Nach Anstieg der Corona-Zahlen: Ungarn verkündet Reisebeschränkungen für Balkanländer

Steigende Infektionszahlen auf dem Balkan und die Wiedereinführung von Corona-Maßnahmen in Serbien haben nun auch Ungarn dazu bewegt, den Reiseverkehr gegenüber mehreren Nachbarländern zu beschränken. Die neuen Bestimmungen gelten ab Mittwoch.
Titelbild
Ungarische Grenzer im Einsatz in Nickelsdorf-Hegyeshalom, der Grenze zu Österreich (Symbolbild).Foto: ALEX HALADA/AFP via Getty Images
Von 12. Juli 2020

In den meisten EU-Staaten wurden die Grenzen im Vorfeld der Sommer-Urlaubssaison wieder geöffnet und seit 1. Juli ist auch der Reiseverkehr in einige Nicht-EU-Staaten wieder möglich. Gleichzeitig haben vermehrte Corona-Fälle auf dem Balkan einzelne Staaten zur neuerlichen Verschärfung ihrer Einreisebestimmungen veranlasst. Zuletzt hat Ungarn seine Praxis überarbeitet.

Ungarn bestimmt „gelbe“ und „rote“ Herkunftsländer

Wie die türkische Zeitung „Yeni Safak“ berichtet, hat Premierminister Viktor Orban am Sonntag (12.7.) mitteilen lassen, dass es ab kommendem Mittwoch neue Restriktionen im grenzüberschreitenden Reiseverkehr geben wird. Damit reagiert die Regierung in Budapest auf den jüngsten Anstieg an Corona-Infektionen in mehreren Nachbarländern und solchen der näheren Umgebung.

Den neuen Bestimmungen zufolge werden ungarische Staatsangehörige und Ausländer, die aus bestimmten Ländern einreisen, die als „Gelb“ gekennzeichnet werden, einem Gesundheitscheck unterworfen und in Quarantäne geschickt. Aus Ländern, die mit der Farbe „Rot“ gekennzeichnet wurden, ist eine Einreise nach Ungarn von diesem Zeitpunkt an vollständig untersagt.

Reisebeschränkungen in Griechenland gelten vorerst bis Mittwoch

Derzeit werden Serbien und EU-Mitgliedstaat Rumänien als „Gelb“ eingestuft. Allerdings fallen die Ukraine und alle übrigen Balkanstaaten derzeit in die „rote“ Kategorie. Nur Kroatien ist derzeit nicht von den Einschränkungen betroffen.

Noch bis 15. Juli wird es nicht gestattet sein, von Serbien aus in Griechenland einzureisen. Dies berichtet Reuters. Die Regelung gilt bereits seit dem 6. Juli. Am heutigen Sonntag erklärte die Regierung in Athen, dass die Einschränkungen vorerst bis Mittwoch weiter in Kraft bleiben werden, um auf diese Weise die Ausbreitung der Corona-Seuche auf dem Höhepunkt der Tourismussaison zu bremsen.

Serbien hatte am Freitag der Vorwoche in Belgrad den Ausnahmezustand ausgerufen und einige der zuvor bereits aufgehobenen Pandemie-Maßnahmen wieder in Geltung gesetzt, nachdem die Zahl der Infizierten in der Hauptstadt wieder deutlich angestiegen war. Seit dem darauffolgenden Montagmorgen dürfen nur noch unvermeidbare Reisen von Serbien nach Griechenland stattfinden. Die Restriktionen gelten an allen potenziellen Einreisepunkten.

Corona-Zahlen auf dem Balkan lassen Tourismus-Hochburgen bangen

Griechenland, das derzeit versucht, die Schäden des Corona-Lockdowns durch Einnahmen aus dem Tourismus zu reduzieren, will „in Koordination mit allen relevanten Stellen die Daten permanent analysieren und auswerten, um die Grenzen für ausländische Besucher öffnen zu können, ohne die öffentliche Gesundheit zu gefährden“.

Die Europäische Union insgesamt hatte zuvor eine Empfehlung herausgegeben, mit 1. Juli Reisebeschränkungen bezüglich mehrerer Drittstaaten wegfallen zu lassen, solange in der Empfehlung aufgeführte Kriterien und Bedingungen erfüllt seien. Zu diesen zählten Algerien, Australien, Georgien, Kanada, Japan und Ruanda, aber auch Serbien und Montenegro.

Die Empfehlungen stehen unter dem Vorbehalt möglicher Veränderungen bezüglich der Seuchenentwicklung.



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