Vertuschung von Kindesmissbrauch: Australischer Erzbischof schuldig gesprochen
Ein australisches Gericht hat den Erzbischof von Adelaide wegen der Vertuschung des sexuellen Missbrauchs eines Kindes durch einen Priester in den 70er Jahren schuldig gesprochen.
Das Gericht in Newcastle im australischen Bundesstaat New South Wales sah es am Dienstag als erwiesen an, dass der heute 67-jährige Philip Wilson von den Vergehen des mittlerweile verstorbenen Priesters Jim Fletcher gewusst hatte. Dennoch habe Wilson die Fälle nicht angezeigt.
Dass Fletcher den damaligen Ministranten Peter Creigh sexuell missbraucht habe, wurde in dem Prozess nicht infrage gestellt. Creigh habe Wilson im Jahr 1976 allerdings von dem Vorfall erzählt – ein Gespräch, das der heutige Erzbischof nach Auffassung des Gerichts nicht vergessen konnte, wie der australische Fernsehsender ABC berichtete.
Ein Strafmaß verkündete das Gericht noch nicht. Wilson drohen bis zu zwei Jahre Haft. Der Erzbischof wies die Anschuldigungen zurück. Seine Anwälte hatten versucht, den Prozess mit Verweis auf Wilsons Alzheimer-Erkrankung beenden zu lassen.
Wilson zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung des Gerichts. Er werde sich nun mit seinen Anwälten über die weiteren Schritte beraten, teilte er mit.
Wilson ist einer der ranghöchsten katholischen Geistlichen, die im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch bislang verurteilt wurden. Bereits vor drei Wochen hatte ein Gericht in Melbourne entschieden, Vatikan-Finanzchef George Pell wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs den Prozess zu machen. (afp)
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