Schlauchboot-Problem: EU-Innenkommissar fordert von China Maßnahmen gegen Schleuser im Mittelmeer

"China kann die Europäische Union dabei unterstützen, Menschenschmuggel im Mittelmeer besser zu bekämpfen, wenn man bedenkt, dass eine gewisse Zahl von Schlauchbooten, die von den Schleusern benutzt werden, von Unternehmen hergestellt werden, die in China aktiv sind," so EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos.
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Auch für Afrikaner in Libyen bleibt Europa das ersehnte Ziel.Foto: MAHMUD TURKIA/AFP/Getty Images
Epoch Times24. August 2017

Im Kampf gegen Menschenschmuggel auf dem Mittelmeer hat der zuständige EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos mehr Einsatz von China gefordert.

Er sagte der „Welt“ (Donnerstagausgabe), dass es nicht nur darum gehe, die Schmugglernetzwerke zu bekämpfen, sondern auch das Problem ihrer Lieferketten anzugehen: „Dies ist nicht nur eine europäische Angelegenheit, dazu brauchen wir vielmehr alle Partner an Bord. China kann die Europäische Union dabei unterstützen, Menschenschmuggel im Mittelmeer besser zu bekämpfen, wenn man bedenkt, dass eine gewisse Zahl von Schlauchbooten, die von den Schleusern benutzt werden, von Unternehmen hergestellt werden, die in China aktiv sind.“

Der Innenkommissar betonte, dass die zuständigen EU-Behörden daran arbeiteten, ein „besseres Bild über die Handelsströme dieser Schlauchboote“ zu erhalten. Nach Informationen der „Welt“ werden von den Schleusern benutzte Schlauchboote oftmals nicht nur in China produziert, sondern dort auch auf Online-Plattformen wie Alibaba als „hoch-qualitative Flüchtlingsboote“ angeboten.

Erst im Juli hatten die EU-Außenminister bei einem Treffen in Brüssel für die Europäische Union Ausfuhrbeschränkungen nach Libyen für Schlauchboote und Außenbordmotoren beschlossen. Annemarie Loof von `Ärzte ohne Grenzen` (MSF) sagte der „Welt“: „Es ist absolut unverantwortlich, dass diese aufblasbaren Gummiboote derzeit als Qualitäts-Flüchtlingsboote beworben werden.“ Loof beaufsichtigt bei MSF die Rettungsoperationen im Mittelmeer.

Sie sagte weiter: „Skrupellose Schleusernetzwerke, die es nur auf Maximierung ihrer Profite abgesehen haben, benutzen diese Typen von seeuntauglichen Booten, die eine Überfahrt über das Mittelmeer noch tödlicher machen.“ Aber ein Verkaufsstopp für diese Boote könne nicht die Antwort sein, um Menschen vor dem Ertrinken im Mittelmeer zu bewahren. „Der Verkauf dieser Boote ist nur das Symptom eines größeren Problems. Es besteht darin, dass es keine sicheren und legalen Kanäle für Menschen gibt, die ein sichereres und besseres Leben suchen“, betonte die MSF-Expertin. (dts)



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