Grenzübertritt im Baskenland: Mittlerweile 1.600 Migranten in zwei Monaten

Die Küstenstadt Irún im spanischen Baskenland liegt direkt an der Grenze zu Frankreich. Diese Lage macht die Stadt von jeher für Migranten attraktiv, die weiter nach Frankreich wollen - und von denen kommen in den vergangenen Wochen immer mehr.
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Migranten in der baskischen Stadt Irun, 9. August 2018.Foto: ANDER GILLENEA/AFP/Getty Images
Epoch Times11. August 2018

Die Küstenstadt Irún im spanischen Baskenland liegt direkt an der Grenze zu Frankreich. Nur der Fluss Bidassoa trennt sie von ihrer französischen Schwesterstadt Hendaye. Diese Lage macht die Stadt für Migranten attraktiv, die weiter nach Frankreich wollen.

Bis vor einem Monat trafen in Irún im Tagesdurchschnitt vier bis fünf Flüchtlinge ein. Doch die zuletzt deutlich steigende Zahl der nach Spanien einreisenden Flüchtlinge macht sich auch hier bemerkbar.

Zuletzt waren es etwa zehn Mal so viele Flüchtlinge wie bisher. „Es fing an ungewöhnlich zu werden, als wir sahen, dass sie im Bahnhof oder auf Parkplätzen schliefen“, erzählt die Aktivistin Bibi Liras. Bewohner und Vereine der mittelgroßen Stadt im spanischen Baskenland schlossen sich in einem informellen Netzwerk zusammen, um auf den verstärkten Zuzug besser reagieren zu können.

Rotes Kreuz: In zwei Monaten 1.600 Menschen betreut

Das Rote Kreuz hat in Irún nur Schlafplätze für 24 Menschen. Im gesamten Baskenland gibt es bloß drei ähnliche Einrichtungen. Insgesamt können 177 Menschen für drei bis vier Nächte aufgenommen werden. Das Rote Kreuz betreute in den vergangenen zwei Monaten nach eigenen Angaben insgesamt 1600 Menschen.

Ein Mitglied der baskischen Regierung, das nicht namentlich genannt werden will, stellt sich darauf ein, dass künftig hunderte Zuwanderer eintreffen könnten. Derzeit sei allerdings noch alles überschaubar. Viele Menschen aus Ländern Westafrikas wie Ghana oder Guinea wollten zu ihren Angehörigen nach Frankreich oder Belgien.

Frankreich kann binnen vier Stunden abschieben – NGOs fordern Recht auf einen Anwalt

Gemäß einer Vereinbarung zwischen Frankreich und Spanien können die französischen Behörden jeden an der Grenze festgenommenen Migranten und jeden, der sich seit weniger als vier Stunden in Frankreich befindet, nach Spanien abschieben.

Die diese Tage von der baskischen Regierung bekannt gegebene Vereinbarung stößt bei Flüchtlingshelfern und Menschenrechtsorganisationen auf Widerspruch. Ihrer Ansicht nach müssen sich Migranten innerhalb der Europäischen Union frei bewegen können.

Das Gesetz sieht vor, dass Menschen, die bereits mehr als vier Stunden in Frankreich sind, das Recht auf einen Anwalt haben. Dadurch verlängert sich der Prozess der Abschiebung nach Spanien. (afp)



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