SPÖ-Chefin Rendi-Wagner: FPÖ ist „Sicherheitsrisiko“ für Österreich

Die Vorsitzende der österreichischen Sozialdemokraten, Pamela Rendi-Wagner, sieht in der Regierung von ÖVP und FPÖ ein "Problem für die Demokratie in Österreich". Die FPÖ sei gar ein "Sicherheitsrisiko". Das sagte sie in einem Interview mit der "Welt".
Titelbild
Die SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner.Foto: Barbara Gindl/APA/dpa
Epoch Times16. Mai 2019

Die Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ), Pamela Rendi Wagner, hat vor einem Machtmissbrauch durch die Regierung von Bundeskanzler Kurz (ÖVP) zum Nachteil Österreichs gewarnt. „Die FPÖ hat mit Innenminister Kickl und Verteidigungsminister Kunasek zwei Minister, die für 84.000 bewaffnete Streitkräfte – Polizisten und Soldaten – und für drei Nachrichtendienste zuständig sind, die gleichzeitig auch die rechtsextreme Szene überwachen sollen“, sagte Rendi-Wagner der „Welt“ (Donnerstagsausgabe). Die sei ein Problem für die Demokratie in Österreich.

„Niemand kann sicher sein, dass diese zwei Minister ihre Macht nicht missbrauchen. Die FPÖ ist ein Sicherheitsrisiko“, so die SPÖ-Chefin weiter. Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) von Kurz befindet sich seit Dezember 2017 in einer Regierungskoalition mit der rechtspopulistischen FPÖ. In diesem Zusammenhang erinnerte Rendi-Wagner auch daran, dass der Verfassungsschutzchef ihres Landes bereits öffentlich gesagt habe, „dass der Nachrichtendienst Österreichs wegen Sicherheitsbedenken der Partner von wichtigen internationalen Geheimdienstnetzwerken, wie dem Berner Club, abgeschnitten wurde“.

Scharfe Attacke auf Steuerpolitik Ungarns

Ungewöhnlich scharf attackierte die SPÖ-Chefin auch die Steuerpolitik des Nachbarlandes Ungarn: „Ungarn erhält netto pro Jahr drei Milliarden Euro von der EU, Österreich zahlt dagegen netto rund 700 Millionen Euro im Jahr in die EU-Kassen ein“. Was Ungarn durch die niedrigen Unternehmenssteuersätze an Einnahmen fehle, hole sich die ungarische Regierung dann von den anderen Mitgliedstaaten aus Brüssel. „Ungarn betreibt auf Kosten der Nettozahler wie Deutschland und Österreich Steuerdumping in Europa“, so Rendi-Wagner weiter.

Nach ihren Angaben betrage der Unternehmenssteuersatz in Ungarn lediglich neun Prozent, in Frankreich dagegen 33 Prozent. „Es sind europaweite Mindeststeuersätze nötig in Höhe von etwa 25 Prozent wie in Österreich“, sagte Rendi-Wagner der der „Welt“. Wenn sich „Ungarn oder andere Länder mit niedrigen Unternehmenssteuern künftig gerechten Mindeststeuersätzen in der EU“ verweigerten, sollten ihnen „die Fördergelder aus Brüssel drastisch gekürzt werden“, so die SPÖ-Chefin weiter. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion