im Gefängnis zu verbringen und sich als Sexualstraftäter zu registrieren. Die Vereinbarung stieß auf große Kritik, da dadurch eine bundesweit initiierte Untersuchung zum Missbrauch von Minderjährigen mit mindestens 40 Jugendlichen untergraben wurde, die Epstein lebenslang ins Gefängnis hätte bringen können.

Einige der Anklägerin beklagten sich bei der Anhörung Anfang dieser Woche darüber, dass die Justiz sie 2008 im Stich gelassen hätte. Courtney Wild, eine Anklägerin, die ihren richtigen Namen benutzte, sagte aus, dass sie jahrelang von Epstein sexuell missbraucht worden war.

„Der Gerechtigkeit wurde in diesem Fall noch nie gedient“, sagte Wild vor Gericht.

Das Original erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von rm)
Originalartikel: Federal Judge Orders Dismissal of Case Against Epstein



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