Labour-Chef Corbyn fordert von Europas Sozialdemokraten radikalen Linksruck
Der britische Labour-Chef Jeremy Corbyn hat Europas sozialdemokratische Parteien zu einem drastischen Kurswechsel aufgefordert, um beim Wähler wieder punkten zu können.
„Das Ausmaß an Frust und Verzweiflung in postindustriellen Regionen ist riesig“, sagte Corbyn dem „Spiegel“. Er halte „den Aufstieg der extremen Rechten in Österreich und Deutschland für sehr verstörend“.
Linke Parteien in Europa müssten sich fragen: „Wollen wir weiter dulden, dass brutale Sparzwänge ein Wirtschaftssystem dominieren, das Reichtum in die falsche Richtung verteilt?“
Labour habe sich unter seiner Führung für eine „radikale Alternative“ entschieden und habe Erfolg damit. Bei den Wahlen 2017 war die Partei mit 40 Prozent der Stimmen denkbar knapp hinter den Konservativen gelandet. Zugleich erteilt Corbyn in dem „Spiegel“-Gespräch Hoffnungen eine Absage, der Brexit könne noch verhindert werden: „Wir können den Brexit nicht mehr stoppen. Das Referendum hat stattgefunden, der Scheidungsprozess läuft“, so der 69-Jährige.
Anders als die aktuelle britische Regierung würde er jedoch „eine neue und umfassende Zollunion mit der EU anstreben“, um eine harte irisch-nordirische Grenze zu verhindern und keine Arbeitsplätze zu gefährden.
Den Vorwurf, er toleriere Antisemitismus in seiner Partei, wies Corbyn im „Spiegel“ zurück. „Antisemitismus ist eine widerliche Form des Rassismus. Es gibt keinen Platz dafür in unserer Partei, und er muss aus der gesamten Gesellschaft getilgt werden.“ (dts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion