Assad weist Forderung nach Waffenruhe in Aleppo zurück – Die „terroristischen Agenten“ der USA sind in Bedrängnis

Auf die Frage nach der Möglichkeit einer Waffenruhe in Aleppo antwortete der syrische Staatschef Assad, diese sei "natürlich praktisch nicht vorhanden". Wenn die USA auf eine Waffenruhe pochten, so sei dies, weil "ihre terroristischen Agenten nun in einer schwierigen Lage" seien.
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Syrer kehren in Stadtteile zurück, die von der Terrormiliz Islamischer Staat und anderen Rebellen befreit wurden. Der syrischen Regierung gelang es mit Hilfe Russlands, 80 Prozent der wichtigen Stadt Aleppo zurückzuerobern. 8. Dezember 2016.Foto: GEORGE OURFALIAN/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Dezember 2016

Syriens Präsident Baschar al-Assad verspricht sich vom derzeitigen Vormarsch seiner Truppen im Ostteil Aleppos eine „Wende im Krieg“.

„Das wird ein riesiger Schritt zum Ende“ des Konflikts sein, sagte Assad der syrischen Tageszeitung „Al-Watan“ (Donnerstagsausgabe). Assad wies die Forderung von Deutschland und fünf weiteren westlichen Staaten nach einem sofortigen Waffenstillstand für Aleppo zurück. Die Fluchtbewegung zehntausender Zivilisten aus Ost-Aleppo hielt an.

Auf die Frage nach der Möglichkeit einer Waffenruhe antwortete Assad, diese sei „natürlich praktisch nicht vorhanden“. Wenn die USA auf eine Waffenruhe pochten, so sei dies, weil „ihre terroristischen Agenten nun in einer schwierigen Lage“ seien.

Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und die USA hatten die Konfliktparteien in Syrien am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung zu einem „sofortigen Waffenstillstand“ in Aleppo aufgefordert. Eine Waffenruhe in der umkämpften Stadt sei „das dringlichste Ziel“ im Syrien-Konflikt, damit die Vereinten Nationen humanitäre Hilfe zu den Menschen in Ost-Aleppo und den Flüchtlingen bringen könnten.

Die dramatische Lage in Aleppo beschäftigte die Außenminister auch beim Ministerrat der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in Hamburg. US-Außenminister John Kerry und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) kamen getrennt voneinander mit ihrem russischen Kollegen Sergej Lawrow zusammen. Wie aus deutschen Delegationskreisen verlautete, führte Steinmeier mit Lawrow ein „langes ernsthaftes Gespräch“.

Kerry und Lawrow trafen nach Angaben aus der US-Delegation zwei Mal zu kurzen Gesprächen zusammen, bei denen es „keinen Fortschritt“ gegeben habe. Russland ist der wichtigste Verbündete Assads und trug durch seine seit September 2015 gewährte, massive Unterstützung dazu bei, dass die Regierungstruppen allmählich Oberhand gewannen und die Terrormiliz Islamischer Staat zurückgedrängt wurde.

Seit dem Beginn einer Großoffensive der Regierungstruppen Mitte November haben die Regierungstruppen einen großen Teil der von den Rebellen kontrollierten Stadtviertel im Osten von Aleppo zurückerobert. Nach Angaben von Aktivisten verloren die Rebellen mehr als 80 Prozent der von ihnen kontrollierten Gebiete in Aleppo, auch die Altstadt ist demnach wieder unter der Kontrolle der Regierung.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) brachte in der Nacht zum Donnerstag knapp 150 Menschen in Sicherheit, die unter extrem schwierigen Bedingungen in einer Art Notkrankenhaus in einem Altenheim in Ost-Aleppo untergebracht waren. „Tragischerweise kam die Operation für einige zu spät“, teilte das IKRK mit. Elf Menschen hätten nur noch tot aus dem Heim Dar al-Safaa in der Altstadt geborgen werden können. (afp/so)



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