Nizza ist die erste Stadt in Europa mit automatisierter Gesichtserkennung
Die Einführung von biometrischer Gesichtserkennung mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) wird aktuell von der EU-Kommission diskutiert. Wegen noch nicht absehbarer Folgen und Risiken überlegt die Kommission, die Einführung der Technologie vorerst europaweit für einige Jahre zu stoppen, bis der rechtliche Rahmen festgelegt ist.
Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich gibt es Pläne KI in naher Zukunft einzuführen. In Frankreich zeigt sich am Beispiel der Stadt Nizza wie weit der Einsatz von automatisierter Gesichtserkennung mancherorts fortgeschritten ist. Wie die „Badische Zeitung“ berichtete, ist Nizza die erste Stadt in Europa, die die automatisierte Gesichtserkennung umfassend installiert hat und austestet.
In der französischen Stadt mit rund 340.000 Einwohnern sind insgesamt 2682 Kameras Tag und Nacht in Betrieb. Sie bilden auf Monitoren der Zentrale der Städtischen Überwachung (CSU) das gesamte öffentliche Leben der Bürger Nizzas in den Straßen, den Parks und in den Straßenbahnen ab. Wöchentlich werden weitere Kameras in Betrieb genommen.
Polizisten überwachen die Aktivitäten auf den Bildschirmen und werten sie aus. Frauen haben sich dabei besonders bewährt, aber künftig soll diese Aufgabe von Künstlicher Intelligenz übernommen werden. Bei der Analyse der Daten spielt auch die Stimmungslage in den Gesichtern der Menschen geachtet, um ein potentielles Verbrechen oder einen Notfall vorauszusehen.
Kameras im Einsatz gegen Kriminalität und Ordnungswidrigkeiten
Die Leitung der Städtischen Überwachung, Sandra Bertin sieht laut „Badischer Zeitung“ viele Vorteile in der neuen Technologie. Über die flächendeckende Gesichtserkennung in der Stadt sei es möglich eine bestimmte Person innerhalb kurzer Zeit ausfindig zu machen. Das könne helfen vermisste ältere Menschen oder Terroristen aufzuspüren. Ein Experiment mit ihrer eigenen Tochter habe gezeigt, dass das Mädchen „im Nu unter 5000 Karnevalsbesuchern gefunden“ worden sei.
Ein weiterer Vorteil liegt offenbar in der Kriminalitätsbekämpfung und Verhütung von Gewalttaten. Mithilfe der Kameras sei es laut Bentin möglich, Streitigkeiten oder Überfälle sofort zu erkennen und entsprechend Einsatzpersonal zum Tatort zu schicken ohne, dass zuvor die Polizei informiert werden muss.
Seit der Einführung der Kameras in der Straßenbahn hätte sich die Anzahl der Taschendiebstähle um die Hälfte verringert. „Auch das Problem mit dem Parken in der zweiten Reihe konnte vollständig gelöst werden“, sagte die CSU-Chefin weiter.
Menschenrechtsliga sieht mehr Gefahren als Nutzen
Henri Busquet von der lokalen Menschenrechtsliga sieht die Total-Überwachung Nizzas durch die Polizei hingegen kritisch. Die automatisierte Gesichtserkennung gefährde die Persönlichkeitsrechte der Bürger: „Was ist wenn, jemand mit der Videoaufzeichnung nicht einverstanden ist?“, so Busquet.
Auch hat der Menschenrechtsaktivist ernsthafte Bedenken, dass die Technologie für politische Zwecke missbraucht und zur Überwachung oder Erkennung von Demonstranten eingesetzt werde. Schließlich sei die aktuelle Chefin des CSUs die gute Freundin des derzeitigen Bürgermeisters, dessen Wiederwahl in Kürze ansteht.
Auch den Einsatz der Technologie gegen Terrorismus hält er für fragwürdig. „Das Terror-Attentat 2016 konnte durch die Kameraüberwachung nicht verhindert werden“, so Busquet. Damals war ein Laster an der Strandpromenade in Festbesucher gerast. 84 Menschen wurden dabei getötet.
Nizza ist nicht die einzige Stadt in Frankreich, wo die Bürger mit Kameras überwacht werden. In einem gehobenen Vorort von Cannes wurden flächendeckend sprechende Kameras installiert, darunter auch in Parks. Mit diesen werden Hundebesitzer freundlich ermahnt, den Kot ihrer Haustiere aufzulesen. (nh)
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