Salvini: Migranten dürfen nur anlanden, wenn sie sofort auf andere EU-Länder verteilt werden

Italiens Innenminister verweigert das Anlanden von Migranten, sie sollen nach Malta oder Libyen zurück. Sie dürfen nur anlanden, wenn sie sofort auf andere EU-Länder verteilt werden.
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Foto: ANDREAS SOLARO/AFP/Getty Images
Epoch Times14. Juli 2018

Zwei Schiffe der EU-Grenzschutzbehörde Frontex haben am Samstag mehr als 400 Migranten von einem Holzboot im Mittelmeer gerettet und in italienische Gewässer gebracht.

Das weitere Schicksal der Migranten war unklar: Italiens Innenminister Matteo Salvini will sie nicht ins Land lassen, sondern nach Malta oder zurück nach Libyen schicken. Malta lehnt eine Aufnahme aber ab. Die Migranten blieben zunächst auf den Schiffen im Mittelmeer.

Salvini drang nach italienischen Medienberichten bei einem Treffen mit Ministerpräsident Guiseppe Conte darauf, die Migranten abzuweisen.

Salvini begründete seine rigorose Haltung mit dem Vorgehen gegen Schlepper: „Es braucht einen Akt der Gerechtigkeit, des Respekts und des Mutes, um gegen die Menschenhändler zu kämpfen“, sagte Salvini laut Berichten bei dem Treffen mit Conte.

Sie dürfen nur anlanden, wenn sie sofort auf andere EU-Länder verteilt werden

Der Ministerpräsident stellte demnach Bedingungen für das Anlanden der Migranten auf: Diese dürften nur dann in Italien anlegen, wenn sie sofort auf andere EU-Länder verteilt würden.

Bereits am Freitag hatte Rom die maltesische Regierung dazu bringen wollen, das überladene Holzschiff bei sich anlegen zu lassen. Malta argumentierte aber, das Schiff befände sich näher an italienischem als an maltesischem Staatsgebiet. Zudem würden die Menschen an Bord lieber nach Italien einreisen.

Die EU-Grenzschützer von Frontex retteten die Migranten dann am Samstag von dem Holzboot und verteilten sie auf ihre beiden Schiffe. Acht Frauen und Kinder wurden zur medizinischen Behandlung auf die italienische Insel Lampedusa gebracht.

Die beiden südeuropäischen Staaten Italien und Malta haben in den vergangenen Wochen wiederholt über die Zuständigkeit für Flüchtlingsschiffe gestritten. Im vergangenen Monat musste Malta das NGO-Hilfsschiff „Lifeline“ mit 234 Menschen an Bord anlegen lassen. Tage zuvor hatten Italien und Malta das Rettungsschiff „Aquarius“ mit 630 Migranten an Bord zurückgewiesen, so dass es nach Spanien umgelenkt werden musste. (afp)



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