Sie kommen aus der Türkei: Zahl der Flüchtlinge auf Balkanroute hat sich gegenüber 2017 „verzwölffacht“

Die Zahl der Flüchtlinge, die es von der Türkei über die Westbalkanstaaten bis zur Grenze der EU schaffen, ist rasant gestiegen. Die Zahl habe sich im Augenblick gegenüber 2017 "verzwölffacht", heißt es.
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Flüchtlinge und Migranten auf der Balkanroute.Foto: ANDREJ ISAKOVIC/AFP/Getty Images
Epoch Times29. Mai 2018

Die Zahl der Flüchtlinge, die es von der Türkei über die Westbalkanstaaten bis zur Grenze der EU schaffen, ist rasant gestiegen. Das berichtet die Wochenzeitung „Die Zeit“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Der „Brennpunkt der illegalen Migration“ ist nach Auskunft des Bundesinnenministeriums (BMI) Bosnien-Herzegowina.

Die dortige Grenzpolizei, teilt das BMI der „Zeit“ auf Anfrage mit, registriere aktuell „täglich 100 bis 150 Migranten bei der unerlaubten Einreise“, diese Zahl habe sich im Augenblick gegenüber 2017 „verzwölffacht“.

Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) wurden vom 1. Januar bis zum 20. Mai dieses Jahres bereits 4.373 Fälle illegaler Einreise registriert. Im gesamten Jahr 2017 waren es nur 755. In den nordbosnischen Städten Bihac und Velika Kladuša, so der UNHCR, warteten derzeit etwa tausend Flüchtlinge und Migranten auf eine Chance, über Kroatien nach Slowenien weiter nach Norden zu gelangen.

Ein Viertel der Flüchtlinge und Migranten in Bosnien seien Syrer, gefolgt von Pakistanern, Afghanen, Irakern und Libyern. Auch die Westbalkanstaaten Albanien und Montenegro melden – wenn auch auf niedrigerem Niveau – eine Verdoppelung der Flüchtlingszahlen. Eine neue und von Schlepperbanden erweiterte Fluchtroute führt laut UNHCR über den türkischen Grenzfluss Evros nach Griechenland, Albanien und Montenegro bis nach Bosnien.

Dieser Weg ist nicht ungefährlich. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) ertranken im Evros zwischen Anfang Januar und Ende März 2018 bereits 9 Flüchtlinge und Migranten.

Im vergangenen Jahr kam dort „nur“ ein Mensch ums Leben. Riskant ist auch die Überquerung des Kolpa-Flusses von Kroatien nach Slowenien. Wie die IOM der „Zeit“ mitteilt, ertranken dort in den ersten drei Monaten dieses Jahres 7 Flüchtlinge und Migranten. Den letzten toten Flüchtling habe man dort 2014 registriert. (dts)



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