Orban fordert ein globales Anti-Migrationsbündnis – sonst wird der Westen fallen
„Dunkle Wolken liegen wegen der Einwanderung über Europa“ – dies sagte Ungarns Regierungschef Viktor Orban am Sonntag in seiner Rede zur Lage der Nation. „Nationen werden aufhören zu existieren, der Westen wird fallen, während Europa nicht einmal bemerken wird, dass es überrannt wurde“, meinte er vor Anhängern in Budapest.
Der Ministerpräsident warnte auch davor, dass europäische Großstädte schon bald eine überwiegend muslimische Bevölkerung haben könnten. Deswegen rief er zu einem globalen Bündnis gegen Migration auf.
Dies hatte er bereits bei einem Treffen der „Christlich Demokratischen International“ (CDI) am Freitag getan. Dort betonte er, dass die christliche Kultur ein wertvolles Gut sei, dass bewahrt werden müsste.
Spaltung innerhalb Europas in Nationalstaaten des Westens und Ostens möglich
Wegen der Migrationskrise könnte sich Europa in Nationalstaaten des Ostens und des Westens spalten, so Orban in seiner Rede am Sonntag. Westeuropa würde sich dabei in eine „Einwanderungszone“ verwandeln – „eine gemischte Weltbevölkerung, die sich in eine andere Richtung entwickelt, als wir“, fügte Ungarns Regierungschef hinzu.
Da der Westen wolle, dass Osteuropa seinem Beispiel folge, werde die Situation in einem Teufelskreis enden, meinte Orban. Dies sagte er in Anspielung auf einen Plan zur Neuausrichtung des europäischen Bündnisses, der von Angela Merkel und Emmanuel Macron befürwortet wird.
- Siehe auch: Orban: EU will Ungarn zu einem Migrationsland umgestalten – trotz des Willens der Bürger
Opposition erkennt „Zeichen der Zeit“ nicht
Der Opposition warf er vor, „die Zeichen der Zeit“ nicht zu erkennen. Sie sei „in einer hoffnungslosen Position“, weil sie den ungarischen Grenzzaun abgelehnt und die Regierung im Streit mit der EU um die Aufnahme von Asylbewerbern nicht unterstützt habe. „Ich verstehe nicht, wie sie die Menschen um Vertrauen bitten kann“, sagte der Regierungschef.
Das Publikum schwenkte ungarische Flaggen. Auf dem Podium stand die Parole „Fürs uns, Ungarn zuerst“. Der 54-jährige Chef der nationalkonservative Fidesz-Partei bewirbt sich bei der Parlamentswahl am 8. April für eine dritte Amtszeit.
In Umfragen kommt Fidesz derzeit auf um die 50 Prozent, während die stärkste Oppositionspartei Jobbik bei weniger als 20 Prozent der bereits entschlossenen Wähler liegt. Vor vier Jahren hatte die Fidesz allerdings bei der Parlamentswahl noch eine Dreiviertelmehrheit geholt. (afp/as)
Mehr dazu:
Ungarisches NGO-Gesetz: „Stop Soros“
George Soros und eine zufällige, spontane, weltweite Frauendemonstration gegen Trump
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion