Apple und Google stellen gemeinsame Corona-Tracking-Technologie zur Verfügung
Die US-Technologiekonzerne Apple und Google haben Gesundheitsbehörden weltweit eine Plattform zur Rückverfolgung von möglichen Corona-Kontaktpersonen bereitgestellt. „Ab heute ist unsere Technologie für die Gesundheitsbehörden verfügbar“, teilten die Konzerne am Mittwoch mit. Bislang beantragten demnach 22 Länder eine Nutzung der Tracking-Technologie, die sowohl für mobile Geräte mit iOS- als auch mit Android-Betriebssystemen verfügbar sein soll.
„Wir haben keine Anwendung entwickelt, sondern eine Programmierschnittstelle, die von den Gesundheitsbehörden in ihre eigenen Systeme integriert werden kann“, teilten Apple und Google mit. „Die Gesundheitsbehörden werden bei der Technologie die Führung übernehmen – wir werden sie weiterhin unterstützen und zur Verfügung stehen.“
Kein „Allheilmittel“
„Google und Apple sind sich darüber im Klaren, dass dies kein Allheilmittel ist“, hieß es weiter. Die Unternehmen seien aber überzeugt, dass Warnungen über einen Kontakt mit einem möglicherweise infizierten Menschen „einen Beitrag leisten können“ zur großangelegten Rückverfolgung von Corona-Infektionsfällen.
Tracking-Apps sollen mithilfe der Bluetooth-Technologie dafür sorgen, dass Kontaktpersonen von Corona-Infizierten schneller ausfindig gemacht und informiert werden können. Sollte ein Nutzer positiv auf das Coronavirus getestet werden, kann die App per Benachrichtigung automatisch alle Menschen warnen, in deren unmittelbarer Nähe der Infizierte sich zuvor aufhielt. Weltweit wird an solchen Anwendungen gearbeitet – auch in Deutschland.
Datenschutzfragen offen
Mehrere europäische Länder bekundeten bereits Interesse an der Technologie von Apple und Google, Frankreich und Großbritannien entschieden sich aber dafür, ihre eigenen Systeme zu entwickeln. Diese befinden sich zurzeit in einer Testphase.
Kritiker der Technologie haben Bedenken hinsichtlich der Erhebung personenbezogener Daten. Die US-Konzerne legten daher nach eigenen Angaben mehrere Bedingungen für die Nutzung ihrer Technologie fest. Die Anwendung solle unter anderem nur auf freiwilliger Basis verfügbar sein und weder Standortdaten sammeln noch für eine kommerzielle Nutzung verwendet werden. Pro Land oder Region soll jeweils nur eine Technologie implementiert werden, um eine Konkurrenz zwischen Anbietern zu vermeiden. (afp/al)
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