Ungarn: Stärkung der Ehe, der Familie, der Nation zeigt Wirkung – durchschnittliche Geburtenrate steigt

Leyman Stone vom Institut for Family Studies (IFS) geht in einem Artikel der Frage nach, wodurch in Ungarn die durchschnittliche Geburtenrate gestiegen ist.
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In Ungarn sinkt das Heiratsalter und es steigt die durchschnittliche Geburtenrate. Leyman Stone untersuchte, warum das so ist.Foto: iStock
Epoch Times5. November 2018

Ungarn erlebt nicht nur einen Anstieg, was die Fruchtbarkeit seiner Bürgerinnen betrifft, sondern dreht auch die demografische Entwicklung, die ganz Europa erfasst hat, ein Stück weit zurück. Das erklärt Leyman Stone, Forschungsstipendat am Institut for Family Studies (IFS) mit Sitz in Virgina/USA.

Stones Untersuchung zeigt, dass zahlreiche Änderungen die in den letzten Jahren vom ungarnischen Parlament durchgesetzt wurden, eine positive Wirkung entfalten. Offenbar wird mehr und früher geheiratet und die durchschnittliche Geburtenrate steigt.

Die positive Entwicklung liegt an einer Reihe von staatlichen Maßnahmen, wie einer neuen demokratischen Verfassung und weiteren Gesetzesänderungen die in Steuervorteilen, Barzuschüssen, Kreditsubventionen für Ehepaare und kinderreichen Familien mündet. „Dabei ist auffällig, dass die neue Verfassung die Ehe zwischen Mann und Frau und die Familie unter einen besonderen Schutz stellt und beides gezielt durch Gesetze finanziell gefördert wird. Ein Teil davon ist das im Jahr 2016 gestartete staatliche „Familienwohnungsbauprogramm” kurz CSOK“, berichtet Stone.

Ziel aller Bemühungen war, die seit mehr als 30 Jahren sinkende Geburtenrate und den Demografiewandel in Ungarn aufzuhalten und umzukehren. Durch das CSOK erhalten Familien großzügige staatliche Subventionen für den Kauf oder den Bau neuer Häuser. Dabei orientieren sich die Subventionen am Familienstand des Paares und der Anzahl der Kinder. Besonders Ehepaare mit drei oder mehr Kindern profitieren enorm von der Förderung. Sie bekommen einen Zuschuss von 36.000 Dollar beim Kauf eines neuen Hauses.

Zusätzlich zu dem Zuschuss gibt es einen großen Mehrwertsteuerabzug für das Haus und ein zinsgünstiges Darlehen für einen Teil des Eigenheimwertes. Diese Zins- und Steuervorteile sind wahrscheinlich weitere 15.000 bis 50.000 Dollar pro Familie wert, abhängig von dem Haus das sie kaufen und den Kreditbedingungen. Dies bedeutet, dass ein Ehepaar, das ein neues Haus mit mindestens drei Kindern kauft, eine Auszahlung zwischen 50.000 und 80.000 Dollar erhält. Bei zwei Kindern erhält das Ehepaar ungefähr 18.000 bis 35.000 Dollar. Das dritte Kind bringt also der Familie zwischen 15.000 und 62.000 Dollar zusätzlich.

„Das ist eine Menge Geld“, merkt Stone an, wenn man bedenke, „dass das durchschnittliche Gehalt in Ungarn zwischen 11.000 bis 15.000 Dollar pro Jahr liegt“. Doch allein das CSOK-Programm habe nicht zu den Veränderungen geführt, heißt es in dem Artikel weiter. Laut Stone lag der Schlüssel „in der Betonung und Förderung der Ehe“. Der Grundstein hierfür wurde in der zum 1. Januar 2012 in Kraft getretenen neuen ungarischen Verfassung gelegt – Ungarns erster demokratisch erarbeiteter Rahmen für die Regierung seit der Einrichtung einer „provisorischen Verfassung“ durch die Kommunisten in 1949.

Die neue Verfassung Ungarns besagt:

Wir vertrauen auf die gemeinsam gestaltete Zukunft, auf das Engagement der jungen Generationen. Wir glauben, dass unsere Kinder und Kindeskinder mit ihrem Talent, ihrer Ausdauer und ihrer seelischen Kraft Ungarn wieder zu seiner würdigen Größe verhelfen.“

Die Vergassung appeliert auch an die Verantwortung für zukünftige Generationen:

Wir tragen die Verantwortung für unsere Nachfahren, deshalb beschützen wir die Lebensgrundlagen der folgenden Generationen durch den sorgfältigen Umgang mit unseren materiellen, geistigen und natürlichen Ressourcen.“

Zudem erinnert die neue Verfassung an das historische nationale Erbe, die Sprache, die christliche Identität und die Werte der Gemeinschaft. Zudem heißt es in Artikel L der Verfassung, die heute wieder die Grundlage für die ungarische Regierung ist:

Ungarn schützt die Institution der Ehe als eine aufgrund einer freiwilligen Entscheidung zwischen Mann und Frau zustande gekommene Lebensgemeinschaft sowie die Familie als Grundlage des Fortbestands der Nation.“

Und betont dies an anderer Stelle erneut:

Wir bekennen uns dazu, dass der wichtigste Rahmen unseres Zusammenlebens Familie und Nation, die grundlegenden Werte unserer Zusammengehörigkeit Treue, Glaube und Liebe sind.“

Der Schutz der Familien wird nun durch ein Kardinalgesetz geregelt (Kardinalgesetz: erfordert 2/3 Mehrheit des Parlamentes zur Änderung).

Stone sieht die Möglichkeit, dass die Verkündung einer Verfassung, die so direkt auf die Stärkung des nationalen Gefühls, dem Gefühl der Verbundenheit mit dem Erbe, und die Förderung der Familie abzielt, eine eigene kulturelle Wirkung entfalten und sich auf die Kindererziehung und die Einstellung zur Ehe ausgewirkt hat. Er hält es für möglich, dass der ungarische Verfassungswechsel eine Art „kulturelles Signal“ zu einem Wertewandel war. Dieser Wandel führte möglicherweise zu steigenden Heiratsraten. „Denn die Ehe“, so Stone, „ist die entscheidende Kraft, die die Fruchtbarkeitsleistung bestimmt.“

Durch die Gewährung von Zuschüssen für verheiratete Paare mit Kindern fördert das staatliche Programm CSOK das Kinderkriegen. Zudem gibt es Paaren auch die Finanzierung die sie brauchen, um ein Zuhause zu schaffen, vorausgesetzt sie sind bereit zu heiraten. (er)



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