Staatsanwalt: Tod des slowakischen Journalisten Kuciak war Auftragsmord
Der slowakische Investigativ-Journalist Jan Kuciak ist nach den Erkenntnissen eines mit dem Fall befassten Staatsanwalts einem Auftragsmord zum Opfer gefallen. Die Ermordung sei von der 44-jährigen Alena Zs. für 70.000 Euro in Auftrag gegeben worden, sagte der Staatsanwalt am Montag vor Journalisten in Bratislava. Bei drei weiteren Verdächtigen, die wie Zs. vergangene Woche festgenommen wurden, handele es sich um den mutmaßlichen Mörder, dessen Fahrer sowie einen Verbindungsmann.
Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova waren im Februar zu Hause in ihrem Dorf Velka Maca, 65 Kilometer östlich von Bratislava, erschossen worden. Der Reporter hatte zu Verbindungen zwischen der italienischen Mafia und der slowakischen Regierung recherchiert, sein unvollendeter Artikel wurde nach seinem Tod veröffentlicht. Der Mord an dem 27-jährigen Journalisten löste Massendemonstrationen gegen die Regierung aus und führte schließlich zum Rücktritt von Ministerpräsident Robert Fico.
Nach Angaben des Staatsanwalts sollte allein Kuciak getötet werden. Seine Verlobte sei getötet worden, weil sie „sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufhielt“. 50.000 Euro habe Alena Zs. bar bezahlt, bei dem Rest habe es sich um Schulden gehandelt, die der Mittelsmann Zoltan A. bei ihr gehabt habe.
Örtlichen Medien zufolge arbeitete Alena Zs. als Italienisch-Übersetzerin für den slowakischen Unternehmer Marian Kocner, dessen geschäftliche Aktivitäten Kuciak unter die Lupe genommen hatte. Kocner soll demnach Patenonkel von Zs.‘ Tochter sein. (afp)
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