Frankreich: Drei Sprengsätze entdeckt – Marokkaner tötete vier Menschen – Verbindungen zum „Islamischen Staat“
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Nach dem islamistischen Terrorangriff in Südfrankreich haben Ermittler in dem Supermarkt, wo die Geiselnahme stattfand, drei selbst gemachte Sprengsätze entdeckt. Wie die dpa aus Justizkreisen erfuhr, wurden am Tatort in dem Örtchen Trèbes auch eine Pistole vom Kaliber 7,65 und ein Jagdmesser entdeckt.
Der beim Zugriff erschossene Täter hatte gestern in dem Supermarkt Geiseln genommen. Bei seinen Angriffen kamen neben dem Attentäter insgesamt vier Menschen ums Leben, 15 wurden verletzt.
Polizist rettete Frau und erlag nun seinen Verletzungen
Ein Polizist, der bei der Geiselnahme in einem französischen Supermarkt eine Frau gerettet hatte und selbst lebensgefährlich verletzt wurde, ist tot.
Der 45-jährige Gendarm erlag seinen Verletzungen, wie Innenminister Gérard Collomb am Samstagmorgen mitteilte. Damit erhöhte sich die Zahl der bei dem islamistischen Angriff in Südfrankreich am Freitag getöteten Menschen auf vier.
Eine enge Bekannte des Attentäters wurde festgenommen
Nach der islamistischen Geiselnahme in Südfrankreich ist eine enge Bekannte des getöteten Angreifers festgenommen worden. Die Frau werde der Mitgliedschaft in einer kriminellen terroristischen Vereinigung verdächtigt, sagte Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins am Freitag in Carcassonne.
Sie lebte demnach mit dem marokkanischen Islamisten zusammen, der am Freitag drei Menschen getötet hatte.
Der Mann habe bei der Erstürmung eines Supermarktes in der südfranzösischen Stadt Trèbes „Allah Akbar“ (Gott ist der Größte) gerufen und sich als „Soldaten“ der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bezeichnet, sagte Molins. Er habe gesagt, er sei bereit für Syrien zu sterben, und habe die Freilassung inhaftierter „Brüder“ gefordert.
Der Mann Mitte zwanzig war den Sicherheitsbehörden bekannt, wie Staatsanwalt Molins sagte. Wegen seiner Verbindungen zur Salafisten-Szene wurde er in einer Datei mit mutmaßlichen islamistischen Gefährdern geführt.
Attentäter war den Behörden bereits bekannt
Die französischen Behörden hatten den Supermarkt-Angreifer von Südfrankreich in der Vergangenheit schon wegen mutmaßlicher Radikalisierung auf dem Schirm. Der Mann habe seit 2014 wegen Verbindungen zur salafistischen Bewegung in einer Datenbank gestanden, sagte der Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins.
Eine Überwachung im Jahr 2016 und 2017 habe aber keine Anzeichen erbracht, die hätten vermuten lassen, dass der Mann zu einer Terror-Tat schreiten könnte.
Krisensitzung im Sicherheitskabinett
Nach der islamistischen Geiselnahme in Südfrankreich hat Präsident Emmanuel Macron eine Krisensitzung des Sicherheitskabinetts in Paris einberufen. Daran nahmen neben Premierminister Edouard Philippe und Innenminister Gérard Collomb am Freitag auch Vertreter der Sicherheitskräfte teil. Im Fernsehen waren Bilder zu sehen, wie Macron an einem ovalen Tisch im Innenministerium die Sitzung leitet.
Zuvor hatte ein Marokkaner bei einer Geiselnahme in einem Supermarkt in Trèbes und bei einem Autodiebstahl in Carcassonne drei Menschen getötet. Er bekannte sich zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Der Täter wurde von Spezialkräften erschossen. Macron sagte vor seiner Abreise nach Paris beim EU-Gipfel in Brüssel, alles deute auf einen „Terroranschlag“ hin.
In dem Fall ermittelt der Pariser Staatsanwalt François Molins, der für Terror-Ermittlungen zuständig ist. Er wollte gegen 19.30 Uhr in Carcassonne über den Stand der Ermittlungen informieren.
Geiselnehmer forderte Freilassung des Paris-Attentäters
Laut einer anonymen Quelle soll der Geiselnehmer von Trèbes die Freilassung des Paris-Attentäters Salah Abdeslam gefordert haben, wie der Sender „BFM TV“ berichtete.
Abdeslam ist wahrscheinlich der einzige überlebende Täter der Pariser Anschläge vom November 2015, bei dem 130 Menschen getötet wurden. Gegen ihn läuft im Moment ein Prozess in Brüssel.
Polizist ließ sich gegen Geisel austauschen
Bei der Geiselnahme in Südfrankreich ist ein Polizist schwer verletzt worden, der sich gegen eine Geisel austauschen ließ. Das sagte Innenminister Gérard Collomb nach dem Ende der Geiselnahme in Trèbes. Er sprach von einer Heldentat.
Der Beamte habe sein Telefon mit einer offenen Verbindung auf einem Tisch liegen lassen, sagte Collomb. So hätten die Einsatzkräfte hören können, was sich im Supermarkt abspielte. Als Schüsse fielen, seien sie eingeschritten.
Merkel sichert Frankreich Unterstützung zu
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dem Nachbarland die Unterstützung Deutschlands zugesichert. „Wir sind natürlich bei den Betroffenen und Angehörigen und sprechen ihnen aus vollem Herzen unsere Anteilnahme aus“, sagte Merkel zum Ende des EU-Gipfels in Brüssel.
Deutschland stehe bei terroristischen Bedrohungen an der Seite Frankreichs. „Wo immer wir helfen und unterstützen können, werden wir das tun.“
Ähnlich äußerte sich EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. „Frankreich wurde erneut von einer feigen und blutigen Tat getroffen“, sagte Juncker in Brüssel. Er sagte der französischen Regierung und der Bevölkerung die „volle Unterstützung“ der EU zu.
Seehofer bekundet Beileid
Nach der Geiselnahme in Südfrankreich hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sein Beileid bekundet. „Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei unseren französischen Freunden, den Angehörigen der Opfer und den Verletzten“, teilte er auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter mit.
Einsatzkräfte erschießen Geiselnehmer
Der Geiselnehmer von Südfrankreich ist nach Angaben der Ermittler tot: Eine Spezialeinheit der Gendarmerie habe den Mann beim Sturm auf den Supermarkt in dem Ort Trèbes unschädlich gemacht.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte nach dem EU-Gipfel in Brüssel: „Alles weist auf einen Terroranschlag hin.“ Macron sagte weiter, er werde nach Paris zurückreisen und von dort aus alle notwendigen Maßnahmen treffen.
Islamist tötet mehrere Menschen in Frankreich
Der Geiselnehmer in Südfrankreich hat nach Angaben der Ermittler drei Menschen getötet und zwei weitere verletzt.
Der bekennende Islamist habe zunächst in Carcassonne ein Auto gestohlen und dabei einen Insassen getötet und den Fahrer verletzt, hieß es am Freitag.
Kurze Zeit später habe er einen Polizisten mit Schüssen verletzt und danach zwei weitere Menschen bei der Geiselnahme in dem Supermarkt in Trèbes getötet.
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Marokkaner als Täter verdächtigt
Ein Marokkaner wird wegen der Geiselnahme mit mindestens zwei Toten in Südfrankreich verdächtigt. Der rund 30 Jahre alte Mann sei der Polizei bekannt und wegen seiner Radikalisierung observiert worden, hieß es am Freitag von Seiten der Ermittler.
Der Täter hatte am Freitagvormittag einen Supermarkt in dem Ort Trèbes bei Carcassonne überfallen und um sich geschossen. Nach Polizeiangaben tötete er mindestens zwei Menschen. Zudem soll er für Schüsse auf einen Polizisten verantwortlich sein, der an der Schulter verletzt wurde.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft bekannte sich der Mann zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Die französische Regierung geht von einer „terroristischen Tat“ aus, die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft in Paris ermittelt.
Premierminister spricht von „Terrorakt“
Bei der Geiselnahme in Südfrankreich deutet nach Angaben von Premierminister Édouard Philippe alles auf einen „Terrorakt“ hin. Dies ließen alle vorliegenden Informationen vermuten, sagte der Politiker vor Journalisten
Mindestens zwei Menschen getötet
Bei der Geiselnahme in einem Supermarkt in der Stadt Trèbes in Südfrankreich sind mindestens zwei Menschen getötet worden.
Mit weiteren Opfern werde gerechnet, erklärte die Polizei am Freitag. Es sei noch nicht bekannt, ob es sich um einen oder zwei Geiselnehmer handele.
Geiselnehmer ruft „Allahu Akbar“ und schießt
Ein mutmaßliches Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat in Südfrankreich in einem Supermarkt um sich geschossen und Geiseln genommen.
Die Polizei teilte am Freitag mit, ein bis zwei Menschen seien von Kugeln getroffen worden. Einer von ihnen ist demnach womöglich tot. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft bekannte sich der Täter zur IS-Miliz.
Der französische Regierungschef Edouard Philippe sprach von einer „ernsten Situation“. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft in Paris nahm Ermittlungen auf.
Ein Augenzeuge sagte aus, der Täter habe „Allahu Akbar“ (Allah ist der Größte) gerufen, als er den Supermarkt überfiel. Er sei mit Messern, einer Schusswaffe und Handgranaten bewaffnet gewesen. Spezialeinheiten der Polizei waren im Einsatz, mehrere Hubschrauber überflogen den Tatort.
Nach Angaben aus Justizkreisen wurde kurz vor der Geiselnahme im rund zehn Kilometer entfernten Carcassonne zudem ein Polizist durch Schüsse verletzt. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten gibt, ist unklar. (afp/dts/dpa)
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