London-Attentat: Polizei schließt mehrere Täter nicht aus

Ein 18-Jähriger wird im Ausreisebereich des Hafens von Dover festgenommen. Immer mehr deutet daraufhin, dass er verdächtigt wird, am Freitag die Bombe in einer Londoner U-Bahn deponiert zu haben. Ein Reihenhaus nahe London wird durchsucht. Gab es noch Hintermänner?
Titelbild
Mitglieder der Spurensicherung bei einer Hausdurchsuchung in Sunbury-on-Thames.Foto: Victoria Jones/dpa
Epoch Times17. September 2017

Nach dem Anschlag auf eine Londoner U-Bahn deutet nach Angaben von Scotland Yard immer mehr darauf hin, dass die Polizei den Hauptverdächtigen bereits gefasst hat.

Ein 18-Jähriger Mann wurde am Samstagmorgen im Ausreisebereich des Hafens von Dover wegen Terrorverdachts festgenommen. Noch gab Scotland Yard keine Details bekannt, doch es gibt kaum Zweifel daran, dass er verdächtigt wird, die Bombe am Freitagmorgen in einem Pendlerzug abgestellt zu haben.

Innenministerin Amber Rudd hatte die Festnahme des 18-Jährigen als „sehr bedeutsam“ bezeichnet. Er wurde am Samstag nach London überstellt und blieb dort zunächst in Gewahrsam. Der Hafen von Dover war am Samstagmorgen teilweise gesperrt worden.

Die Ermittlungen wurden ungeachtet der Festnahme mit unveränderter Intensität fortgesetzt. Auch die Terrorwarnung für Großbritannien blieb zunächst auf höchster Stufe. „Zu jetzigen Zeitpunkt schließen wir nicht aus, dass mehr als eine Person für den Angriff verantwortlich ist und wir verfolgen weiterhin in hohem Tempo zahlreiche Ermittlungsstränge“, sagte ein Polizeisprecher am Samstagabend.

Im Zusammenhang mit der Festnahme war in Sunbury in der Grafschaft Surrey südwestlich von London am Samstag ein Haus durchsucht worden. Nachbarn wurden vorsichtshalber in Sicherheit gebracht, die Umgebung weiträumig abgesperrt. Erst am Abend durften die Menschen wieder zurück in ihre Häuser.

Bei dem Anschlag am Freitag in London war eine selbstgebaute Bombe in einer voll besetzten U-Bahn nahe der oberirdischen Haltestelle Parsons Green explodiert. Durch den Feuerball und anschließendes Gedränge wurden 30 Menschen verletzt, drei von ihnen waren am Samstag noch im Krankenhaus. Die IS-Terrormiliz reklamierte den Anschlag für sich.

In Großbritannien gilt seit Freitagabend die höchste Terrorwarnstufe. Das heißt, ein unmittelbar bevorstehender Anschlag gilt als möglich. Die Polizeipräsenz wurde zum Wochenende im ganzen Land stark erhöht. Auch das Militär wurde zum Schutz von Einrichtungen und Bürgern eingesetzt. Scotland-Yard-Chefin Cressida Dick rief die Menschen zur Wachsamkeit auf.

Der BBC zufolge soll es sich bei der Bombe um eine ähnliche Konstruktion gehandelt haben wie beim Attentat in Manchester. Bei dem Anschlag im Mai waren 22 Menschen getötet worden. Großbritannien wurde in diesem Jahr bereits zum fünften Mal zum Ziel eines Terroranschlags.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) drohte laut ihrem Sprachrohr Amak am Freitagabend mit weiteren Anschlägen. (dpa)

Polizisten stehen zur Absicherung einer Hausdurchsuchung in Sunbury-on-Thames auf einer gesperrten Straße. Foto: Jonathan Brady/dpa

Polizisten stehen zur Absicherung einer Hausdurchsuchung in Sunbury-on-Thames auf einer gesperrten Straße. Foto: Jonathan Brady

Bewaffnete Polizisten und ein Soldat sichern den Eingang zu Horse Guards in Whitehall in London. Foto: Jonathan Brady/dpa

Bewaffnete Polizisten und ein Soldat sichern den Eingang zu Horse Guards in Whitehall in London. Foto: Jonathan Brady

Polizisten bewachen die London Bridge Station. Foto: Vickie Flores/dpa

Polizisten bewachen die London Bridge Station. Foto: Vickie Flores

Polizisten auf der Westminster Bridge in London. Foto: Jonathan Brady/PA Wire/dpa

Polizisten auf der Westminster Bridge in London. Foto: Jonathan Brady/PA Wire



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