Enttarnt: Millionengeschäft der Mafia mit Asylheim in Italien
Der italienischen Polizei ist ein Schlag gegen einen Mafiaclan gelungen. Dieser hatte ein Aufnahmezentrum für Migranten infiltriert und dort mit Hilfe einer katholischen Organisation Gelder in Millionenhöhe abgezweigt. Bei einem nächtlichen Großeinsatz seien 68 Verdächtige festgenommen worden, teilte die Polizei von Catanzaro in der süditalienischen Region Kalabrien am Montag mit.
Der Arena-Clan, der zur berüchtigten Mafia-Organisation ‚Ndrangheta gehört, zweigte den Ermittlern zufolge rund 32 Millionen Euro in die eigenen Taschen ab, indem er das Aufnahmezentrum in Isola di Capo Rizzuto kontrollierte. So seien etwa Verträge für Essenslieferungen an Firmen gegangen, die der Clan eigens für diesen Zweck gegründet hatte. In dem Aufnahmezentrum sind rund 1500 Flüchtlinge untergebracht.
Festgenommen wurden auch der Leiter der katholischen Organisation, die das Zentrum offiziell betreibt, sowie ein Priester, der laut Staatsanwaltschaft 150.000 Euro dafür enthielt, dass er den Flüchtlingen „spirituellen Beistand“ anbot. Den Verdächtigen werden unter anderem Erpressung, Betrug, Veruntreuung zum Nachteil des Staates und Diebstahl vorgeworfen.
Ermittler: „Spitze des Eisbergs“
In Italien leben gegenwärtig rund 175.000 Menschen in Aufnahmezentren, wo sie Nahrung, Kleidung, medizische und psychologische Versorgung, Italienischkurse und ein Taschengeld erhalten. Das Finanzministerium in Rom beziffert das diesjährige Budget für die Aufnahmezentren auf schätzungsweise drei Milliarden Euro – abhängig davon, wie viele Menschen bei der Überfahrt über das Mittelmeer gerettet und nach Italien gebracht werden. 2017 sind in Italien bislang 45.000 Menschen angekommen, 44 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Angesichts der enormen Summen hält Italiens Anti-Korruptionsbeauftragter Raffaele Cantone die Mafia-Infiltrierung des Aufnahmezentrums in Isola di Capo Rizzuto nur für die „Spitze des Eisbergs“. Der Arena-Clan war 2012 in die Schlagzeilen geraten, als die Polizei in Kalabrien Besitztümer im Wert von 350 Millionen Euro beschlagnahmte, darunter auch einen der größten Windparks Europas. (afp)
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