Nigel Farage: „Präsident Xi ist nicht unser Freund“ – Westen soll Beziehungen zu China überdenken
In einem Beitrag für „Newsweek“ plädiert der frühere Europaabgeordnete und frühe Brexit-Protagonist Nigel Farage für eine veränderte Politik des Westens gegenüber dem Regime in China als Konsequenz der weltweiten Schäden durch das Coronavirus.
Die nunmehrige Pandemie sei nicht die erste, die sich nach China zurückverfolgen lasse – und das in verhältnismäßig kurzer Zeit. Bereits SARS und die Schweinegrippe hätten von dort ihren Ausgang genommen. Auch wenn es keinen Nachweis dafür gäbe, dass das Virus absichtlich erzeugt wurde, spielten menschliche Handlungen und Versäumnisse bezüglich seiner Verbreitung doch eine Rolle:
Experten haben seit Jahren vor fürchterlichen hygienischen Zuständen auf chinesischen Wildtiermärkten gewarnt, wo sich lebende, tote und sterbende Kreaturen von der Fledermaus bis hin zum Pangolin und vielen anderen in unmittelbarer Nähe zueinander befinden und deren Körperflüssigkeiten, Bakterien, Viren und Parasiten sich in direktem Kontakt zu menschlichen Käufern vermischen und mutieren.“
„Mehrere Ebenen des Regimes für diesen Albtraum verantwortlich“
Erst die nunmehrige Krise habe das Regime in China und auch die Führung in Vietnam erkennen lassen, dass hier vieles im Argen liegt. Vietnam hat diese Märkte mit sofortiger Wirkung geschlossen.
Die fehlende Hygiene auf Märkten dieser Art sei aber nicht das einzige Problem, betont Farage. Nun lasse das Regime sich dafür feiern, dass es ihm gelungen sei, durch drakonische Maßnahmen die weitere Verbreitung der Seuche in ihrem Ursprungsort Wuhan – zumindest vorerst – zu stoppen. Dafür gebühre den dortigen Ärzten und dem Pflegepersonal alle Anerkennung.
Diese Lobeshymnen ließen jedoch vergessen, dass das Regime die Wahrheit über die Seuche nicht nur gegenüber der Weltöffentlichkeit, sondern auch gegenüber ihren eigenen Bürgern verheimlicht und Whistleblower sogar mundtot gemacht habe. Die Kommunistische Partei Chinas habe auf diese Weise monatelang eine globale Antwort auf die Krise verhindert – und tausende Menschen das Leben gekostet.
„Ist es nicht an der Zeit, dass wir im Westen eine Konversation über China wie unter Erwachsenen führen“, fragt Farage, „beginnend mit dem Faktum, dass mehrere Ebenen des Regimes – von Gesundheitsinspektoren bis hin zur Geheimpolizei – für diesen Albtraum verantwortlich sind? Ist das nicht der richtige Augenblick, um uns selbst daran zu erinnern, dass China eine zutiefst ungemütliche kommunistische Diktatur ist, ein Überwachungsstaat, der Jahr für Jahr Tausende seiner eigenen Bürger hinrichtet?“
Farage: „Xi ist nicht unser Freund“
Man könne den betreffenden Ländern keine Vorwürfe darüber machen, dass sie die von Peking dargereichte Hand in dieser Situation ergriffen. Dennoch sei „die globale Krise eine gute Gelegenheit wie nie zuvor, unsere Beziehungen neu zu kalibrieren gegenüber der mörderischen Autokratie, die der Welt so viel Elend gebracht hat“.
Ein wichtiger Schritt sei es in diesem Zusammenhang, die Versorgungsketten des Westens von China unabhängiger zu machen. Es sei an der Zeit, Huawei aus den 5G-Ausbauprogrammen zu entfernen. Zu viele Akteure des Big Business, der öffentlichen Einrichtungen und der politischen Klasse profitierten von Zuwendungen aus China.
Dies müsse offengelegt und auf den Prüfstand gestellt werden. Weder deren persönliches finanzielles Wohlergehen noch Political Correctness stünden über dem Wohlergehen der Nation.
„Ich will den Menschen in China überhaupt nichts Schlechtes“, betont Farage. „Schon gar nicht den chinesischen Ärzten, die in Wuhan die Pandemie bekämpfen, oder den chinesischen Wissenschaftlern, die Schulter an Schulter mit ihren Kollegen aus aller Welt versuchen, das Rätsel hinter der Seuche zu entschlüsseln. Tatsache bleibt jedoch, dass China weiterhin ein ideologischer Staat mit einer eigenen langfristigen Absicht im Hinterkopf bleibt, und dass Präsident Xi – der jetzt die vollständige Dominanz über die chinesische Gesellschaft ausübt – nicht unser Freund ist.“
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