Französisches Magazin nach Frage „Ist Erdogan der neue Hitler?“ massiv bedroht
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich vor das Politikmagazin „Le Point“ gestellt, das wegen einer kritischen Titelgeschichte zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan massiv angefeindet wird.
Es sei „absolut inakzeptabel“, dass Werbeplakate von „Le Point“ von den Kiosken genommen würden, „nur weil sie den Feinden der Freiheit missfallen“, schrieb Macron am Montagabend auf Twitter. „Die Freiheit der Presse hat keinen Preis – ohne sie herrscht die Diktatur.“
Das renommierte Magazin hatte zuvor mitgeteilt, dass es von Erdogan-Anhängern bedroht werde. In einem Video ist zu sehen, wie Erdogan-Anhänger ein Plakat mit dem Titelbild des Magazins entfernen.
„Le Point“ warf den Unterstützern der türkischen Regierungspartei AKP vor, „Symbole der Meinungsfreiheit und der Vielfalt der Presse anzugreifen“. Kiosk-Besitzer berichteten, dass sie wegen Drohungen die Plakate zu der Ausgabe abgehängt hätten.
Das Titelbild des aktuellen Hefts zeigt ein Erdogan-Foto mit dem Text: „Der Diktator. Wie weit wird Erdogan gehen?“ Im Leitartikel wird die Frage aufgeworfen: „Ist Erdogan der neue Hitler?“
Le dictateur. Jusqu’où ira #Erdogan ?
Enquête sur le président turc, dans #LePoint cette semaine >> https://t.co/SBjCJ1bUej #Turquie pic.twitter.com/MLm8wc7AD4
— Le Point (@LePoint) May 23, 2018
Auch Frankreichs Kulturministerin Françoise Nyssen warnte am Montag vor Druck auf Kioskbesitzer. Dieser sei „nicht hinnehmbar“, schrieb sie auf Twitter. „Die Pressefreiheit beruht auf der Vertriebsfreiheit. Drohungen gegen Kioskbesitzer dürfen nicht geduldet werden.“
Am 24. Juni finden in der Türkei vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Mit der Wahl tritt eine umstrittene Verfassungsreform in Kraft, welche die Rechte von Präsident Erdogan massiv stärkt. (afp/so)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion