Migrantenansturm geht weiter: Slowenien wird Sammelbecken
Die Kommunikation zwischen Österreich und Slowenien scheint nicht ganz glatt zu laufen. So berichtet Krone.at, das slowenische Ministerium habe in der Nacht von Sonntag auf Montag mitgeteilt, Österreich nehme vorerst keine Migranten mehr auf. Dabei hatte die österreichische Innenministerin lediglich gesagt, sie werde keinesfalls mehr Menschen aufnehmen als bislang. Liegt das daran, dass jetzt unerwartet viele Menschen aus Kroatien gen Norden drängen?
Die kroatisch-slowenische Grenze wird derzeit von einigen tausenden Menschen eingerannt. So kam örtlichen Medienberichten zufolge in der Nacht auf Montag um 0.30 Uhr in der nordkroatischen Stadt Cakovec ein Zug mit 1800 Menschen an. Das Ministerium in Ljubljana hat deren Einreise noch nicht zugestimmt. Was also mit den vielen Menschen machen? Die Stadt selbst kann sie nicht beherbergen.
Das kroatische Fernsehen HRT ließ unterdessen verlauten, der Zug solle bis an die slowenische Grenze in Sredisce ob Dravi rollen. Von dort müssten die Migranten dann zu Fuß weiterlaufen. Laut der slowenischen Tageszeitung "Vecer" habe die Polizei schon damit begonnen, Barrieren entlang der Grenze in Sredisce ob Dravi aufzustellen. Im Internet waren ebenfalls Fotos von dort aufgetaucht, auf denen ein Absperrband beschrieben mit „Stopp Polizei“ zu sehen war. Die Polizei ist in der Region verstärkt im Einsatz.
Slowenien unter Druck: Österreich will nicht mehr
Slowenien will täglich nur 2500 Flüchtlinge aufnehmen, denn nur so vielen hat wiederum Österreich zugestimmt. Ist das der Grund dafür, dass Slowenien sagt, die österreichische Innenministerin Johanna Mikl-Leitner habe ihrer slowenischen Amtskollegin Vesna Györkös Znidar mitgeteilt, Österreich nehme bis auf Weiteres keine Migranten mehr auf? Das österreichische Ministerium bezog Stellung: Mikl-Leitner sei gebeten worden, mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Hermann Muhr, der Pressesprecher von Mikl-Leitner, gab zu verstehen, man habe die slowenische Nachfrage „im Sinne einer kontrollierten Vorgehensweise an der slowenisch-österreichischen Grenze" abgelehnt. An den "laufenden Grenzübertritten" bleibe alles wie gehabt, Muhr weiter. Österreich könne nicht noch mehr Menschen unterbringen und versorgen.
In Kroatien treffen täglich durchschnittlich 5000 Migranten aus Serbien ein und Kroatien fordert von Slowenien, sie aufzunehmen. Das setzt Slowenien natürlich heftig unter Druck. Wenn das so weiter geht und Slowenien die Menschenhorden nicht weiterreichen kann, hat das kleine Land „innerhalb von zehn Tagen rund 35.000 Migranten", so der Staatssekretär im Innenministerium Bostjan Sefic am Sonntag.
Wie lange bleibt es in Österreich noch ruhig?
Derzeit gibt Österreich zu verstehen, dass die Lage sich beruhigt habe. Oberst Joachim Huber von der Landespolizeidirektion Steiermark stufte die Lage an den österreichisch-slowenischen Grenzübergängen Spielfeld und Bad Radkersburg als "sehr ruhig" ein. Es habe in der Nacht auf Montag praktisch kaum Grenzübertritte gegeben. Eintreffende Migranten könnten wie gehabt nach Österreich einreisen, so Huber. Am vergangenen Wochenende kamen insgesamt 2600 Flüchtlinge aus Slowenien nach Österreich. In Slowenien selbst sind am Sonntag insgesamt 2100 Flüchtlinge aus Kroatien eingetroffen. Sonntag Abend erreichten 2370 Menschen Sentilj und Gornja Radgona. Eine Frage bleibt: wo wird sich die Druckwelle aus Serbien entladen? (kf)
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