Sellner über Christchurch: Ziel des Täters war es, Moderatere aus dem rechten Lager zu eliminieren
Der Chef der „Identitären Bewegung Österreich“ (IBÖ), Martin Sellner, spekulierte am Freitag über die Motive des Attentäters von Christchurch.
Gegen Sellner selbst wird ermittelt, da sein Verein eine Spende von dem Attentäter aus Neuseeland, der Mitte März 50 Menschen getötet hat, erhalten hatte.
Seither steht der 30-Jährige und die Identitären im Verdacht, Teil eines weltweiten „rechtsextremen Terrornetzwerks“ zu sein. Am Montag durchsuchten österreichische Polizisten Sellners Wohnung und beschlagnahmten Laptop und Handy.
Sellners Ruf „für alle Ewigkeit beschädigt“
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz teilte zuvor mit: Sellner habe Anfang 2018 von einem Spender – mit dem gleichen Namen wie der Mann der wegen der Angriffe auf die Moschee angeklagt ist – 1.500 Euro erhalten. Die Bewegung bestreitet nicht, eine Spende des Attentäters erhalten zu haben – aber den Vorwurf etwas mit dem Anschlag zu tun gehabt zu haben.
Sellner findet auch, die Staatsanwaltschaft hätte ihn „als Zeugen laden“ sollen.
Ich hätte sofort mit den Beamten kooperiert, so wie ich es jetzt auch tue.“
Aber jetzt werde er „auf eine Stufe gestellt mit diesem Verrückten“, sagt er. Sein Ruf sei „für alle Ewigkeit beschädigt“. Die USA hatte ihm am Donnerstag offenbar sogar die Einreiseerlaubnis entzogen.
Der Anführer der Bewegung – die sich auf die Fahnen geschrieben hat „die europäische Identität“ zu bewahren – betonte: „Wir lehnen nicht nur Gewalt, sondern auch menschenverachtende Äußerungen ab“.
Sellner warnt vor „Scharia-Anführer“ in Europa
Im Gespräch mit Reuters nannte Sellner auch einige mögliche Motive des Christchurch-Täters:
Es geht ihm darum Influencer und Anführer aus beiden politischen Lagern, die weniger radikal und weniger brutal und militant als er sind, auszuschalten, vielleicht sogar umzubringen.“
Der 30-Jährige betonte auch: Ziel des Attentäters wäre es gewesen „wirklich, moderatere Menschen aus dem rechten Lager zu eliminieren, die an einem friedlichen politischen Diskurs interessiert sind.“
An einem bestimmten Punkt – einige von Ihnen haben vielleicht darüber gelesen, und das ist keine Illusion, sondern ein durchaus machbares Szenario – könnte sich eine demokratische Mehrheit für einen ‚Scharia-Anführer‘ in Europa aussprechen. Es ist nicht absurd, sondern ein mögliches Szenario.“
Sellner sieht noch ein „Problem“ in der Demokratie, nämlich: „… dass es ein System ist, in dem Macht durch Masse erreicht wird. Das heißt, Masse ist Macht. Und einige Parteien, wie die englische Labour-Party, untergraben die Demokratie bewusst durch eine Strategie ethnischer Wahlen, die auf bestimmte ethnische Gruppen, humanitäre Maßnahmen und ‚Wählerplantagen‘ abzielt.“
Der Christchurch-Attentäter wird angeklagt und am 5. April vor einem neuseeländischen Gericht erscheinen. (so)
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