Emmanuel Macrons Boykott auf Pariser Buchmesse: „Werde mich nicht zum russischen Stand begeben“
Als Reaktion auf den Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einem Besuch der Pariser Buchmesse den russischen Pavillon boykottiert.
Er werde sich „aus Solidarität mit unseren britischen Freunden“ nicht zum russischen Stand begeben, sagte Macron am Donnerstagabend nach seinem Rundgang über die Messe Salon du livre.
Er wolle aber den Dialog mit der „russischen Gesellschaft“ fortsetzen und mit denen, „die gegen all die Exzesse“ der aktuellen Regierung kämpften. Russland ist in diesem Jahr Ehrengast der Buchmesse in Paris.
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Macron hatte zuvor bereits angekündigt, er werde „in den kommenden Tagen Maßnahmen“ als Reaktion auf den Giftanschlag verkünden. Ob diese sich gegen Russland richten werden, sagte er nicht. Macron empfängt am Freitag Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die ihre erste Auslandsreise seit ihrer Wiederwahl nach Paris unternimmt.
Deutschland und Frankreich hatten am Donnerstag zusammen mit Großbritannien und den USA die russische Regierung in einer gemeinsamen Erklärung aufgefordert, „zu allen Fragen Stellung zu nehmen“. Moskau stecke mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ hinter dem Attentat.
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Der ehemalige russische Doppelagent Skripal und seine Tochter waren am 4. März im britischen Salisbury vergiftet worden, sie schweben weiterhin in Lebensgefahr. London verhängte wegen des Attentats Sanktionen gegen Moskau. Unter anderem müssen 23 russische Diplomaten das Land binnen einer Woche verlassen, die bilateralen Beziehungen wurden auf Eis gelegt.
Das bei dem Anschlag verwendete Nervengift gelangte einem Bericht zufolge womöglich im Koffer der Tochter nach Großbritannien. Wie die Zeitung „Daily Telegraph“ am Donnerstagabend meldete, prüfen die Ermittler derzeit die Theorie, dass ein Kleidungsstück oder ein Kosmetikum mit dem Gift imprägniert gewesen sein könnte, oder ein Geschenk, das im Haus von Skripal geöffnet worden sei. Damit hätten es die Verantwortlichen womöglich gezielt auf Skripals Tochter abgesehen, um an ihren Vater heranzukommen. (afp)
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