Schiff „Lifeline“ fährt in Hafen von Valletta ein – Grüne: Machtpoker der Bundesregierung
Nach tagelanger Irrfahrt über das Mittelmeer hat das NGO-Schiff „Lifeline“ den Hafen von Valletta auf Malta erreicht. Das von der deutschen Hilfsorganisation Mission Lifeline betriebene Schiff mit rund 230 Migranten an Bord fuhr am Mittwochabend in den Hafen ein. Italien hatte dem Schiff ein Anlegen verweigert, Malta hatte erst nach mehreren Tagen einem Einlaufen zugestimmt.
Die „Lifeline“ hatte am Donnerstag vergangener Woche dutzende Flüchtlinge vor der libyschen Küste gerettet. Diese sollen nach Angaben Maltas auf acht europäische Staaten verteilt werden, die sich zu ihrer Aufnahme bereit erklärt haben.
Die maltesischen Behörden haben angekündigt, das Schiff für Ermittlungen zu beschlagnahmen.
Nach den Worten des maltesischen Regierungschefs Joseph Muscat hatte der Kapitän gegen „internationale Gesetze verstoßen und Anweisungen der italienischen Behörden missachtet“, und das Schiff damit selbst in seine schwierige Lage gebracht. Die Hilfsorganisation wies die Vorwürfe zurück.
Grüne: Machtpoker um die „Lifeline“
Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat der Bundesregierung vorgeworfen, im Vorfeld des EU-Gipfels ein taktisches Manöver auf Kosten der Menschen auf dem Rettungsschiff „Lifeline“ zu vollziehen. „Der italienische Innenminister und auch die Bundesregierung spielen ihren verdammten Machtpoker. Das Leben von 234 Männern, Frauen und Kindern und 17 deutschen Besatzungsmitgliedern ist der Einsatz“, sagte Baerbock dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
„Wer solche Politik betreibt, hat jedes Maß verloren“, sagte die Bundestagsabgeordnete. Baerbock wies die Einschätzung zurück, wonach eine harte Haltung gegen private Rettungsinitiativen auf dem Mittelmeer in Zukunft Migranten von der gefährlichen Überfahrt abhielten.
„Wer keine Anreize für die Flucht übers Mittelmeer schaffen will, muss legale Fluchtwege schaffen“, forderte Baerbock. „Das bedeutet, dass Flüchtlinge sichere Zufluchtsorte in den Krisenregionen brauchen, von wo aus besonders schutzbedürftige Menschen über feste und große Kontingente nach Europa kommen können“, so die Grünen-Politikerin. (afp/dts)
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