„Zwölfjähriger Flüchtling“ war 21-jähriger Dschihadist – Pflegefamilie in UK geschockt

In Großbritannien wurde 2016 ein angeblich 12-jähriger Kriegswaise aus Afghanistan als trainierter Taliban um die 21 enttarnt. Er lebte wochenlang bei einer Pflegefamilie. Da der Artikel gerade besonders interessant zu sein scheint, bringen wir ihn erneut auf die Titelseite.
Von 24. Oktober 2016

„Es ist lächerlich. Das fiel jedem auf, nur den Sozialarbeitern offensichtlich nicht.“ Das sagte Pflegemutter „Rosie“ zur britischen „Sun“ nachdem ein angeblich 12-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan per Zahnuntersuchung als 21-Jähriger eingestuft wurde. Mittlerweile ist er in Haft und sein Asylgesuch ist abgelehnt. Gegen ihn läuft ein Verfahren, um seinen möglichen terroristischen Hintergrund zu klären.

Nachdem der Zahnarzt das Alter des jungen Mannes festgestellt hatte, fand man auf seinem Handy eindeutiges Taliban-Material und Kinderpornos.

Sein Bartwuchs war verdächtig

Die Pflegemutter, der „Jamal“ aus Afghanistan zugewiesen wurde, hatte gleich bei seiner Ankunft Verdacht geschöpft, wegen seines Bartwuchses. Trotzdem war er sehr dünn, sehr bescheiden und höflich und sie hatte Mitleid. Deshalb gab es dann für die ganze Familie wegen ihm nur noch halal-geschlachtetes Fleisch zu essen.

Die Pflegemutter hatte ihn einige Wochen bei sich. Zur „Sun“ sagte sie: „Ich kann nicht bestätigen, dass er Terrorist war, aber ich glaube, er kam aus einem Trainingscamp. Er war ein großartiger Schauspieler.“ Der letzte Satz, den der junge Mann für seine Gastgeberin bei seiner Verhaftung übrig hatte war: „Ich bring´ dich um und ich weiß, wo deine Kinder sind.“ Rosie kann seitdem nicht mehr ohne Angst leben.

Er zerlegte Gewehre und bekam Anrufe

Der Afghane hatte ein Zimmer mit Rosies 13-Jährigen Sohn geteilt. Diesem war im Schwimmbad sofort aufgefallen, wie behaart sein neuer Zimmernachbar war. Außerdem hat die Familie noch zwei 12 und 14-jährige Töchter, die im Haus lebten.

Jamal hatte einige Fähigkeiten, die für einen Zwölfjährigen geradezu erstaunlich waren: In einem Kletterzentrum konnte er ohne Probleme Seile hinaufklettern. Auch stellte sich an einem Schießstand heraus, dass er selbständig ein Gewehr zerlegen konnte, was zumindest auf Ausbildung schließen ließ.

Es dauerte einige Wochen, bis die Pflegemutter vollends misstrauisch war und er durch die Zahnuntersuchung und schließlich die Beschlagnahmung seines Handys entlarvt wurde. Jamal hatte begonnen, Bargeld zu fordern, dem 13-Jährigen Vorschriften zu machen und immer öfter Anrufe von Unbekannten erhalten.

Das Problem mit den „Minderjährigen“, die keine sind

Die bizarre Geschichte wurde publik, kurz nachdem Großbritannien einen öffentlichen Aufschrei und Diskussionen wegen der Übernahme „minderjähriger“ Migranten aus Calais erlebte. Vor der Räumung des illegalen „Dschungel“-Flüchtlingslagers erlaubte das Königreich einem Kontingent von minderjährigen Asylbewerbern die Einreise. Das Problem war jedoch, dass offensichtlich nur wenige der Minderjährigen echt waren, was auch die britische Regierung in Erklärungsnot brachte.

Die Migranten, die sich in Calais als minderjährig ausgaben, waren von dort mit dem Bus abgeholt worden. Die „Daily Mail“ veröffentliche nach deren Ankunft einen bissigen Artikel mit Bildern der angeblich 14 bis 17-Jährigen – viele der Männer sahen deutlich älter aus, um nicht zu sagen völlig erwachsen. (Die Zeitung analysierte mit Hilfe eines Computerprogramms die Fotos der Migranten. Viele davon stufte der Computer als über 20 und sogar über 30 ein. Siehe HIER.)

Über den Polit-Zirkus, der dann folgte, berichtete die „Mail“:

Nachdem Bilder der Ankommenden veröffentlicht wurden, schrieb der konservative Abgeordnete David Davies auf Twitter: „Die sehen mir nicht wie ‚Kinder‘ aus. Ich hoffe, die britische Gastfreundschaft wird nicht missbraucht.“

Regierungsbeamte bestanden jedoch darauf, dass die Migranten strenge Checks ihrer Dokumente und Interviews durchlaufen hätten, um sicherzustellen, dass sie unter 18 sind. Später kam heraus, dass die Screenings lediglich von Sozialarbeitern gemacht worden waren, die das Alter anhand von „körperlichem Aussehen“ und „Verhalten“ geschätzt haben wollten.

Untersuchungen wären „aufdringlich“

Ein Sprecher des Innenministeriums gab daraufhin zu, dass routinemäßige medizinische Untersuchungen zum Beispiel der Zähne nicht durchgeführt würden, weil die Betroffenen sie als „aufdringlich“ empfinden könnten. Pflegemutter Rosie sagte dazu zur „Sun“: „Einen Mann zu Hause zu haben, der sich als Kind ausgibt, ist noch viel aufdringlicher.“

David Davies mahnte: „Wenn wir [diese Alters-Tests] nicht machen, werden wir über 20-jährige Männer gemeinsam mit schutzbedürftigen Kindern in Pflegefamilien und Klassenzimmern erleben.“

Britische Stadtverwaltungen kündigen Widerstand an, falls man ihnen „falsche Flüchtlingskinder“ unterjubeln sollte.

Ein offizielle Website der britischen Regierung berichtete, dass 65 Prozent aller Migranten, bei denen im September 2015 eine medizinische Überprüfung durchgeführt wurde, ihr Alter falsch angegeben hatten und über 18 waren.

 



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