Österreich: Kurz ruft Maskenpflicht gegen Corona aus – Supermärkte sollen sie beim Einkauf austeilen

In einer Pressekonferenz in Wien betonte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz, an eine zeitnahe Beendigung der Maßnahmen gegen die Corona-Krise sei noch nicht zu denken. Es werde noch weitere Schritte geben, darunter eine Maskenpflicht – vorerst in Supermärkten.
Von 30. März 2020

Die österreichische Regierung wird ihr Maßnahmenpaket gegen das Coronavirus ausweiten. Eine Entwarnung könne derzeit nicht gegeben werden, erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz im Rahmen einer Bilanz-Pressekonferenz am Montag (30.3.) in Wien. An eine Lockerung der bislang verkündeten Anordnungen nach Ostern sei nicht zu denken. Stattdessen werde es zusätzliche Maßnahmen geben – unter anderem auch eine Maskenpflicht.

In einem ersten Schritt werde es ab Mittwoch zur Pflicht, beim Einkauf eine Schutzmaske zu tragen, kündigte der Kanzler an. Möglicherweise werde diese Verpflichtung in weiterer Folge generell ausgeweitet. Die Masken werden, so Kurz, in einem ersten Schritt am Eingang zu den Supermärkten ausgeteilt werden. Man sei zuversichtlich, bis dahin über die erforderliche Anzahl der weltweit immer noch knappen Schutzmasken zu verfügen.

Neben Maskenpflicht auch Schutzmaßnahmen für Risikogruppen und Tourismus-Shutdown

Dazu kommen noch zusätzliche Maßnahmen zum Schutz älterer Menschen und Risikopatienten. Durch Vorerkrankungen gefährdete Personen müssen von ihren Arbeitgebern verpflichtend ins Home Office verlegt oder freigestellt werden. Die Betriebe werden allfällig zu bezahlende Lohnkosten abgegolten bekommen.

Besonders rigoros wird auch im Tourismus durchgegriffen: Dort wird es zu Ostern einen vollständigen Shutdown geben, Aufenthalte in Hotels, Airbnb-Einrichtungen oder privat vermieteten Ferienwohnungen zu touristischen Zwecken sind untersagt.

Er sei sich darüber im Klaren, dass diese Tage der Bevölkerung viel abverlangten, erklärte Sebastian Kurz. Die Veranlassungen der Regierung seien aber erforderlich, um die Geschwindigkeit der Ausbreitung von SARS-CoV-2 in Österreich einzudämmen.

Erst werden Geschäfte wiedereröffnet, Schulen erst später

Um den Kampf gegen Corona zu führen, seien im Wesentlichen mehrere Strategien möglich, die auch international zur Anwendung kämen: völliger Lockdown, Big-Data-Ansätze oder, wie es auch Österreich praktiziere, Maßnahmenbündel inklusive einer Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Zwar sei dieser „in unserer Kultur kaum verbreitet“, aber hier sinnvoll.

Kurz betonte, man sei noch weit von der Rücknahme der Pandemiemaßnahmen entfernt. Sobald die ersten Lockerungen erfolgen könnten, werde man – auch aus volkswirtschaftlichen Gründen – mit den Geschäften beginnen. Erst später werde es zu einer Wiedereröffnung von Schulen und Universitäten kommen.

Wie die „Oberösterreichischen Nachrichten“ im Vorfeld berichtet hatten, haben mehrere Wissenschaftler medizinischer Forschungsbereiche und Einrichtungen der Universität Wien im Vorfeld ein Papier verfasst, in dem es hieß, dass „deutlich strengere Maßnahmen als derzeit in Kraft sind“ erforderlich wären, um die Entwicklung der Seuche dem Replikationsfaktor R0 der Zahl 1 anzunähern.

Experten befürchten Zusammenbruch des Gesundheitssystems bis Mitte April

Diese Einschätzung dürfte das Vorgehen der österreichischen Bundesregierung in starkem Maße beeinflusst haben, jedenfalls war von diesem Faktor R0 im Rahmen der Pressekonferenz mehrfach explizit die Rede. Der Faktor gibt darüber Auskunft, wie viele Personen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Erst wenn R0 kleiner als 1 ist, klingt die Epidemie ab. Solange er größer ist, wie dies derzeit nach wie vor der Fall sei, bleibe es bei einer exponentiellen Ausbreitung.

Im Papier der Experten hieß es: „Wenn es nicht gelingt, rasch den Faktor R0 unter den Wert von 1 zu drücken, sind in Österreich Zehntausende zusätzliche Tote und ein Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu erwarten.“

Unter der realistischen Annahme eines Replikationsfaktors von 1,7 würde „unser Gesundheitssystem Mitte April zusammenbrechen“, zitieren die OÖN die Wissenschaftler. Die derzeitige tägliche Zuwachsrate der Infizierten in Österreich werde auf 14 Prozent geschätzt, das sei zumindest bereits weniger als zu Beginn der Epidemie, wo sie bei 30 Prozent gelegen hatte.

Zahl der Corona-Neuinfektionen in Österreich in den vergangenen Tagen gesunken

Minister Anschober sprach von derzeit 9131 Corona-Fällen in Österreich, darunter 909 Patienten, die in stationärer Behandlung verbleiben müssen. Bis dato sind 108 mit dem Coronavirus infizierte Menschen in Österreich verstorben. Immerhin ist die Zahl der Neuinfektionen im Laufe der vergangenen Tage von 1321 am Donnerstag auf 517 am gestrigen Sonntag gesunken. Die Genesungsrate unter den Infizierten in Relation zur Todesrate ist mit Stand vom Samstag wieder auf 84,78 Prozent angestiegen. In der Vorwoche hatte die Todesrate noch über mehrere Tage hinweg höher als die Genesungsrate gelegen.

Die Regierung plant zudem, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober verdeutlicht, einen Erlass, der Supermärkte zu besonderen Vorkehrungen in Stoßzeiten verpflichten soll, was den Einlass oder die Einhaltung von Abständen anbelangt.

Zudem werden die Tests weiter ausgebaut und derzeitige Antikörpertests ließen erhebliche Fortschritte erkennen. Wer keine Symptome habe, brauche sich nicht testen zu lassen, erklärte Anschober. Die Maßnahmen, so der Minister, beginnen zu wirken, das reiche aber bei weitem nicht aus. Von einem R0-Faktor kleiner als 1 sei man noch weit entfernt, deshalb sei ein noch intensiveres Gegensteuern nötig. Das Ziel sei es, mittelfristig keine Zuwächse mehr bei den Infektionen zu verzeichnen und die Kapazitätsgrenzen der Spitäler zumindest österreichweit nicht zu sprengen.

Geburtstagsfeier in Garage aufgelöst

Innenminister Karl Nehammer zeigt sich demgegenüber entschlossen, „Lebensgefährder weiter zur Ordnung zu rufen“. Im Zusammenhang mit Verstößen gegen Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverbote und Abstandsverpflichtungen habe es allein am vergangenen Wochenende mehr als 2046 Anzeigen gegeben.

Besonders negativ seien in diesem Zusammenhang einige Kunden von Wochenmärkten aufgefallen. In einem Fall habe es auch eine Geburtstagsfeier gegeben, zu der 40 Personen in einer Garage zusammengekommen wären. Insgesamt zeigten sich die Österreicher mit Blick auf die Anordnungen jedoch als diszipliniert.




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