Mittelmeer: Alle NGO-Schiffe liegen in Häfen oder sind festgesetzt

Derzeit sind alle bekannten NGO-Schiffe, die sonst im Mittelmeer unterwegs sind, festgesetzt. Auch das Aufklärungsflugzeug "Moobbird", dass von Sea-Watch betrieben wird, sitzt in Malta fest.
Von 13. Juli 2018

Derzeit liegen alle bekannten NGO-Schiffe mit „Flüchtlingsrettern“ in Häfen im Mittelmeer und werden festgehalten, meldet „info-direkt.eu“.

Die spanische „Open Arms“ liegt in Barcelona fest, die „Aquarius“ (SOS Mediterranée/betrieben von Ärzte ohne Grenzen) werden in Marseille festgehalten. Die deutsche „Sea Eye“, die „Lifeline“ und die „Sea Watch“ sitzen im Hafen Valetta in Malta fest.

Auch die „Sea Watch 3“ sowie die „Seefuchs“ sollen in Malta vor Anker liegen, ob sie den Hafen verlassen können, sei unklar, schreibt der „Standard“.

Das Aufklärungsflugzeug „Moonbird“, dass von Sea-Watch gemeinsam mit der Schweizer Humanitären Piloteninitiative betrieben wird und von der Evangelischen Kirche in Deutschland finanzielle Unterstützung bekommt, sitzt ebenfalls in Malta fest. Es erhält seit einigen Wochen keine Starterlaubnis mehr.

Italien lässt keine Schiffe mit Migranten mehr anlegen. Andererseits fordert Italien von den Hilfsorganisationen die Einhaltung des Verhaltenskodex für Retter. Dieser verbietet unter anderem, in libysche Gewässer einzudringen. Auch Signale oder Funksprüche an ablegende Boote mit Migranten und Flüchtlingen sind verboten. Die Schiffe der  Nichtregierungsorganistationen (NGOs) müssen die Autorität der Seenotrettungsstelle in Rom anerkennen.

Im Vergleich zum Vorjahr ging die Anzahl der Menschen, die aus dem Mittelmeer gezogen wurden, zurück. Die italienische Küstenwache meldete im April 2.623 Menschen, davon wurden 1.109 Personen durch Schiffe der NGOs und 669 durch die Küstenwache aufgefischt.

Im April 2017 waren es 12.590 Personen (5.015 von NGOs, 3.523 von anderen Schiffen), im April 2016 waren es 9.230 (2.421 von der Küstenwache, für die anderen liegen keine Zahlen vor).



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