Östliche NATO-Länder fordern Abschuss von russischen Drohnen über ihren Staatsgebieten

Die Verteidigungsminister drängen auf eine „kollektive Antwort innerhalb der NATO“.
Russland greift regelmäßig Ziele in der Ukraine mit Kampfdrohnen iranischer Bauart an.
Die östlichen NATO-Länder wollen die Erlaubnis zum Abschuss russischer Drohnen über ihren Staatsgebieten.Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa
Von 19. September 2024

An dieser Stelle wird ein Podcast von Podcaster angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um den Podcast anzuhören.

Verteidigungsminister der östlichen NATO-Mitgliedstaaten haben eine gemeinsame Reaktion des Verteidigungsbündnisses auf Luftraumverletzungen durch russische Drohnen und Raketen gefordert. Das berichten Agenturen. Die Vertreter von neun an der NATO-Ostflanke gelegenen Staaten zeigten sich bei einem Treffen in Bukarest am Mittwoch, 18. September, „zutiefst besorgt über das wiederholte Eindringen“ russischer Geschosse in ihren Luftraum und drangen auf eine „kollektive Antwort innerhalb der NATO“.

Rumänien fordert „robuste und koordinierte Antwort“ der NATO

Notwendig sei es zudem, die Fähigkeiten zum Aufspüren, zur Identifizierung und notfalls auch zum Abschuss niedrig und langsam fliegender Objekte zu erhöhen, erklärten die Minister.

Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 greift Russland die Ukraine nahezu täglich mit Drohnen oder Raketen an, heißt es vonseiten der Agenturen weiter. Darunter befänden sich auch Ziele nahe den ukrainischen Westgrenzen zu EU- und NATO-Mitgliedstaaten. Rumänien und Lettland hatten in diesem Monat eine Durchquerung ihres Luftraums durch russische Drohnen und Raketen während eines nächtlichen Angriffs auf die Ukraine gemeldet.

Eine „robuste und koordinierte Antwort“ der NATO auf derartige Vorfälle sei notwendig, sagte der rumänische Verteidigungsminister Angel Tilvar nach dem Treffen. Daran nahmen die Verteidigungsminister von Bulgarien, Tschechien, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen und der Slowakei in Bukarest teil.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hatte die Nachbarstaaten seines Landes zuvor aufgefordert, die Möglichkeit eines Abschusses russischer Raketen und Drohnen über ihrem Gebiet zu prüfen. Sybiha bezeichnete die russischen Luftangriffe als „globale Bedrohung“.

Rumänien hatte vor anderthalb Wochen zwei Kampfjets aufsteigen lassen, um eine russische Drohne in seinem Luftraum zu überwachen. Der Vorfall heizte eine Diskussion darüber an, ob das Land verirrte russische Drohnen abfangen sollte. Mehrfach waren in der Vergangenheit Bruchstücke russischer Drohnen in rumänischem Gebiet eingeschlagen.

Russische Drohnen über Deutschland?

Im August 2024 wurden mehrfach Drohnen über einem Industriepark in Brunsbüttel, Schleswig-Holstein, gesichtet, schrieb die „Bild“ (hinter Bezahlschranke). Erstmals sei ein Überflug am 8. August registriert worden. Der Einsatz werde russischen Agenten zugeordnet, die Drohnen möglicherweise von zivilen Schiffen in der Nordsee gestartet hätten.

Beweise für eine russische Herkunft gebe es nicht, doch es werde ermittelt. „Bild“ zitiert Oberstaatsanwalt Bernd Winterfeldt: „Die Staatsanwaltschaft Flensburg bestätigt die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts der Agententätigkeit zu Sabotagezwecken im Zusammenhang mit wiederholten Drohnenflügen über kritischer Infrastruktur in Schleswig-Holstein.“

In dem Industriegebiet befinden sich neben Chemiebetrieben ein LNG-Terminal sowie ein abgeschaltetes Kernkraftwerk.

Mit Text von Agenturen (gt)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion