Salvini steht zu seiner Asylpolitik: „Ich habe Italien verteidigt – bin stolz auf das, was ich getan habe“

Der Weg für einen Gerichtsprozess gegen Italiens Ex-Innenminister Matteo Salvini wegen dessen harter Asylpolitik ist frei. Der Senat in Rom stimmte am Mittwoch mehrheitlich für die Aufhebung der Immunität von Salvini.
Titelbild
Matteo Salvini.Foto: MONTEFORTE/AFP via Getty Images
Epoch Times13. Februar 2020

Italiens Ex-Innenminister Matteo Salvini wird sich wegen seiner Flüchtlingspolitik vor Gericht verantworten müssen: Der Senat in Rom stimmte am Mittwoch mehrheitlich für die Aufhebung der Immunität des Chefs der Lega-Partei. Er wird von einem Gericht in Catania auf Sizilien des „Amtsmissbrauchs und der Freiheitsberaubung“ beschuldigt.

Das Ergebnis der Entscheidung für eine Aufhebung der Immunität Salvinis war kurz auf einer elektronischen Anzeigetafel im Senat zu sehen. Offiziell sollte es erst im Laufe des Abends bekanntgegeben werden.

In dem in Catania zur Verhandlung stehenden Fall geht es um 116 Migranten, die Salvini im Juli vergangenen Jahres an Bord des Schiffs „Gregoretti“ der italienischen Küstenwache de facto festgesetzt hatte. Salvini, der mit seiner Partei einen harten Kurs in Bezug auf die illegale Einwanderung verfolgt, hatte dem Schiff über mehrere Tage hinweg die Einfahrt in einen italienischen Hafen verweigert.

Dem Ex-Minister drohen im Falle einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft. Zudem könnte Salvini mit einer bis zu achtjährigen Sperre für politische Aktivitäten belegt werden. Im Januar hatte bereits der dafür zuständige Parlamentsausschuss für die Aufhebung der Immunität von Salvini gestimmt. Nun machte der Senat den Weg endgültig frei.

„Ich habe Italien verteidigt“

Salvini zeigte sich nach der Senats-Entscheidung zuversichtlich. „Ich habe Italien verteidigt. Ich habe voll und ganz Vertrauen in das Justizsystem“, sagte er der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. „Ich mache mir überhaupt keine Sorgen, und ich bin stolz auf das, was ich getan habe.“

Vor der Abstimmung hatte der Ex-Minister im Senat erklärt, es sei seine Pflicht als Innenminister gewesen, die Grenzen des Landes zu verteidigen. Politische Gegner „müssen an den Wahlurnen besiegt werden, nicht vor Gericht“, fügte er hinzu.

Salvini argumentiert, dass er die Entscheidung über die Festsetzung der „Gregoretti“ im vergangenen Juli nicht allein getroffen habe. Das Kabinett und Ministerpräsident Giuseppe Conte hätten den Schritt unterstützt. Zudem verweist er auf das Recht des Innenministers, Schiffen aus Gründen der öffentlichen Sicherheit die Ein- oder Durchfahrt in italienische Hoheitsgewässern zu verweigern.

2018 war Salvini um ein Gerichtsverfahren herumgekommen

Conte wies diese Darstellung im Januar zurück. Er habe nicht darüber entschieden, ob das Schiff einen Hafen anlaufen durfte. Salvini „hatte ein neues Dekret verabschiedet, das seine Befugnisse stärkte“, sagte Conte. „Er beanspruchte das Recht zu entscheiden, ob und wann die Menschen an Bord der ‚Gregoretti‘ an Land gehen dürfen, für sich.“

In einem ähnlichen Fall im August 2018 war Salvini um ein Gerichtsverfahren herumgekommen. Damals hatte er dem Schiff „Diciotti“ der italienischen Küstenwache mit 177 Migranten an Bord die Anlandung verweigert. Sie mussten tagelang an Bord des Hilfsschiffs ausharren, bis sie nach massiver Kritik schließlich in Catania anlegen durften.

Die damalige Regierung aus Salvinis Lega und der Fünf-Sterne-Bewegung erklärte damals, es sei eine gemeinsame Entscheidung gewesen. Der Senat stimmte daraufhin gegen die Aufhebung der Immunität.

Die „Gregoretti“ hatte am 25. Juli vor der libyschen Küste 140 Migranten aus Seenot gerettet. Die italienischen Behörden holten lediglich einige Migranten aus medizinischen Gründen von dem Schiff, darunter eine Hochschwangere und ihre Familie sowie 15 Minderjährige. Die 116 verbliebenen Menschen mussten unter schlechten Bedingungen mehrere Tage an Bord des Schiffes ausharren. Sizilianischen Ermittlern zufolge hatten die Menschen Zugang zu nur einer einzigen Toilette. (afp/so)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion