ORF hetzt gegen FPÖ: Vizekanzler Strache will eine Reform – und zwar „sofort!“
FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache fordert eine Reform des Österreichischen Rundfunk (ORF).
Strache kritisiert, dass ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz ein FPÖ-kritisches Posting auf Twitter geliked hat. In dem Beitrag wird der Freiheitliche in einem Satz mit schwersten NS-Verbrechern genannt.
Zu den geistigen Ahnherren des Tiroler #FPÖ – Obmanns Markus #Abwerzger (schlagende Verbindung #Skalden) gehört eine ganze Reihe von schwersten NS-Verbrechern (nicht nur diese drei da unten).
Er hat sich nie öffentlich von diesen distanziert. pic.twitter.com/Awy0PVuRZG
— Markus Wilhelm (@dietiwag) February 3, 2018
Im Gespräch mit der „Kronen“-Zeitung fordert Strache nun „Konsequenzen – wir brauchen sofort eine ORF-Reform!“
Jetzt fliegt alles auf: So werden wir Freiheitlichen von den ORF-Verantwortlichen behandelt. Das ist doch ein Wahnsinn,“ so der Vizekanzler.
Strache berichtet der „Krone“ auch von einigen anderen Vorfällen im Zusammenhang mit dem ORF: Er beklagt, dass FPÖ-Verkehrsminister Norbert Hofer trotz seiner Teilnahme an einer wichtigen Transit-Konferenz in Tirol in einem ORF-Bericht „totgeschwiegen“ worden sei. Danach kam der „Tirol heute“-Beitrag über FPÖ-Landeschef Markus Abwerzger.
Abwerzger unterhielt sich auf einer Wahlveranstaltung mit einem Mann der antisemitische Äußerungen von sich gab – der ORF filmte. Der Einwand des Tiroler FPÖ-Chefs auf die judenfeindlichen Aussagen wurde vom ORF aber kurzerhand aus dem Bericht geschnitten.
Und nun vergab der ORF-Generaldirektor ein „Herzchen“ für ein Twitter-Posting, welches Abwerzger und Strache direkt im Zusammenhang mit Nazikriegsverbrechern darstellt – und mit einem zweideutigen Text in die Nähe der NS-Mörder rückt. „Diese ganze Serie an Vorfällen zeigt doch eine Methodik“, so Strache.
Er fände das alles „nicht lustig“. Der ORF-Beitrag über Markus Abwerzger habe sogar dessen persönliche Existenz gefährdet. Deshalb könne man jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Der FPÖ-Chef will „harte Konsequenzen“.
Abschaffen des Gebührensystems und mehr Transparenz gefordert
Unterdessen fordert Strache erneut ein Abschaffen des Gebührensystems. Es brauche dringend eine Reform des ORF und einen fairen Umgang mit allen Parteien. In den Sendungen würden alle Entscheidungen der Bundesregierung schlecht gemacht, beklagt Strache.
Außerdem fordert der Freiheitliche mehr Transparenz vom Öffentlich-Rechtlichen: die Mitarbeiter des ORF, sollen verpflichtet werden, sämtliche Nebentätigkeiten offenzulegen. Jeder sollte sehen, von wem die ORF-Redakteure für Nebenjobs noch zusätzlich bezahlt würden. Dies würde auch so einiges erklären, so Strache.
Kurz nach dem „Krone“-Interview veröffentlichte der FPÖ-Politiker auf seiner Facebook-Seite ein an die ORF-Werbekampagne „Wie wir“ angelehntes Sujet.
In einer Headline zu einem Bild von ORF-Moderator Armin Wolf – mit Pinocchio-Bild in der Hand – heißt es: „Es gibt einen Ort, an dem Lügen zu Nachrichten werden. Das ist der ORF.“
Das Bild wurde von Strache mit dem Vermerk „Satire!“ und einem Smiley gepostet.
Daraufhin kündigte Wolf an, dass er „selbstverständlich“ gegen den FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache klagen werde, berichtet der „Standard“. Der Moderator zeigt sich fassungslos: in 32 Jahren als Journalist sei er niemals einer Lüge bezichtigt worden.
ORF-Generaldirektor Wrabetz verlangt in einem Tweet, die Löschung, des „unsäglichen Posts“ und eine Richtigstellung. Der ORF habe seinen Anwalt mit weiteren Schritten beauftragt, heißt es.
Auch „Krone“-Innenpolitikchef Claus Pándi kritisiert den Strache-Post: „Bei aller berechtigten Kritik am ORF: Für den Vizekanzler der Republik Österreich ist das kein Stilmittel.“
ORF-Redakteursrat spricht von „massiver Grenzüberschreitung“
„Es handelt sich hierbei um eine massive Grenzüberschreitung durch ein führendes Mitglied der österreichischen Bundesregierung. Einer der höchsten Repräsentanten unseres Staates hat mit der Verbreitung derart schwerer Vorwürfe eine rote Linie überschritten“, schreibt der ORF-Redakteursrat in einer Aussendung.
Am Dienstagabend hatte Strache eine längere Erklärung abgegeben. „Mein gestriges Facebook-Posting ist – und wurde -ausdrücklich als Satire gekennzeichnet.“ Es sei eine klar ersichtlich überzogene Satire, so Strache. Er habe mit Armin Wolf gesprochen und ihm gesagt: das Posting sei nicht gegen ihn persönlich gerichtet.
Posting war und ist Kritik am ORF
„Es war und ist Kritik am ORF in Form von überspitzter Satire bezüglich der tendenziösen und manipulativen Berichterstattung in der jüngeren Vergangenheit!“, betont Strache.
Das ist der ORF – das Beste aus Fake-News, Lügen und Propaganda, Pseudokultur und Zwangsgebühr“.
Das Sujet wurde größtenteils auf „ORF-kritische“ Facebook-Seiten geteilt, heißt es. Der ORF habe bereits die Löschung bei Facebook beantragt.
Der Vizekanzler meint: nach den Vorfällen beim ORF-Tirol, sei Satire „besonders notwendig“. Auch verweist Strache darauf, dass er das Bild auf seiner privaten Facebook-Seite gepostet hat. (vm)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion