Mutmaßliche Botschaft von IS-Chef: Terror-Anhänger sollen im Westen Bomben- und Messerattacken verüben

In seiner ersten mutmaßlichen Botschaft seit rund einem Jahr hat der Chef der Terrormiliz IS, Abu Bakr al-Bagdadi, zur Fortsetzung des Dschihads und zu Anschlägen im Westen aufgerufen.
Titelbild
Abu Bakr al-BagdadiFoto: Furqan Media/Archiv/dpa
Epoch Times23. August 2018

In seiner ersten mutmaßlichen Botschaft seit rund einem Jahr hat der Chef der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, zur Fortsetzung des Dschihads und zu Anschlägen im Westen aufgerufen.

Diejenigen, die den „Heiligen Krieg“ fortsetzten, würden „siegreich“ daraus hervorgehen, hieß es in der al-Bagdadi zugeschriebenen Propaganda-Botschaft, die am Mittwoch im Onlinedienst Telegram verbreitet wurde. Er forderte seine Anhänger in westlichen Ländern auf, dort Bomben- und Messerattacken zu verüben.

„Diejenigen, die ihre Religion vergessen, die Geduld, den Dschihad gegen ihre Feinde und ihre Sicherheit angesichts des Versprechens des Schöpfers, brechen zusammen und stürzen“, hieß es in der Audio-Botschaft. Diejenigen, die den Dschihad fortsetzten, würden hingegen „siegreich“ daraus hervorgehen. Dies könne „eine gewisse Zeit“ dauern.

Die Botschaft wurde anlässlich des muslimischen Opferfestes Eid al-Adha veröffentlicht. Wann genau die Botschaft aufgezeichnet wurde, war unklar.

Die IS-Miliz hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und dort ein „Kalifat“ ausgerufen. Im Irak wurde sie aber mittlerweile aus allen größeren Städten vertrieben, sie verfügt in dem Land aber noch über Schläferzellen. Auch im Kriegsland Syrien wurde der IS in die Enge getrieben. Dort halten die Extremisten nur noch wenige Gebiete im äußersten Osten nahe der Grenze zum Irak, zudem sind sie noch in der syrischen Wüste vertreten.

In seiner mutmaßlichen Botschaft vom Mittwoch sagte al-Bagdadi, das „Kalifat“ werde „bleiben, so Gott will“ und „seine Feinde bekämpfen“. Er drohte zudem den USA und Russland, die beide Offensiven gegen den IS unterstützen. Die Terroristen hätten „Gräuel“ für sie vorbereitet.

Seine Anhänger im Westen rief er auf, dort Anschläge zu begehen. Sie sollten „zuschlagen, um zu terrorisieren“.

Er kritisierte zudem Rebellengruppen in Syrien, die Vereinbarungen mit der syrischen Regierung getroffen haben und rief Oppositionskämpfer auf, sich dem IS anzuschließen.

Er bekannte sich zudem zu der Schießerei mit zwei Toten Ende Juli im kanadischen Toronto. Der IS hatte die Tat bereits für sich reklamiert. Die kanadische Polizei verfügt aber nach eigenen Angaben über keine Hinweise, die eine Täterschaft des IS belegen.

Am 25. Juli verübte die IS-Miliz nach eigenen Angaben im Süden Syriens mehrere koordinierte Angriffe, bei denen mehr als 250 Menschen starben. Der IS hält außerdem noch dutzende Geiseln fest, überwiegend Frauen und Kinder.

Die USA haben ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar (22 Millionen Euro) auf al-Bagdadi ausgesetzt. Der IS-Chef wurde bereits mehrfach für tot erklärt. Nach Angaben eines irakischen Geheimdienstvertreters vom Mai soll der IS-Chef sich in Syrien unweit der Grenze zum Irak aufhalten.

Die bislang letzte mutmaßliche Botschaft des IS-Chefs war am 28. September 2017 veröffentlicht worden. Sein einziger bekannter öffentlicher Auftritt erfolgte im Juli 2014 im irakischen Mossul.

Im Juli dieses Jahres wurde nach Angaben der irakischen Geheimdienste al-Bagdadis Sohn Hudhayfah al-Badri durch russische Raketen in Syrien getötet. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion