Bulgariens Justiz lässt Handel mit gefälschten EU-Pässen auffliegen
Korrupte Beamte in Bulgarien sollen tausenden Ausländern aus Nicht-EU-Staaten gegen Bezahlung zu bulgarischen Pässen verholfen haben. Die Staatsanwaltschaft teilte am Montag in Sofia mit, dass sie gegen Mitarbeiter der Behörde für Auslands-Bulgaren ermittle. Den Beamten würden Bestechlichkeit, Dokumentenfälschung, Amtsmissbrauch und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Mit den Pässen seien die Käufer zu bulgarischen Bürgern geworden – als solche können sie sich ohne Visa in den Ländern der EU bewegen.
Medienberichten zufolge gingen die gefälschten Pässe an Käufer in der Ukraine, in Moldau und Mazedonien. In diesen drei Ländern leben bulgarische Minderheiten, die bei einem Nachweis ihrer Abstammung einen Pass des EU-Lands Bulgarien beantragen können. Den verdächtigen Beamten wird nun vorgeworfen, gegen Bezahlung gefälschte Nachweise an Nicht-Bulgaren vergeben zu haben.
Nach Justizangaben verlangten die Beamten rund 5000 Euro für einen solchen gefälschten Nachweis. Die Polizei habe am Montag den Chef der Behörde für Auslands-Bulgaren und rund 20 weitere Verdächtige festgenommen, berichteten Medien. Pro Woche sollen sie etwa 30 gefälschte Nachweise ausgestellt haben. Die Justiz wollte zunächst keine weiteren Details nennen.
Bulgarien ist seit 2007 Mitglied der EU. Die Reisefreiheit war ein großer Anreiz für das arme Land. Seit dem EU-Beitritt ist die Zahl der eingebürgerten Auslands-Bulgaren nach Regierungsangaben deutlich gestiegen. In den vergangenen zehn Jahren wurden rund 115.000 Pässe an Ausländer mit bulgarischer Abstimmung ausgegeben, wie das Justizministerium mitteilte. (afp)
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