Schweden bereitet die Bevölkerung auf einen Krieg vor – mit 4,8 Millionen Exemplaren einer Broschüre
Sie wird an alle schwedischen Haushalte verschickt: Eine Broschüre beschreibt die Maßnahmen, die im Falle einer Naturkatastrophe oder eines Konflikts zwischen der NATO und Russland ergriffen werden müssen.
Wo sind die Notunterkünfte? Welche Lebensmittel sollen gelagert werden? Auf welche Informationsquellen kann man sich verlassen? Auf Ersuchen der Regierung in 13 Sprachen veröffentlicht, wird die Broschüre: „Im Falle einer Krise oder eines Krieges“ zwischen dem 28. Mai und dem 3. Juni 2018 an 4,8 Millionen Haushalte (von 10 Millionen Schweden) verschickt.
Auf zwanzig bebilderten Seiten listet die kurze Broschüre die Gefahren auf, denen das skandinavische Land ausgesetzt sein kann: Krieg, Angriff, Cyberangriff, schwere Unfälle oder Naturkatastrophen.
Obwohl Schweden sicherer ist als viele andere Länder, bestehen diese Gefahren. Es ist wichtig, dass jeder weiß, was es für Bedrohungen sind, damit er sich darauf vorbereiten kann“, sagte Dan Eliasson, Generaldirektor der schwedischen Katastrophenschutzbehörde MSB, als die Broschüre am Montag in Stockholm vorgestellt wurde.
„Ein militärischer Konflikt in der Nähe würde sich auf unsere Importe von Waren, insbesondere von Lebensmitteln, auswirken, auch wenn er sich nicht auf unser Territorium erstreckt“, sagte Christina Andersson, die für die Gestaltung der Broschüre verantwortlich ist, der AFP.
Die letzte Broschüre dieser Art wurde auf Initiative der Behörden 1961, mitten im Kalten Krieg, gedruckt. Russland wird in der Broschüre nicht erwähnt, aber schwedische Beamte befürchten, dass es zu Aggressionen im Falle eines offenen Konflikts der NATO mit Russland kommt, um den Seeweg des Atlantischen Bündnisses zu seinen baltischen Mitgliedern zu sperren.
Schweden, das seit mehr als zwei Jahrhunderten keinen bewaffneten Konflikt auf seinem Territorium erlebt hat, ist nicht Teil der NATO, sondern schloss sich der 1994 ins Leben gerufenen Partnerschaft für den Frieden an, um die militärische Zusammenarbeit zwischen der Atlantischen Allianz und Drittländern auszubauen.
Die Angst vor Russland wurde durch das Eindringen eines unbekannten U-Bootes in den Stockholmer Archipel, im Herbst 2014 und mehrfaches Eindringen russischer Flugzeuge in den schwedischen Luftraum neu entfacht. Am Ende des Kalten Krieges hatte Schweden seine Militärausgaben erheblich reduziert, aber die Annexion der Krim durch Moskau änderte die Situation.
Anfang März kündigte Stockholm die Wiedereinführung der Wehrpflicht in diesem Sommer an, sieben Jahre nach seiner Abschaffung, und ergänzte seine Streitkräfte auf der Insel Gotland, ein Außenposten, der im Falle eines Konflikts an exponierter Stelle in der Ostsee liegt.
Am Montag haben König Carl XVI. Gustaf und Premierminister Stefan Löfven das erste neue Regiment seit dem Zweiten Weltkrieg auf Gotland aufgestellt, „ein klares Signal“ für die strategischen Prioritäten Stockholms, so Verteidigungsminister Peter Hultqvist.
Übersetzung und Bearbeitung (al)
Zuerst erschienen in EpochTimes (FR)
Suède: un livret édité à 4,8 millions de copies prépare la population à la guerre
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