Umfrage unter 10.000 Schwulen macht AfD zur beliebtesten Partei für die Europawahl
Die deutsche schwule Community favorisiert die AfD und macht obendrein deren EU-Spitzenkandidaten Maximilian Krah zu ihrem Coverboy. Aber der Reihe nach:
Das Onlinemagazin „Männer*“, ein Nachfolger des dreißig Jahre lang in teilweise fünfstelliger Auflage verkauften Print-Magazins „M – Männer“, dem „Lifestylemagazin für schwule Männer“ veröffentlichte gestern eine Umfrage der reichweitenstarken Dating-Plattform „ROMEO“ in welcher die AfD zur beliebtesten Partei gewählt wurde.
„ROMEO“ ist ein Verabredungsangebot für Schwule, Bi-Sexuelle und Trans-Menschen, wie es in der Selbstdarstellung der Plattform heißt. Zum Zeitpunkt der Recherche von Epoch Times waren dort 57.490 Nutzer online. Etwa 10.000 Nutzer sollen laut Angaben von „Männer*“ an besagter Umfrage zur Europawahl teilgenommen haben. Von einer „Riesen-Überraschung“ ist da die Rede. Die Umfrage selbst hatte das Magazin beim Dating-Portal in Auftrag gegeben.
Der einstige Szeneliebling „Grüne“
Die Partei von Alice Weidel und Tino Chrupalla wurde von den „ROMEO“-Usern mit 22,3 Prozent auf den ersten Platz gewählt. Auf Platz 2 folgt die CDU/CSU mit 20,6 Prozent. Die Grünen folgen auf Platz 3 mit 20,5 Prozent, was wiederum das Magazin „Männer*“ dazu veranlasst, vom „einstigen Szeneliebling Grüne“ zu schreiben.
Ein weiteres Fazit des Magazins für Schwule:
„Zusammen mit den Freien Wählern (4,9 Prozent) kommt das konservativ-rechte Lager so auf satte 47,8 Prozent!“
Die SPD kam laut Umfrage auf 13,9 Prozent. „Männer*“ spricht von einem Achtungserfolg für das Bündnis Sahra Wagenknecht, das aus dem Stand mit 7 Prozent Platz 5 noch vor DIE LINKE auf Platz 6 mit 6 Prozent erreicht habe. Die FDP scheiterte in der Umfrage knapp an der 5-Prozenthürde. Die WerteUnion von Hans-Georg Maaßen wurde beim schwulen Dating-Portal nicht mit abgefragt.
Das Magazin hat seinen knapp gehaltenen Artikel – eine Analyse soll auf Nachfrage von Epoch Times noch in einer Reihe von gedruckten queeren Stadtmagazinen erscheinen – mit einem Foto des EU-Spitzenkandidaten der AfD bebildert. Das zahlt inhaltlich zunächst auf die beauftragte EU-Umfrage ein. Allerdings muss hier auch den Auftritten von Maximilian Krah etwa auf den Social-Media-Plattformen TikTok oder YouTube Rechnung getragen werden, die in diesem speziellen Zusammenhang durchaus humoristisches Potenzial mitbringen, wenn Krah dort darüber referiert, wie echte Männer zu sein haben:
„Echte Männer sind rechts, dabei bleibe ich. […] Wir brauchen Männer, und Männer sind rechts.“
Aber sind echte rechte Männer auch schwul?
Der Lesben- und Schwulenverband äußert sich dazu nicht. Aber er stellt demgegenüber explizit klar, dass Schwule nicht AfD-Anhänger sein können. Die Schlagzeile des Verbandes lautet dementsprechend: „Die Homophobie der AfD – Eine unberechenbare Alternative“. Der Verband könnte hier allerdings ein argumentatives Problem schon in der Person der Parteichefin der AfD bekommen, die bekanntermaßen mit einer Frau verheiratet ist.
Dementsprechend äußert sich der Verband:
„Alice Weidel ist die erste lesbische Fraktionsvorsitzende im Bundestag. Wer nun denkt, die AfD kann also gar nicht homophob sein, der wird getäuscht. Ob mit oder ohne Weidel – die AfD ist eine unberechenbare, radikale und zutiefst homophobe Partei.“
Alice Weidel selbst hatte sich vor einigen Jahren schon einmal zu einer Vereinbarkeit von Homosexualität und einer AfD-Mitgliedschaft geäußert. Und sie tat es nicht bei irgendjemandem, sondern auf dem Blog des ehemaligen Chefredakteurs der Schwulenzeitschrift „Männer“, David Berger. Der wiederum war Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung.
Der Gender-Blog der Humboldt-Universität zu Berlin liefert dazu zwei Zitate der AfD-Parteichefin:
„Muslimische Gangs machen in letzter Zeit förmlich Jagd auf Homosexuelle und das mitten in Deutschland, und das ist ein Skandal!“ Ebenfalls habe Weidel gegenüber David Berger 2017 erklärt, die AfD sei „die einzige echte Schutzmacht für Schwule und Lesben in Deutschland.“
2.230 von 10.000 Teilnehmern einer Umfrage der schwulen Dating-Plattform „ROMEO“ sehen das offenbar sieben Jahre später ähnlich wie Alice Weidel und wählen die AfD auf Platz eins für die Europawahl.
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