Aufregung an Wiener Schule: Ministerium stoppt umstrittenes „Flüchtlingsrollenspiel“

Österreichs Bildungsminister hat ein umstrittenes "Flüchtlingsrollenspiel" an einem Wiener Gymnasium gestoppt. Österreichische Medien berichteten, bei dem Rollenspiel seien die Jugendlichen im Alter von 12 bis 14 Jahren an einem imaginären Grenzposten wie Flüchtlinge behandelt worden.
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In einem Klassenzimmer.Foto: JOE KLAMAR/AFP via Getty Images
Epoch Times24. Januar 2020

In Österreich hat das Bildungsministerium ein umstrittenes „Flüchtlingsrollenspiel“ an einer Wiener Schule „mit sofortiger Wirkung“ gestoppt und eine Untersuchung eingeleitet. Die Schüler seien „verängstigt“ worden, sagte Bildungsminister Heinz Faßmann von der konservativen ÖVP am Donnerstag zur Begründung. Österreichische Medien berichteten, bei dem Rollenspiel seien die Jugendlichen im Alter von 12 bis 14 Jahren an einem imaginären Grenzposten wie Flüchtlinge behandelt worden.

Demnach wurden die Schüler gezwungen worden, Bänder zu tragen, die sie als Asylbewerber auswiesen. Dann mussten sie stundenlang in Räumen warten, ohne dass sie über das weitere Vorgehen informiert wurden. Diese Erfahrung sollte ihnen offenbar zeigen, was Flüchtlinge und Migranten bei der Asylsuche in Österreich zu erwarten haben.

„Hier scheint eine Grenze überschritten worden zu sein“, sagte Faßmann. Schüler „zu verängstigen ist kein pädagogisches Konzept“, fügte der Minister hinzu. Die Wiener Stadtschulbehörde kritisierte, dass die Eltern offenbar nicht über die Übung informiert worden seien.

Flo Staffelmayr von der Theatergruppe Viewpoint, der das Projekt betreute, sagte hingegen, er habe durchgehend „positive Rückmeldungen“ von Schülern und Lehrern erhalten. Die Kritik tat er als „politisch motiviert“ ab. Staffelmayr fügte hinzu, ein Team von Schülern und Lehrern der Schule habe sich das „Projekt Migration erleben“ selbst ausgedacht.

Der Workshop beinhalte „Grenzkontrollen, Warteschlangen, Befragungen durch Grenzbeamte, Willkür und absurde Tests“, hieß es auf der Webseite des Theaters. Österreich wird seit 2017 von dem konservativen Bundeskanzler Sebastian Kurz regiert. Kurz punktet bei vielen Österreichern mit seiner harten Linie in Bezug auf die illegale Zuwanderung. (afp/so)



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