Schiff „Alan Kurdi“: Malta nimmt die 40 Migranten an Bord auf – Schiff fährt sofort Richtung Libyen zurück

Nach vier Tagen dürfen die Migranten von dem deutschen NGO-Schiff "Alan Kurdi". Deutschland hat bei der Lösung eine entscheidende Rolle gespielt. Das Schiff kehrt sofort in sein Einsatzgebiet vor Libyen zurück.
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Die Migranten, die von der «Alan Kurdi» aufgenommen wurden, werden auf verschiedene EU-Länder verteilt.Foto: Fabian Heinz/Sea-Eye/dpa
Epoch Times4. August 2019

Dieses Mal fand sich verhältnismäßig schnell eine Lösung: Malta wird die 40 Migranten von dem deutschen Schiff „Alan Kurdi“ aufnehmen, bis die Menschen auf andere EU-Staaten verteilt werden. Das kündigte Regierungschef Joseph Muscat auf Twitter an.

Die deutsche Regierung und die EU-Kommission hätten die Verteilung aller Personen auf die Mitgliedsstaaten vereinbart. Keiner der Migranten bleibe in Malta, betonte Muscat. Details zu den Aufnahmeländern gab es zunächst nicht.

Das Schiff „Alan Kurdi“ der deutschen NGO „Sea-Eye“ fährt sofort ins Einsatzgebiet vor Libyen zurück, teilte ein Sprecher mit. Das sei eine humanitäre Pflicht. Die Menschen, die nachts auf Gummiboote gesetzt würden, könnten nicht warten, bis die Politiker aus ihren Sommerferien kommen und dann endlich Lösungen finden.

Das Schiff der deutschen NGO „Sea-Eye“ hatte die Menschen am Mittwoch vergangener Woche vor Libyen aufgenommen. Zunächst war die „Alan Kurdi“ in Richtung Italien gefahren. Dort ließ sie die Regierung aber nicht anlegen. Deshalb nahm das Schiff Kurs auf Malta.

Die Migranten sollten auf ein Schiff der maltesischen Armee außerhalb der Hoheitsgewässer des kleinen EU-Landes umsteigen, teilte die Regierung in Valletta mit.

Bootsmigranten kommen aus Elfenbeinküste und Kamerun

Am Sonntag würden die Migranten die „Alan Kurdi“ verlassen können, erklärte „Sea-Eye“ und zeigte dazu ein Video, wie die Menschen an Bord bei der Verkündung in Jubel ausbrechen. Die meisten Menschen kommen aus der Elfenbeinküste und aus Kamerun.

Während für die „Alan Kurdi“ eine Lösung gefunden ist, gibt es ein weiteres Schiff einer NGO auf dem Mittelmeer. Die spanische „Open Arms“ hat mehr als 120 Menschen vor Libyen aufgenommen. Italiens Innenminister Matteo Salvini hat dem Schiff die Einfahrt bereits verwehrt.

Europa hat sich bisher nicht auf einen Verteilmechanismus der Geflüchteten einigen können, weshalb immer wieder Schiffe blockiert werden. Deutschland hatte sich bisher jedes Mal bereit erklärt, Bootsflüchtlinge aufzunehmen. Im September soll es in Malta ein Gipfeltreffen zum Thema geben.

Seehofer begrüßt die Lösung

Innenminister Horst Seehofer hat die Lösung für das mit 40 Migranten besetzte deutsche Rettungsschiff „Alan Kurdi“ begrüßt. Er freue sich, dass es gelungen sei, schnell eine Einigung zu ermöglichen, sagte er.

Malta setze damit ein wichtiges Signal der Solidarität – und auch ein hoffnungsvolles Zeichen für die im September geplanten europäischen Gespräche über das Thema Aufnahme von Schiffbrüchigen.

Die Migranten der „Alan Kurdi“ dürfen nach vier Tagen Blockade an Land. Malta will sie vorübergehend aufnehmen, dann sollen sie auf andere EU-Staaten verteilt werden. (dpa)



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