2016 kamen 180.000 Migranten übers Mittelmeer – Boote kentern vor der libyschen Küste

Die Zahl der Bootsflüchtlinge, die von der nordafrikanischen Küste nach Italien kamen, hatte im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Nach Angaben des italienischen Innenministeriums wurden 2016 mehr als 180.000 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet und nach Italien gebracht.
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Kenterndes Flüchtlingsboot (Archiv)Foto: Italienische Marine/dpa
Epoch Times14. Januar 2017

Vor der libyschen Küste ist erneut ein Boot mit mehr als hundert Flüchtlingen gekentert. Nach Angaben der italienischen Küstenwache wurden bis zum späten Samstagnachmittag vier Überlebende und acht Leichen aus dem Mittelmeer geborgen.

Überlebende hätten berichtet, dass sich insgesamt 107 Menschen an Bord befunden hätten, sagte eine Sprecher der Küstenwache der Nachrichtenagentur AFP.

Nach seinen Angaben wurde die Suche nach den Vermissten auch nach Einbruch der Dunkelheit und trotz schlechter Wetterbedingungen fortgesetzt. An ihr seien neben einem Schiff und einem Flugzeug der EU-Grenzschutzagentur Frontex zwei Handelsschiffe sowie ein italienischer Hubschrauber beteiligt.

Erst am Freitag waren bei mehreren Einsätzen unter Leitung der italienischen Küstenwache 550 in Seenot geratene Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet worden. Von einem Flüchtlingsboot wurden zudem zwei Leichen geborgen.

Die Zahl der Bootsflüchtlinge, die von der nordafrikanischen Küste nach Italien kamen, hatte im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Nach Angaben des italienischen Innenministeriums wurden 2016 mehr als 180.000 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet und nach Italien gebracht.

260 Seemeilen Reise – obwohl sie 12 Seemeilen vor Libyen aufgegriffen werden

Ende 2016 wurde beobachtet, dass Schiffe von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) daran beteiligt sind, regelmäßig afrikanische Migranten nach Italien zu schleusen – obwohl diese 8 bis 12 Seemeilen vor der libyschen Küste aufgegriffen werden, werden sie 260 Seemeilen nach Italien übergesetzt.

Die Schleuser benutzen zur Überfahrt meist seeuntaugliche Schlauchboote und senden ein Rettungssignal an Schiffe der Umgebung. Diese warten 8 bis 12 Seemeilen (ca. 14 bis 22 km) vor der Küste, nehmen die Menschen in den libyschen Küstengewässern an Bord und bringen sie übers Meer nach Italien.

Die niederländische Stiftung Gefira schreibt in einer StudieDie 15 Schiffe, die wir verfolgen, sind Eigentum der NGOs oder werden von ihnen gemietet. Es wurde regelmäßig beobachtet, wie sie die Häfen Italiens verlassen, sich in den Süden begeben, kurz anhalten, um die libysche Küste zu erreichen, ihre Fracht von Menschen einsammeln und wieder Kurs auf ihren Hafen in Italien nehmen, um die 260 Meilen zurückzufahren, selbst wenn der Hafen in Zarzis, Tunesien nur 60 Meilen vom Rettungsort entfernt liegt.“ (ks/afp)

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