Europol-Chef will schnelle Anti-Terrorkräfte in jedem EU-Land
Die Anti-Terrorkräfte in Europa sollen schneller auf Anschläge reagieren. Das fordert der Chef der europäischen Polizeibehörde Europol, Rob Wainwright.
„Das gewalttätige Szenario des Bataclan-Anschlags in Paris hat gezeigt, dass wir fähige und gut ausgerüstete Anti-Terror-Einsatzkräfte brauchen“, sagte Wainwright der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag). Bei dem Anschlag auf ein Konzert im November 2015 hatten Terroristen mit Sturmgewehren ins Publikum geschossen und Handgranaten geworfen.
Geforderter Standard: 8 Minuten nach Anruf Attentäter töten
Wainwright verwies auf den Anschlag auf der Londoner Brücke Anfang Juni, bei dem die Polizei innerhalb von acht Minuten nach dem ersten Anruf den Attentäter getötet habe.
„Das ist der Standard, den wir überall haben sollten“, so Wainwright. Das bedeute aber nicht, dass jeder Streifenpolizist auf der Straße ein Maschinengewehr dabei haben müsse. „Dann würden wir die Werte, auf denen Europa baut, in Frage stellen“, sagte der Europol-Chef.
Größerer Spielraum bei Online-Überwachung von Terrorverdächtigen
Der Behördenchef forderte auch, dass Fahnder mehr Möglichkeiten bekommen müssten, die Online-Kommunikation von Terrorverdächtigen wie Messenger-Nachrichten zu überwachen: „Weil Kommunikationskanäle ins Internet abgewandert sind, hat die Polizei einen großen Teil ihrer Möglichkeiten, Terroristen zu überwachen, verloren. Das muss sich ändern“, sagte Wainwright. (dts)
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